Kinsau im Pfaffenwinkel
Der alte Pfarrhof als neues Schmuckstück
Es war, als hätte der alte Pfarrhof seine besten Zeiten hinter sich. Seit 1739 hatten hier neben der hübschen barocken Dorfkirche die Pfarrer als Selbstversorger mit eigenem Stall und Gemüsegarten gelebt. Nun stand der Pfarrhof leer, denn die Zeiten hatten sich grundsätzlich geändert. Bis sich der Gemeinderat des 1100-Einwohner-Ortes Kinsau im romantischen oberbayerischen Pfaffenwinkel dazu entschloss, das zu ändern und das heruntergekommene Gebäude der Kirchenstiftung abkaufte.
Zwei Jahre lang wurden der zweigeschossige Satteldachbau und der historische Garten liebevoll restauriert und am Tag der Denkmalpflege 2016 der Öffentlichkeit übergeben. Heute dient der ehemalige Pfarrhof als Gemeindehaus und trägt den offiziellen Namen „Rathaus im historischen Pfarrhof“. Es gibt einen Amtsraum für den Bürgermeister, ein Senioren-Café und Räume für Versammlungen, Treffen und Feiern. Die Kirche hat außerdem zwei Räume für 66 Jahre gepachtet.
Die Sanierungskosten betrugen rund 1,6 Millionen Euro. Bürgermeister Marco Dollinger gegenüber KOMMUNALtopinform: „44 Prozent der Gesamtkosten sind an Zuschüssen geflossen. Es lohnt sich also auf jeden Fall, für solche Projekte die passenden Ansprechpartner zu suchen und Gelder zu beantragen.“
Das neue Gemeindehaus wurde auch sehr gut angenommen. „Nachdem es so viele Jahre lang ein Schandfleck war, freuen sich heute natürlich die meisten über das schöne Gebäude und sind sehr froh darüber.“