Sicherheit ist bei Start und Landung das A und O
Die Bundespolizei setzt beim Winterdienst an ihrem Fliegerstaffel-Standort in Fuldatal auf das Taumittel SNO-N-ICE von STEINMANN Zürich AG
Präzision und Sicherheit sind für jede Fliegerstaffel essentiell. Denn ob es um Polizeiarbeit, Rettungseinsätze oder Katastrophenschutz geht – wenn Helikopter aufsteigen, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. So legt Hans Bäuml, Erster Polizeihauptkommissar bei der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal und erfahrener Hubschrauber-Pilot, größten Wert auf perfekte Start- und Landeplätze.
In seiner Funktion als Beauftragter des Flugdienstes der Bundespolizei für Landeplätze deutschlandweit interessiert ihn natürlich auch, wie Landeplätze im Winter, bei Eis und Schnee, in Form bleiben. Der Wahl des richtigen Taumittels kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Hohe Anforderungen ans Taumittel
Das hat mehrere Gründe: So muss das Taumittel vor allem absolut zuverlässig wirken, auch bei Temperaturen unter -10 Grad, wenn andere Streustoffe an ihre Grenzen stoßen. Denn schon kleinste Teile Schneematsch oder Eis könnten durch den Sog der Rotoren Personen gefährden oder den Helikopter beschädigen. Gleichzeitig muss das Taumittel materialschonend sein – zum einen in Bezug auf den Boden des Landeplatzes: Denn die hier verlegten hochwertigen Betonpflaster und Betonsteine sollen den Helikoptern auf Dauer verlässliche, robuste Start- und Landeplätze bieten. Zum anderen in Bezug auf die Hubschrauber-Kufen und Fahrwerke, die möglichst von Korrosion freibleiben sollten.
Eine dritte Anforderung kommt hinzu: die Wirkung des Taumittels auf die Umwelt. So hat jeder Helikopter-Landeplatz eine Abflussvorrichtung, um Regen und aufgetauten Schnee in die Kanalisation zu leiten. Am Standort der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal ist dies eine in der Mitte des Landeplatzes verlegte Abflussrinne. Was dort im Winter nach dem Einsatz des Taumittels abfließt, kommt wenige Kilometer später im Klärwerk an – und muss dabei in seiner Zusammensetzung die Anforderungen der Unteren Wasserbehörde erfüllen. Dass ein Taumittel auch in der Anwendung durch das Winterdienst-Team hochpraktikabel sein muss, versteht sich von selbst.
Diese komplexe Anforderung hatte Hans Bäuml im Kopf, als er in Frage kommende Wintermittel recherchierte. Er stieß dabei auf SNO-N-ICE: ein Taumittel auf Natriumchlorid-Basis, das ursprünglich aus den USA kommt, seit vielen Jahren aber von der STEINMANN Zürich AG hergestellt und auch in Deutschland über einen Vertriebspartner bezogen werden kann.
SNO-N-ICE – sicher, schonend, effizient
Im SNO-N-ICE Produktionsprozess wird Siedesalz mit Inhibitoren angereichert und zu plättchenartigem Granulat verarbeitet, das bis zum Einsetzen des Schmelzvorgangs einen Antirutscheffekt ähnlich wie Sand oder Splitt ergibt. Das ph-neutrale, leicht alkalische SNO-N-ICE ist im Gegensatz zu chloridhaltigen Streustoffen frei von Harnstoff oder Calziumchlorid und daher schonend zum Boden der Landeplätze, zu Abflussrinnen und den Kufen der Helikopter. Eine beigemischte Lebensmittelfarbe gibt SNO-N-ICE eine rosa Färbung – so ist ersichtlich, wo bereits gestreut wurde. SNO-N-ICE wird von Hand, mit einem Handstreuer, Streuwagen oder -fahrzeug gestreut.
„Zuvor haben wir auf unserem Landeplatz in Fuldatal mit ziemlich aggressiven Taumitteln gearbeitet“, sagt Hans Bäuml, „das hat den Boden angegriffen und auch das Gitter der Abflussrinne. Außerdem war Korrosion ein Thema. Zudem hatten wir immer die immissionsschutzrechtlichen Vorgaben im Blick. Mit SNO-N-ICE haben wir all diese Aspekte im Griff. Und wenn für die Nacht Schneefall angesagt ist, streuen wir abends schon – da bildet sich dann kein Schnee mehr, und durch das Granulat friert der Boden auch nicht mehr an.“
Die Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal hat im Winter 2016/2017 mit einem Probelauf SNO-N-ICE begonnen. Das Ergebnis hat die Leitung ebenso wie das Winterdienst-Team überzeugt.
Das Produkt ist hochwirtschaftlich im Einsatz: Bereits zehn bis 15 Gramm pro Quadratmeter reichen aus, und die Tauwirkung ist gesichert; so reichen vier Sack SNO-N-ICE à 25 Kilogramm für ein Hektar. Seit dem Winter 2017 / 2018 werden die gesamte Fläche des Hubschrauber-Landeplatzes der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal sowie alle Hauseingänge und Treppen des Geländes mit SNO-N-ICE gestreut. Für die Straßen und Wege des Standortes kommt wie bisher normales Streusalz zum Einsatz.
Auf diese positive Erfahrung hin hat die Bundespolizei auch an anderen Standorten wie zum Beispiel Oberschleissheim im Landkreis München den Winterdienst der Landeplätze auf das Schweizer Taumittel umgestellt.
Andreas J. Schneider, München