Zauberhafte Stadtgärten (1)
Hohenheimer Gärten Stuttgart: Hinter der grünen Lunge der Stadt steckt viel Arbeit
Die deutschen Städte sind bekannt für ihre wunderschönen Parkanlagen. Viele von ihnen tragen einen großen Namen und blicken auf eine lange Geschichte zurück.
Hinter jedem einzelnen steht ein Team aus engagierten Gärtnern, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern. Einer der bekanntesten und schönsten Gärten liegt in Stuttgart.
Im Süden von Stuttgart eröffnet sich im Stadtteil Hohenheim den Besuchern ein kleines Paradies: Die Hohenheimer Gärten. Wer in Hohenheim studiert, kann sich glücklich heißen. Nur wenige Schritte trennen den Campus von dieser bemerkenswerten Gartenanlage. Sie ist rund 35 Hektar groß und besteht aus mehreren Gärten: das Landearboretum, bestehend aus dem exotischen Garten und dem 1998 installierten Landschaftsgarten und dem Botanische Garten.
Den Grundstein für die Anlage legte der württembergische Herzog Carl Eugen mit einer „Englischen Anlage“, in der er seltene Pflanzen aus dem Ausland pflegte. Der Dichter Friedrich Schiller war so begeistert, dass er schrieb: „Es ist mit Geist beseelte und durch Kunst exaltierte Natur.“
Rainer Bäßler von der Universität Hohenheim ist der Technische Leiter des Gartens. Er hat sich für Ingrid Raagaard von KOMMUNALtopinform gerne Zeit für ein Interview genommen.
Für ihn und seine 22 Mitarbeiter ist das Frühjahr besonders arbeitsintensiv. „Im Frühjahr kommt man kaum mit der Arbeit hinterher. Das Unkraut sprießt an allen Ecken, und man muss den Pflegezustand auf hohem Niveau halten. Wenn eine Fläche erst voller Unkraut ist, hat man das ganze Jahr über Probleme.“
Die vielen Aussichtspunkte im Park liegen ihm besonders am Herzen. „Einer liegt im Schlosspark: die Plieninger Aussicht. Sie war früher völlig mit Dornen überwuchert und nicht nutzbar. 2016 wurde sie neu gestaltet und ist inzwischen sehr beliebt.“
Rainer Bäßler liebt alle Pflanzen im Garten, aber die „Simons Pappel“ ist ihm besonders ans Herz gewachsen. „Sie ist der erste Baum, der im Frühjahr sein zartes Grün zeigt.“
KOMMUNALtopinform: Machen Sie auch selbst manchmal einen entspannten Spaziergang durch die Gärten?
Rainer Bäßler: Ich genieße die Gärten immer und zu jeder Zeit.
Welche Aufgaben sind besonders arbeitsintensiv?
Ein Schwerpunkt liegt auf der Kontrolle und Überwachung der Verkehrssicherheit der Bäume. Wir sind in der glücklichen Lage, dass alle Bäume vermessen sind und ein Datenbestand vorliegt. Wir nutzen ihn zur Baumkontrolle im Gelände mithilfe eines tragbaren Rechners. Ziel dieses enormen Aufwandes ist der Nachweis der vorgeschriebenen regelmäßigen Kontrolle.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich habe großartige und hochmotivierte Mitarbeiter, deren Herz an den Gärten hängt. Ich wünsche mir, dass das so bleibt.
Haben Sie auch Wünsche an die Besucher, Herr Bäßler?
Es gibt gewisse Regelungen. Hunde ohne Leine, nächtliche Trinkgelage und Fahrradfahren gehören zu den Besuchersünden. Aber im Großen und Ganzen verhalten sie sich vorbildlich. Wir sind sehr dankbar für Lob.
Weitere Informationen zu den Hohenheimer Gärten unter:
https://www.uni-hohenheim.de/uni-gaerten
https://gaerten.uni-hohenheim.de/118535
und zu monumentalen Bäumen in den Hohenheimer Gärten unter:
https://www.monumentaltrees.com/de/deu/badenwurttemberg/stuttgart/6270_hohenheimergarten/
Weitere Informationen:
Dipl.-Ing. (FH) Rainer Bäßler
Tel.: +49 711 459-23080
Fax: +
E-Mail. Rainer.Baessler@uni-hohenheim.de
Web. gaerten.uni-hohenheim.de
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