8. Juni 2017

Haldenwang ist Vorreiter in der Stromerzeugung

Gemeinde deckt ihren Bedarf vollständig aus erneuerbaren Energien

Im November 2011 wurde erstmals ein Energieteam in der Gemeinde Haldenwang gegründet. Es besteht neben dem Bürgermeister und Energieteamleiter Josef Wölfle aus drei Gemeinderäten, dem Bauamtsleiter und neun weiteren ehrenamtlichen Mitgliedern. Mit Förderung durch die Klimaschutzinitiative des Bundes wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Gemeinde erarbeitet. Bestandteil des Konzepts war unter anderem die Festlegung von klimaschutzpolitischen Zielen und die Definition der dafür notwendigen Maßnahmen.

Damit das aufwändig erstellte Konzept nicht wie bei vielen anderen Kommunen in der Schublade verschwindet, beschloss der Gemeinderat noch im Jahr 2013 die Teilnahme am Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsinstrument European Energy Award.

Im dritten Jahr der Teilnahme wurde die Arbeit des Energieteams schließlich durch die Zertifizierung belohnt. Dabei wurde ein Zielerreichungsgrad von 59 Prozent der maximal möglichen Punktzahl erreicht.

Deckungsrate liegt bei 117 Prozent

Die Gemeinde Haldenwang ist Vorreiter in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Unter den 28 Kommunen des Landkreises Oberallgäu hat sie im Jahr 2014 die dritthöchste bilanzierte Deckungsrate mit erneuerbarem Strom erreicht. Damit trägt die Gemeinde nicht nur zur Erreichung der eigenen Zielsetzungen sondern auch in erheblichem Maß zur Erreichung der Ziele des Landkreises bei.

Bereits seit dem Jahr 2001 betreibt die kommunale Erneuerbare Energien GmbH ein Windkraftwerk mit einer Leistung von 1500 Megawatt. Neben kleineren Biogas- und Wasserkraftanlagen wird der weitaus größte Anteil des erneuerbaren Stroms aus Photovoltaik erzeugt (86 Prozent).

Noch im Jahr 2012 lag die aus Photovoltaik erzeugte Strommenge bei zirka fünf Millionen Kilowattstunden. Durch den Bau einer privaten Freiflächenanlage an der A 7 konnte die Erzeugung etwa verdoppelt werden. Die Freiflächenanlage hat eine Leistung von 5,8 Megawatt und kann bilanziert etwa den Bedarf von 1500 Haushalten decken.

Die Gemeinde Haldenwang hat den privaten Betreiber der Anlage umfassend unterstützt, damit diese herausragende Anlage realisiert werden konnte.

Bis zum Jahr 2015 ist es gelungen, die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen nochmals auf zirka 13 Millionen Kilowattstunden anzuheben. Da es durch effizienzsteigernde Maßnahmen auch gelungen ist, den Gesamtstromverbrauch der Gemeinde etwas zu reduzieren, beträgt im Jahr 2015 die bilanzierte Deckungsrate aus erneuerbaren Energien 117 Prozent des Verbrauchs aller Haushalte, Unternehmen und kommunalen Verbraucher.

Photovoltaikanlagen liefern für Haldenwang 86 Prozent des Stroms.

Photovoltaikanlagen liefern für Haldenwang 86 Prozent des Stroms.


eza! energie- & umweltzentrum allgäu gemeinnützige GmbH

Burgstr. 26
87435 Kempten

Tel. +49 (0)831 / 960 286-0
Fax. +49 (0)831 / 960 286-90
E-Mail. info@eza-allgaeu.de
Web. www.eza-allgaeu.de

Mehr von
eza! energie- & umweltzentrum allgäu gemeinnützige GmbH

Energietage motivieren die Bürger in Durach

Das Energieteam der Gemeinde Durach wurde im Jahr 2011 gegründet, um ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Engagierte Bürger und Unternehmer, Gemeinderäte und Vertreter der Gemeindeverwaltung bilden das 13-köpfige Energieteam... mehr lesen


17. April 2024


Das könnte Sie auch interessieren


Das Biomasseheizkraftwerk in Dinkelsbühl Anzeige

Prozessbandwechsel ohne Probleme

Das Prozessband eines Biomasseheizkraftwerkes mit thermischer Klärschlammverwertungsanlage musste erstmals nach sieben Jahren gewechselt werden. Das Stromunternehmen TEAtherm war 2013 von fünf Unternehmern im mittelfränkischen Dinkelsbühl entwickelt und gegründet worden... mehr lesen

Im Stadtgebiet Günzburg gibt es nun insgesamt 27 Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Zu ihnen gehört auch eine Ladesäule am Landgasthof Linde, am Autohof in Deffingen an der Hauptstraße 2. Hier können die Günzburger Bürger, Touristen oder Durchreisende ihr E-Mobil in kürzester Zeit voll beladen. Maximal eine halbe Stunde dauert das Aufladen der Akkus. Für den Betrieb kooperieren die Lechwerke AG (LEW) mit dem Betreiber und Inhaber Elmar Lutzenberger. Das Foto zeigt (von links) Elmar Lutzenberger und LEW-Vorstand Dr. Markus Litpher. Anzeige

Ladenetz in Günzburg deutlich erweitert

Im Februar 2019 wurden in Günzburg sieben Stromtankstellen mit insgesamt dreizehn Ladepunkten von den Lechwerken (LEW) gemeinsam mit verschiedenen Partnern in Betrieb genommen. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist für den... mehr lesen