Die Wassertage Bayern fanden am 15. und 16. November in Augsburg statt und begeisterten traditionell zahlreiche Fachleute. Der Fachkongress hat sich als Treffpunkt für Betreiber genehmigungspflichtiger Anlagen, Behörden, Planungs- und Gutachterbüros etabliert und liefert in zahlreichen Fragen wichtige Updates. Betriebsbeauftragte für den Gewässerschutz nach WHG konnten auch dieses Mal ihre Kenntnisse auffrischen und ihrer gesetzlich geforderten Fortbildungspflicht nachkommen. Die Themen waren in diesem Jahr:

  • Aktuelle Entwicklungen im Wasserrecht: Einen Schwerpunkt bildete 2017 das EuGH-Urteil zum wasserrechtlichen Verschlechterungsverbot. Die Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie sind für jedes Vorhaben verbindlich! Die Verschlechterung des ökologischen oder chemischen Zustands eines Oberflächenwasserkörpers kann zur Untersagung eines Vorhabens führen. Zur Diskussion standen die Konsequenzen aus der Rechtsprechung und Handlungsoptionen für den Anlagenbetrieb.
  • Spurenstoffe im Gewässer – Quellen, Wirkungsmechanismen, Eliminierungsstrategien: Mikroschadstoffe können bereits in geringen Konzentrationen nachteilige Wirkungen auf aquatische Ökosysteme oder auf das Trinkwasser haben. Neben der Strategie des Bundes wurde die Situation in Bayern erörtert und es wurden Techniken zur Eliminierung vorgestellt.
  • Die Zukunft der Anlagenüberwachung – Private Sachverständige in der Wasserwirtschaft (PSW): Die Pilotphase der Überwachung kommunaler Kläranlagen im Auftrag der WWA ist abgeschlossen. Es folgt nun die nächste Phase für gewerbliche Anlagen. Der zugehörige Rechtsrahmen, die Anforderungen an den Anlagenbetrieb und erste Erfahrungen der Wasserwirtschaftsverwaltung wurden hierfür vorgestellt.
  • Die neue AwSV: Die neue Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) löst die bisherigen Länderverordnungen ab und regelt die Einstufung von Stoffen und Gemischen, technische Anforderungen sowie die Pflichten betroffener Anlagenbetreiber. Die Regelungsgehalte und deren Umsetzung wurden dargestellt.
  • Bayerische Klimaanpassungsstrategien: Industrie und Gewerbe müssen unter geänderten klimatischen Bedingungen voll funktionsfähig sein. Hochwasserereignisse mit der möglichen Freisetzung gefährlicher Stoffe und anderen Problemen können die Folge sein. Abflussprojektionen für Bayern und Betrachtungen zur gewässerökologischen Situation stießen eine rege Diskussion zu Klimaanpassungsstrategien an.

Mit einem Beitrag zur Bedeutung der historischen Wasserwirtschaft für die Entwicklung des Industriestandortes Augsburg endeten die 13. Bayerischen Wassertage.

Eine Fachausstellung, in der sich branchenspezifische Unternehmen und Dienstleister den Besuchern präsentieren konnten, begleitete den zweitägigen Kongress.

 

Informationen:

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm finden Interessierte unter:

www.wassertage.bayern

KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V.

Am Mittleren Moos 48

86167 Augsburg

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