Günter Kübler, Ortsvorsteher bis 2018, recherchierte, überzeugte und entwickelte mit der Stadtverwaltung als Träger das Konzept für den 1999 eröffneten Barfußpark, der über Spenden und Parkplatzgebühren bezuschusst wird.

Der Eintritt ist kostenlos und garantiert für Klein und Groß ein Abenteuer, nachdem die Schuhe im Schließfach verstaut sind. Ein Teilzeitangestellter sammelt den Müll, reinigt Toiletten und kontrolliert täglich die 2,4 Kilometer lange Wegstrecke. Für Instandhaltungen, Neugestaltung und Auffüllen der Materialbecken ist der städtische Bauhof zuständig. In der Verantwortung der Tourist-Info und des Kulturamts liegen Pflege und Weiterentwicklung. Als Leiterin kennt Elle Brede nicht nur jeden Winkel. „Am liebsten laufe ich frühmorgens oder in der Abenddämmerung, wenn man das totale Walderlebnis spürt“, schwärmt die begeisterte Barfußläuferin.

 

Ein Magnet ist der Wasserspielplatz mit einem meterlangen Trampolin für Kängurusprünge und Spielgeräten, die durch Bewegungen musikalisch werden.

Nach zwanzig erfolgreichen Jahren mit zirka 170.000 Besuchern pro Jahr, nagt der Zahn der Zeit an Geräten und Elementen. Das Jubiläum war Anlass für hohe Investitionen in das komplett neu beschichtete Kneipptretbecken, die Erneuerung von Holzbrücken und das Neubefüllen der Materialbecken.

 

Großen Spaß macht es auch, das Wasser mit der Schraube hochzutransportieren und abfließen zu lassen.
Großen Spaß macht es auch, das Wasser mit der Schraube hochzutransportieren und abfließen zu lassen.

 

Im Fokus stehen natürliche Materialien. Dazu gab es eine ungewöhnliche Idee, die für Elle Brede ein schöner Beweis ist, dass sich die Bevölkerung mit ihrem Barfußpark identifiziert: „Wir haben mit den Bürgern eine Aktion gestartet und um Flaschenkorken gebeten. Seither können wir das Korkbecken großteils mit eigenen Korken befüllen.“

Die Lust auf Barfußgehen liegt in der Abwechslung. Buchstäblich reizvoll ist der Weg über spitze, kugelrunde, große und kleine Steine, über Zapfen, Rindenmulch, Holz mit und ohne Rinde, unbedenkliche Glasscherben, durch Sand und nassen Lehmboden und kurz vor Schluss durch stacheliges Stroh.

 

Elle Brede kennt die Spaßsteigerung, denn „am Ende sieht man aus wie geteert und gefedert, alles klebt an den Füßen und am Fußwaschplatz zeigt sich, wo die anderen lang gelaufen sind“. Unterschiedliche Fußgefühle von anstrengend bis wohltuend sind die Basis eines durchdachten Konzepts.

Der Kontrast ist wichtig und bietet außer Gaudi auch einen medizinisch therapeutischen Aspekt für gesunde Füße. Eine wichtige Vermittleraufgabe für Besucherrückmeldungen und Erfahrungen haben die Mitarbeiter, die Führungen und Kindergeburtstagsfeiern im Park mit integriertem Grillplatz und Kiosk anbieten.

Das kleine Hallwangen ist mit der Zeit zum Riesenspielplatz geworden. Fußläufig entfernt vom Barfußpark sind Bergwerk, Minigolf, Fußballbillard und der Klettergarten eines privaten Betreibers, dessen Wege auch über die Köpfe der Barfußläufer führen.

 

Wo gibts denn so was? Hüpfen wie die Kängurus auf dem meterlangen Trampolin.
Wo gibts denn so was? Hüpfen wie die Kängurus auf dem meterlangen Trampolin.

 

Weitere Informationen unter:

www.barfusspark.de

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