Stadtmöbel für Oslos neue „gute Stube“
Praktische Parklets 2.0 fördern individuelle Ideen
Oslo besaß im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Hauptstädten bisher keine größeren Fußgängerzonen. Das wird sich mit dem Projekt „autofreies Oslo“ ändern. 2017 entfernte man in einigen Bereichen bereits die ersten Parkplätze, und bis 2020 soll der Umbau abgeschlossen sein. Dann wird der gesamte Innenstadtbereich mit dem breiten Prachtboulevard Carl Johan, dem Rathaus und dem Parlament den Fußgängern gehören. Auch die weitläufige Hafenfront wird in Zukunft autofrei sein.
Damit die neue „gute Stube“ Oslos ein Stadtteil voller Aktivitäten und Leben wird, fordert die Stadt bereits jetzt Anwohner und Geschäfte zu Initiativen und Ideen auf.
Parklets statt Parkplätze
Die einstigen Parkplätze sind die perfekten neuen Flächen für diese zukünftigen Projekte. Sie sollen zu Sitzplätzen, Pflanzflächen, Fahrradständern oder Ruheecken werden. Einen äußert innovativen Beitrag leistet hier das „Studio Oslo Landschaftsarchitekten“ (SOLA) in Zusammenarbeit mit Vestre, einem international bekannten schwedischen Hersteller von Stadtmöbeln. Vestre ist für seine Zusammenarbeit mit angesehenen skandinavischen Designern bekannt und hat bereits zahlreiche Designpreise gewonnen.
Das neue Stadtmöbel, das Oslos Innenstadt zum Leben erwecken wird, heißt „Parklets 2.0“. Es handelt sich dabei um temporäre Installationen, die den Bürgersteig erweitern und die ehemaligen Parkplätze ersetzen. Parklets sind ausgesprochen individuell einsetzbar, da sie aus einem Basismodul und vielen weiteren Modulen bestehen, die je nach Wunsch kombinierbar sind. So kann man auf das Basismodul Liegen oder Bänke montieren. Mit anderen Modulen kombiniert wird ein Parklets zur grünen Oase mit großflächigem Pflanzkübeln. Es kann sich aber sich aber auch zur Basis einiger Fahrradständer umwandeln. Parklets 2.0 sind dank ihrer Standardisierung aber trotzdem „gebrauchsfertig“ und äußerst praktisch bei der Planung.
Wetterfest und noch viel mehr
Für die Stadt Oslo war es vor allem wichtig, dass die neuen Stadtmöbel robust sind. Im Winter können die Temperaturen weit unter den Nullpunkt fallen, während es im Sommer durchaus auch Tage mit 25 Grad und mehr gibt. Dazu kommen intensive Regen- und Schneefälle. Stadtmöbel müssen da einiges aushalten können! Die Module bestehen deshalb aus feuerverzinktem und pulverbeschichteten Stahlteilen und PEFC-zertifiziertem skandinavischen Kiefernholz, das mit Leinöl imprägniert ist. Sie haben eine garantiert lange Lebensdauer, sind für viele Jahre wartungsfrei und brandfest. Feuchtigkeit kann den Modulen ebenfalls nichts anhaben. Die Durchlässigkeit schützt vor Wasserschäden, während die Bepflanzung die Oberflächen dabei unterstützt, größere Mengen von Wasser aufzunehmen.
Die Parklets 2.0 sind mobil und eine praktische Lösung für die Zeit, bis die „Einrichtung“ abgeschlossen ist. Man kann sie an einer Stelle aufbauen und später an einer anderen Straßenecke wieder aufstellen. Möbelrücken gehört beim Einrichten einer „guten Stube“ halt immer dazu.