Fachvereinigung Bauwerksbegrünung

Die auf verschiedenen Ebenen liegenden, geschwungenen Dächer der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie sind sowohl intensiv wie extensiv begrünt.

12. Mai 2017 – Anzeige

Deutschland soll grüner werden

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. unterstützt Begrünung von Dächern und Fassaden

Es geschieht über unseren Köpfen, und meist bekommen wir es von der Straße aus gar nicht mit: Jahr für Jahr werden bis zu zehn Millionen Quadratmeter Dachfläche neu begrünt. Die Tendenz ist steigend, aber es gibt immer noch viel Luft nach oben. Bisher sind höchstens zehn Prozent der neuen Dächer begrünt. Trotzdem gehört die Zukunft den begrünten Dächern.

 

Die Fachwerkvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) hat deshalb unter dem Titel „Bundesweite Strategie Gebäudegrün“ eine Initiative gestartet. Politikern, Städten, Kommunen und Anwohnern sollen mit dieser Initiative die positiven Auswirkungen nähergebracht werden. Gebäudebegrünung umfasst aber nicht nur Dächer, sondern auch Fassaden und Innenräume.

Es grünt so grün – die vielen Vorteile

Gebäudebegrünung hat laut FBB viele Vorteile. Das Mikroklima verbessert sich, Staub und Luftschadstoffe werden automatisch gefiltert und gebunden. Gebäudebegrünung funktioniert gleichermaßen als Hitzeschild und Wärmedämmung und fördert deshalb die Energiesparmaßnahmen. Begrünte Gebäude halten das Regenwasser zurück und tragen so zum Hochwasserschutz bei. Gleichzeitig reduzieren sich die Abwassergebühren. Die Lebensdauer des Gebäudes erhöht sich, da das Dach vor Witterungseinflüssen und Temperaturdifferenzen geschützt ist. Die begrünten Gebäude schaffen außerdem einen Ausgleich zu den Eingriffen in der Natur, die Lebensräume von Pflanzen und Tieren werden erweitert. Die Bepflanzung dient als Lärm- und Strahlenschutz und reduziert Licht- und Elektro-Smog. Der Wert der Immobilie steigert sich. Besonders wichtig ist jedoch, dass die Lebensqualität zunimmt. Die Grünflächen sind für Städte- und Landschaftsplaner ein großflächig einsetzbares Gestaltungselement, mit dem sie grüne Flächen für die Freizeit und neuartige Außenräume für Wohnungen schaffen können.

 

Eine Schule in München zeigt Extensivbegrünung auf den oberen Dachflächen (hinten) und Pflanzbeete auf der begehbaren Dachterrasse.

Eine Schule in München zeigt Extensivbegrünung auf den oberen Dachflächen (hinten) und Pflanzbeete auf der begehbaren Dachterrasse.

Wissenswertes bei Dachbegrünungen

Begrünbar sind Flachdächer und Schrägdächer. Dabei unterscheidet man zwischen Extensiv- und Intensivbegrünungen. Die extensiven Gründächer – etwa 85 % aller Dachbegrünungen in Deutschland – zeichnen sich durch eine geringe Aufbauhöhe von acht bis 15 Zentimeter aus. Sie haben mit ca. 80 bis 170 Kilogramm pro Quadratmeter ein geringes Gewicht und bestehen aus trockenheitsverträglicher und pflegeleichter Vegetation. Sie sind durchaus mit Steingärten und Magerwiesen vergleichbar. Sie sehen in ihrer Einfachheit schön aus, speichern Regenwasser und schützen die darunterliegende Dachabdichtung vor Extremtemperaturen und Hagelschlag.

Extensivbegrünungen werden zur Pflege ein- bis zweimal im Jahr begangen. Dagegen sind Intensivbegrünungen erweiterte Wohnräume wie Dachgärten, auf denen ähnliche Pflanzen wachsen wie im althergebrachten Garten. Dementsprechend ist der Gründachaufbau höher und schwerer. Die Pflege gestaltet sich wie sonst im Garten je nach Pflanzenauswahl mehr oder weniger aufwändig. Intensiv begrünte Dächer gibt es in der Regel nur auf Flachdächern, dagegen können Extensivbegrünungen auf Flach- und Schrägdächern bis zu einer Dachneigung von etwa 40 Grad gebaut werden. Ab 15 Grad Dachneigung sind jedoch besondere Maßnahmen zur Rutschsicherung notwendig, damit das Gründach bei starken Regen nicht ins Rutschen kommt. Inzwischen gibt es immer ausgereiftere und kostengünstigere Gründachsysteme für solche Steildachbegrünungen.

Weitere Informationen zur Dach- und Fassadenbegrünung, zu deren Fördermöglichkeiten und zur Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e. V. und der Unterstützung der „Bundesweiten Strategie Gebäudegrün“ gibt es unter: www.gebaeudegruen.info

Fassadenbegrünung: bodengebunden oder fassadengebunden?

Fassadenbegrünungen lassen sich vereinfacht in zwei Hauptkategorien einteilen: In die bodengebundene und in die fassadengebundene Begrünung.

Die traditionellen bodengebundenen Begrünungen erfolgen an einer fertigen Außenwand, je nach Klettermodus mit oder ohne Kletterhilfe. Fast immer kommen Kletterpflanzen zum Einsatz, die eine direkte Verbindung zum gewachsenen Boden haben. Falls die Pflanze kein Selbstklimmer ist, benötigt sie dauerhafte Kletterhilfen. Die Wasser- und Nährstoffversorgung findet in der Regel über natürliche Einträge statt. Eine regelmäßige fachgerechte Pflege ist notwendig, jedoch in geringerem Maße als bei fassadengebundenen Begrünungssystemen.

Fassadengebundene Begrünungssysteme bilden meist die Fassade der Außenwand und ersetzen andere Materialien wie Glas oder Zement. Sie benötigen keinen Bodenanschluss und eignen sich daher besonders für innerstädtische Bereiche. Sie zeichnen sich durch sofortige Wirksamkeit, große Gestaltungsspielräume („vertikale Gärten“) und ein großes Spektrum an verwendbaren Pflanzen aus. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt über eine automatische Anlage. Der Aufwand für Pflege und Wartung ist von der Art der Gestaltung und dem verwendeten System abhängig, insgesamt aber höher als bei bodengebundenen Begrünungen. Die Konstruktion muss auf die Begrünung abgestimmt sein.

 

Wandgebundene Fassadenbegrünung („Living Walls“) als gezielt eingesetztes Gestaltungselement in Dillingen an der Saar.

Wandgebundene Fassadenbegrünung („Living Walls“) als gezielt eingesetztes Gestaltungselement in Dillingen an der Saar.

 

Info: Weltkongress Gebäudegrün

Am 20.-22.06.2017 findet in Berlin der Weltkongress Gebäudegrün statt. Weitere Informationen unter: www.wgic2017Berlin.com


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6. Oktober 2024


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