Kreis Steinburg erhält Auszeichnung für Engagement im Klimaschutz
dena zertifiziert bundesweit ersten Kreis als Energieeffizienz-Kommune
Der Kreis Steinburg ist als dena-Energieeffizienz-Kommune zertifiziert worden. Mit der Auszeichnung würdigt die Deutsche Energie-Agentur (dena) die schleswig-holsteinische Kommune für die Einführung eines Energie- und Klimaschutzmanagements (EKM) in der Kreisverwaltung.
Nach sechs Städten und Gemeinden ist Steinburg der bundesweit erste Kreis, der den Titel erhält. dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp übergab die Urkunde am 26. Januar 2017 in Itzehoe an Steinburgs Landrat Torsten Wendt. Mit dabei waren die schleswig-holsteinische Energiewende-Staatssekretärin Dr. Ingrid Nestle sowie HanseWerk-Vorstand Udo Bottländer und der Geschäftsführer der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) Stefan Sievers, deren Unternehmen bei der Einführung des EKMs unterstützt haben.
„Steinburg zeigt beispielhaft, wie ein ganzer Kreis seinen Energieverbrauch systematisch senken und so Umwelt und Haushaltskassen entlasten kann“, sagte Haverkamp. „Mithilfe des Energie- und Klimaschutzmanagements der dena gelingt dies auch ohne großen personellen oder finanziellen Aufwand.“
„Wir sind stolz darauf, dass sich das Energie- und Klimaschutzmanagement zu einem wichtigen Baustein der Steinburger Kreisverwaltung entwickelt hat“, betonte Wendt. „Bereits zum Jahresende soll für die kommenden drei Jahre ein neues Energie- und Klimaschutzprogramm erstellt werden. Unser Ziel ist es, Vorbild für andere Akteure zu sein und diese anzuregen, ebenfalls Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Dafür haben wir den Stein ins Rollen gebracht.“
Gebäudesanierung, Blockheizkraftwerke und Fernwärme für Steinburg
Um das Zertifikat zu erhalten, hat Steinburg einiges in Sachen Klimaschutz geleistet: So werden nach und nach die kommunalen Gebäude energetisch saniert. Die Gebäudehüllen werden gedämmt, die Fenster und Heizungsanlagen erneuert. Hierbei setzt der Kreis vor allem auf Blockkraftheizwerke und den Ausbau von Fernwärmenetzen. Seit März 2016 gibt es ein Elektroauto als Dienstfahrzeug für die Mitarbeiter, ein weiteres ist geplant. Parallel dazu wird die Ladeinfrastruktur ausgebaut. Ein jährlicher Energiebericht soll das Energieeinsparpotenzial in den Handlungsfeldern Gebäude, Stromnutzung und Verkehr identifizieren. Von 2010 bis 2015 konnte Steinburg die CO2-Emissionen bereits um knapp 77 Tonnen reduzieren. Um das Thema weiter zu stärken, will der Kreis zukünftig ein Netzwerk aus Städten, Gemeinden, Ämtern, Institutionen und Unternehmen aufbauen.
Der Energiedienstleister HanseWerk hat den Kreis Steinburg bei der Einführung des EKM fachlich angeleitet. „Als regionaler Netzbetreiber unterstützen wir den Kreis Steinburg deshalb gern dabei, seine Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen“, so Bottländer. „Wir sehen dies als weiteren Baustein in unserer langjährigen, engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Kreis und arbeiten daran, dass dieses Modell auch bald von weiteren Kommunen übernommen wird.“
Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein finanzierte für zwei Jahre die neu geschaffene Stelle der Energie- und Klimaschutzkoordinatorin, die den Prozess in der Steinburger Kreisverwaltung gesteuert hat. „Gern haben wir den Kreis Steinburg dabei unterstützt, wie auch jetzt die dena-Seminarreihe für Kommunen aus ganz Schleswig-Holstein“, sagte EKSH-Geschäftsführer Sievers. Kommunaler Klimaschutz ist und bleibt einer der Schwerpunkte unserer Arbeit. Vielleicht steht ja bald schon ein Projekt aus dem Kreis auf dem Siegertreppchen unserer EnergieOlympiade.“
Bis zu 15 Prozent Einsparung mit dem Energie- und Klimaschutzmanagement der dena
Das EKM der dena ermöglicht Kommunen, ihre Effizienzpotenziale Schritt für Schritt zu erschließen und langfristig Energie, CO2-Emissionen und Kosten zu sparen. Zur Anwendung gehören geeignete Organisationsstrukturen, ein energie- und klimapolitisches Leitbild, eine Analyse der energetischen Ausgangssituation sowie darauf aufbauende Energiesparmaßnahmen. Der systematische Ansatz stellt sicher, dass die energetischen Schwachstellen bei Gebäuden, bei der Stromnutzung, im Verkehrsbereich und im Energiesystem aufgedeckt und verbessert werden. In der Regel können Kommunen mit einem Energie- und Klimaschutzmanagement 10 bis 15 Prozent Energie einsparen. Nach drei Jahren sollten die umgesetzten Maßnahmen sowie der gesamte Managementzyklus im Rahmen einer Rezertifizierung überprüft werden.
Ausgezeichnete Kommunen erhalten neben der Urkunde eine Plakette mit dem Zertifizierungslogo, die sie beispielsweise am Sitz der Kreisverwaltung anbringen können. So wird ihr Engagement in Sachen Klimaschutz auch für Bürger, Unternehmen und andere Kommunen sichtbar.
Das komplette Informationsangebot zum Energie- und Klimaschutzmanagement und viele Arbeitshilfen finden sich kostenlos unter www.energieeffiziente-kommune.de.