Die bayerische Forstwirtschaft ist Spitzenreiter „Im Holz liegt die Zukunft“

31. Juli 2018 – Anzeige

Die bayerische Forstwirtschaft ist Spitzenreiter

„Im Holz liegt die Zukunft“

Bayern ist Deutschlands führendes Waldland mit enormen Mengen an Holz. Die Bundeswaldinventur 2012 hat in Bayern fast eine Milliarde Kubikmeter Holzvorrat gemessen. Einer Modellrechnung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zufolge, könnte man jedes Jahr 20,5 Millionen Kubikmeter Holz ernten – und die Holzvorräte würden immer noch zunehmen.

Der Großteil sind alte Fichtenwälder. Da die Fichte in weiten Teilen Bayerns die Klimaerwärmung nicht verträgt, werden diese Wälder seit einiger Zeit durch klimatolerante Mischwälder ersetzt. Man erntet nach und nach die alten Bäume und pflanzt junge Bäume anderer Baumarten, die das künftige Klima besser vertragen.

Nach Berechnungen der LWF könnten für den Waldumbau in den nächsten 20 Jahren mehrere Millionen Kubikmeter Holz jährlich anfallen. Die Holzvorräte würden dann etwas sinken, ebenso aber auch das mit dem Klimawandel verbundene Risiko für die Wälder.

Holznutzung in Bayern

Während der letzten fünf Jahre wurden durchschnittlich knapp 17 Millionen Kubikmeter pro Jahr entnommen. Den weit überwiegenden Anteil hatten Nadelbäume mit rund 84 Prozent. Davon wurden 72 Prozent stofflich genutzt. Der größte Teil wurde von den mehr als 900 bayerischen Sägewerken zu Schnittholz verarbeitet. Dieses wird hauptsächlich beim Holzbau verwendet. Schlechtere Qualitäten des Rundholzes enden in der Herstellung von Papier und für Spanplatten. 28 Prozent des Nadelholzes wurden als Brennholz oder Hackschnitzel energetisch genutzt. Die Auslastung der Sägewerke betrug 2016 etwa 82 Prozent, so dass die Werke steigende Rundholzmengen verarbeiten könnten. Auf der Absatzseite reicht ihnen der heimische Markt jedoch nicht aus, weshalb große Mengen des Schnittholzes exportiert werden. Zwischen 2012 und 2016 exportierte Bayern jährlich durchschnittlich 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz. Beim Laubholz wird nur 35 Prozent der verwerteten Holzmenge stofflich genutzt, der Rest energetisch.

Etwa die Hälfte der stofflich genutzten Menge wird von Sägewerken zu Schnittholz verarbeitet, die andere Hälfte chemisch zu Zellstoff aufgeschlossen. Der Zellstoff ist für die Papierherstellung und für die Produktion von Textilfasern wichtig. Laubschnittholz spielt aber natürlich vor allem in der Möbelindustrie eine große Rolle.

Forstwirt bei der Holzernte

Forstwirt bei der Holzernte

Neue Perspektiven in der Laubholzverwendung

Die Verwendung von Laubholz, insbesondere von Buche für konstruktive Zwecke, steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber enormes Potenzial.

Laubholz ist für konstruktive Verwendungen seit einigen Jahren am Markt etabliert und mittlerweile konkurrenzfähig zu Nadelholz und Stahl.

Man könnte künftig jedoch wesentlich mehr Laubholz stofflich verwenden. Der Holzvorrat von Laubholz wuchs in Bayern seit der Waldinventur von 1987 um 75 Prozent, denn beim Waldumbau pflanzte man vermehrt Laubbäume. Neue Wege bei der stofflichen Verwendung von Laubholz dürften auch die Wertschöpfung bei der Waldbewirtschaftung mit Laubbäumen verbessern.

Forstministerin wirbt für innovative Holzprodukte

Dabei gibt es laut Forstministerin Michaela Kaniber für den Einsatz von Laubhölzern wie Buche und Eiche noch „viel Luft nach oben“. Bei einer Fachmesse appellierte sie an Architekten, Bauherren und an die Industrie, beispielsweise Buchenholz intensiver zu nutzen. „Haben Sie Mut. Im Holz liegt die Zukunft. Ob Konstruktionsholz, Textilfaser oder als Grundstoff für die chemische Industrie. Die Bandbreite für innovative Produkte ist riesig“, sagte Ministerin Kaniber.

Die für eine Ausweitung des Holzeinsatzes notwendige Rohstoffversorgung ist nach Aussage der Ministerin dauerhaft gesichert. Dafür sorge der große, ständig nachwachsende Holzvorrat von über einer Milliarde Kubikmetern in den bayerischen Wäldern. „Ein Haus aus Holz wächst rechnerisch in 40 Sekunden wieder nach“, so Kaniber. Umso wichtiger ist es der Ministerin zufolge, frühzeitig neue Absatzmöglichkeiten gerade für Laubhölzer auszuloten und voranzutreiben.

Staatsministerin Michaela Kaniber und Architekt Frank Lattke mit einer Holzverbindung aus Buchenfurnierschichtholz bei der Tagung "Laubholz – Produkte, Perspektiven" am 23. April in Nürnberg

Staatsministerin Michaela Kaniber und Architekt Frank Lattke mit einer Holzverbindung aus Buchenfurnierschichtholz bei der Tagung „Laubholz – Produkte, Perspektiven“ am 23. April in Nürnberg


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27. März 2024


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