Alte Traditionen, modernste Technik und viel Natur
Das historische Waldstrandbad Windsbach erfreut nach erfolgreicher Sanierung alle Generationen
Das Windsbacher Waldstrandbad entstand bereits 1938 und ist seitdem ein beliebter Sommertreffpunkt in Mittelfranken. Wo einst Oma und Opa an warmen Tagen als Kinder plantschten, hüpfen heute die Enkel und Urenkel begeistert ins Wasser. Dieses Sommervergnügen macht nun noch mehr Spaß als früher, da 2017 ein aufwändiges Sanierungsprojekt erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Das Waldstrandbad erfüllt heute als Naturschwimmbad modernste Ansprüche an Erholung, Hygiene und Natur.
Die Arbeiten galten als eine große Herausforderung, da die Verantwortlichen die unterschiedlichsten Interessen berücksichtigen mussten. Einerseits sollte das Bad alle Ansprüche eines modernen Naturbades erfüllen, andererseits sollten viele ursprüngliche Elemente erhalten bleiben. Der Spagat gelang! So stehen immer noch die – inzwischen liebevoll restaurierten – hölzernen Umkleidekabinen, während ein neuer Sprungturm und eine große Wellenrutsche vor allem die Jugend und alle Junggebliebenen begeistert. Aus einem denkmalgeschützten Vorwärmbecken der 30er Jahre wurde ein kleines Plantschbecken für Krabbelkinder. Auch das große Schwimmbecken, das die für Freizeitbäder seltene Seitenlänge von 100 Metern hat, blieb erhalten.
Der Spatenstich für die Sanierung fand im März 2016 statt. Im Sommer 2017 konnte das Projekt erfolgreich den Bürgern übergeben werden. Die Sanierung war bereits seit vielen Jahren erwünscht gewesen. Aber erst ab 2014 gab es im Rahmen des Programms „Kleine Städte und Gemeinden“ die nötigen Fördermittel. Zusätzlich erfolgte eine Bürger- und Besuchererfragung zu den Modernisierungsabsichten. Dabei wurde deutlich, dass alle den alten Charme des historischen Bades bewahren wollten.
Mit großem Ideenreichtum konnte man den klassischen Stil der 30er Jahre mit neuen Elementen verknüpfen. Eine multifunktional nutzbare Fläche bietet Raum für Freizeit, Erholung, Sport und Kultur. Dafür gestaltete man insgesamt 30.000 Quadratmeter Fläche um. Die denkmalgeschützten Bereiche und die grundlegende Architektur wurden jedoch bewusst erhalten.
Verantwortlich für das Projekt war die WasserWerkstatt GmbH aus Bayern, die sich seit 1987 auf die Gestaltung von Naturschwimmbädern spezialisiert hat und die Sanierung im Auftrag des Bauherren und Betreibers – die Stadt Windsbach – übernommen hatte. So entstand ein Naturbad mit Aquakulturen, Regenerationszonen und Pflanzbereichen. Von der ersten Besichtigung bei einem Ortstermin bis zur Eröffnung eines Naturbades vergehen in der Regel zwei Jahre. Das war auch in Windsbach der Fall. Bereits im Vorfeld musste mithilfe einer „Machbarkeitsstudie“ genau untersucht werden, ob alle Bedingungen für ein Naturschwimmbad überhaupt gegeben sind. Es muss beispielsweise genügend Platz für Pflanz- und Regenerationsflächen geben. Das Resultat war positiv, und das Waldstrandbad in Windsbach beweist, dass Naturschwimmbäder heute eine echte und gelungene Alternative zu herkömmlichen Schwimmbädern sind.