Breitband Verkabelung Kommunen

Große Distanzen erschweren und verteuern die Erschließung des ländlichen Raums, daher sind dort effiziente Verlegemethoden notwendig. Hierzu dienen – wie auch anderswo – Leerrohre und Glasfaserleitungen als Grundlage der Digitalisierung

26. April 2017 – Anzeige

Breitband – ein Standortfaktor!

Aber: Breitband ist nicht gleich Breitband – ein Überblick von Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Die Digitalisierung hat Einzug in alle Lebensbereiche gehalten. Beispiele hierfür kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Längst gehört die Recherche im Internet zum Alltag. Wir informieren uns, lernen Sprachen, streamen unsere Lieblingsserien und kaufen Waren und Dienstleistungen von verschiedenen Anbietern und Portalen. Familien nutzen mobile Arbeitsplätze, um die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen besser mit dem Beruf zu vereinbaren. Ärzte und Krankenhäuser verwenden das Internet ebenso selbstverständlich wie Schulen, Universitäten oder die öffentliche Verwaltung.

Vielleicht schon weniger präsent ist die Tatsache, dass hochleistungsfähige Internetanschlüsse gerade für Unternehmen zu einer Frage des langfristigen wirtschaftlichen Überlebens geworden sind.

Für Kunden ist es selbstverständlich, sich online über Produkte und Dienstleistungen zu informieren oder diese nach eigenen Wünschen zu individualisieren. Die digitale Kontaktaufnahme zwischen Kunden und Unternehmen ist ebenso wichtig wie der digitale Kontakt zwischen Unternehmensteilen oder sogar zu vernetzten Maschinen.

Die kluge Digitalisierung von Geschäftsprozessen bringt wirtschaftliche Vorteile mit sich, schont Ressourcen und eröffnet neue Geschäftsfelder. Gemeinsam mit der DIHK klärt das BMVI die Unternehmen in Deutschland daher ab Februar in einer Roadshow über die Chancen der Digitalisierung auf. Aus unseren „industrial champions“ müssen „digital Champions“ werden, denn im Zeitalter der Digitalisierung wird die Frage nach dem Wohlstand der Nationen neu verhandelt. Es ist nicht ausgemacht, dass die Industrienationen von heute die Digitalnationen von morgen werden.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Übergabe von Breitbandbescheiden

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Übergabe von Breitbandbescheiden

Leistungsfähige Breitbandnetze sind eine Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung  und damit ein entscheidender Standortfaktor. Für die Kommunen bedeutet dies, dass sie sich verstärkt mit der Breitbandversorgung in ihrem Gebiet auseinandersetzen und gegebenenfalls auch als Initiatoren auftreten müssen. Mit dieser wichtigen, aber oftmals schwierigen Aufgabe sollen die Kommunen  nicht alleine gelassen werden: Auf verschiedenen Ebenen wirkt die Bundesregierung ganz konkret daran mit, den flächendeckenden Netzausbau voranzutreiben.

Die in der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ins Leben gerufenen Netzallianz Digitales Deutschland vertretenen Netzbetreiber haben 2015 und 2016  Investitionen in die Breitbandinfrastruktur in Höhe von je acht Milliarden Euro  investiert und für die Zukunft eine bedarfsgerechte Steigerung der Investitionen zugesagt. Namhafte Netzbetreiber bekennen sich zunehmend zu einem aktiven Infrastrukturwettbewerb und einer verstärkten Kooperationsbereitschaft.

Verlegung einer Breitbandleitung

Verlegung einer Breitbandleitung

In ländlichen und dünn besiedelten Kommunen, in denen der Ausbau unwirtschaftlich und damit für privatwirtschaftliche Netzbetreiber unattraktiv ist, greift die Bundesregierung mit bisher rund vier Milliarden Euro aktiv in den Netzausbau ein. Dabei ist die Regierung jedoch auf die Unterstützung der Kommunen vor Ort angewiesen. Nur sie können die Förderverfahren initiieren und den Bedarf der Haushalte und Unternehmen vor Ort richtig einschätzen. Denn Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser. Zu häufig wird nur über die Datenübertragungsrate gesprochen, während gerade für Unternehmen und Industriebetriebe andere Qualitätsmerkmale ebenso entscheidend sind. Das Bundesprogramm für superschnelles Breitband  trägt diesem Umstand Rechnung. Einerseits fördern wir die flächendeckende Verfügbarkeit von Anschlüssen mit mindestens 50 Mbit/s im Download, andererseits seit Januar 2017 die separate Erschließung von Gewerbegebieten und Häfen mit zukunftsfähigen Glasfaser-Anschlüssen bis in die Gebäude und öffentlichem WLAN. Alle Grundstückseigentümer, die sich mit 2000 Euro an der Realisierung ihres Hausanschlusses beteiligen, erhalten dadurch einen im Vergleich zu den Marktpreisen günstigen und höchstleistungsfähigen FTTB-Glasfaseranschluss, der mindestens ein Gigabit im Up- und Download bietet.

Breitbandverfügbarkeit in Deutschland – alle Technologien

Breitbandverfügbarkeit in Deutschland – alle Technologien

Antragsteller sind dabei die Kommunen, so dass für sie jetzt dringender Handlungsbedarf besteht. Ein Blick in den Breitbandatlas des Bundes (www.zukunft-breitband.de) zeigt Gebiete, die noch nicht privatwirtschaftlich ausgebaut werden konnten.

Die Mühe lohnt sich: Pro Projekt können im Bundesprogramm für superschnelles Breitband bis zu 15 Millionen Euro an Fördermitteln beziehungsweise eine Million pro Gewerbegebiet bereitgestellt werden. Bereits in den ersten beiden Förderaufrufen im Jahr 2016 wurden so insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro an knapp 200 Projekte vergeben.

Die Digitalisierung ist kein Zukunftsprojekt, sondern passiert jetzt. Wer nicht aktiv wird, egal ob Haushalt, Unternehmen oder Kommune, beraubt sich selbst der vielfältigen Chancen der neuen Technologien. Schon jetzt wird somit der Weg Deutschlands in die Gigabit-Gesellschaft vorbereitet. Denn auch für Gesamtdeutschland gilt das gleiche wie für einzelne Kommunen: Wer jetzt nicht in hoch- und höchstleistungsfähige Breitbandnetze investiert, der verpasst im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss.

 

Weitere Informationen und Antragstellung unter:
www.bmvi.de bzw. unter www.breitbandausschreibungen.de
projekttraeger@atenekom.eu
Tel.: +49 (0)30 2332 49 777

 

Bundesminister Alexander Dobrindt bei der Übergabe der BreitbandFörderbescheide

Bundesminister Alexander Dobrindt bei der Übergabe der BreitbandFörderbescheide


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17. April 2024


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