Alle Windenergieanlagen im Offshore-Windpark Sandbank errichtet
Arbeiten liegen rund drei Monate vor Zeitplan
Das Offshore-Windkraftwerk Sandbank 90 Kilometer westlich der Insel Sylt steht! Am 21. Januar wurde die letzte der insgesamt 72 Windenergieanlagen des Typs Siemens SWT-4.0 130 durch das Installationsschiff „MPI Adventure“ sowie Siemens errichtet. Der Bau der Windenergieanlagen konnte damit rund drei Monate früher als ursprünglich geplant abgeschlossen werden.
Sandbank ist nach dem Offshore-Windkraftwerk DanTysk (seit 2015 in Betrieb) das zweite Infrastrukturprojekt, das Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) gemeinsam realisieren. Beide Offshore-Windparks verfügen zusammen über eine installierte Leistung von 576 Megawatt ( zweimal je 288 MW). Damit zählen Vattenfall und die SWM zu den führenden Erzeugern von grünem Strom in der deutschen Nordsee.
Die Errichtung der ersten Windenergieanlage von Sandbank erfolgte Ende Juli 2016. Von den 72 Anlagen sind bereits 65 in Betrieb und speisen Windstrom in das deutsche Stromnetz ein. Die übrigen Anlagen werden jetzt sukzessive in Betrieb gehen und ans Netz angeschlossen. Im Regelbetrieb soll der Park eine jährliche Strommenge erzeugen, die rechnerisch dem Bedarf von 400.000 deutschen Haushalten entspricht. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom vermeidet Sandbank jährlich mehr als 700.000 Tonnen CO2-Emissionen.
Der schnellere Aufbau der Windenergieanlagen resultiert aus verschiedenen Faktoren. Alle beteiligten Firmen hatten sich sehr intensiv auf die Bauphase vorbereitet und sehr gut Hand in Hand gearbeitet. Das Installationsschiff hatte zudem eine hohe Performance, so dass bei günstigen Wetterbedingungen die Installation einer Windturbine pro Tag erfolgte. Bei der technischen Inbetriebnahme der einzelnen Anlagen kam erstmals bei einem Offshore-Windprojekt in der deutschen Nordsee ein neuer Schiffstyp („Walk-to-Work“) zum Einsatz, der die Wellenbewegung der Nordsee ausgleicht und die Überstiege der Inbetriebnahmeteams auf die Windturbinen mittels eines speziellen Gangway-Systems bis zu einer Wellenhöhe von 2,5 Meter ermöglicht. Dieses Konzept ermöglichte die Inbetriebnahme der Windturbinen im 24-Stunden-Betrieb unter sicheren Arbeitsbedingungen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Errichtung der Windenergieanlagen so erfolgreich verlaufen ist“, sagt Martin Zappe, technischer Leiter des Projekts bei Vattenfall. „Die eingesetzte Technik und das Zusammenspiel der einzelnen Akteure untereinander haben deutlich an Reife gewonnen, wodurch der Bauverlauf solcher Großprojekte wesentlich effizienter und standardisierter erfolgt. Diese Erfahrungen werden wir nutzen, um künftige Projekte vor dem Hintergrund des in Deutschland beginnenden Wettbewerbs um Offshore-Projekte so kosteneffizient wie möglich umzusetzen.“
Christian Vogt, Leiter des Beteiligungsmanagements bei den Stadtwerken München: „Der OffshoreWindkraft kommt bei den SWM eine zentrale Rolle zu, um unsere ehrgeizigen Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren zu erreichen: Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. Sandbank ist bereits das vierte Offshore-Projekt der SWM, das erfolgreich und auch noch schneller als geplant realisiert wird. Ich danke allen, die mit ihrem Engagement zum Erfolg dieses doch sehr komplexen Projekts beitragen.“
Zum Projekt Sandbank
Das Investitionsvolumen für den Offshore-Windpark Sandbank beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. An der für die Umsetzung des Projekts gegründeten Sandbank Offshore Wind GmbH hält Vattenfall 51 Prozent, die Stadtwerke München (SWM) halten 49 Prozent der Anteile. Sandbank verfügt über eine installierte Leistung von insgesamt 288 MW und ist bereits das zweite gemeinsame Offshore-Windprojekt von Vattenfall und SWM. Sandbank entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des Offshore-Windparks DanTysk (ebenfalls 288 MW), der Anfang 2015 in Betrieb ging.
Der Strom, den das Windkraftwerk Sandbank produziert, wird zunächst im parkinternen OffshoreUmspannwerk gesammelt, dort von einer Spannungsebene von 33 Kilovolt (kV) auf 155 Kilovolt transformiert und dann weitergeleitet zu einer Offshore-Konverterstation. Von dort aus gelangt der Strom als Gleichstrom über eine Distanz von 165 Kilometer an Land in Büsum, Schleswig Holstein.