Bauwerkserhaltung und Klimaschutz – ein Widerspruch?
Deutscher Geotechnik-Konvent lockt im März nach Stuttgart
Vom 12. bis 13. März 2020 findet zum sechsten Mal der Deutsche Geotechik-Konvent statt, dieses Mal in der Staatsgalerie Stuttgart. Das Schwerpunktthema lautet: „Bauwerkserhaltung und Klimaschutz – ein Widerspruch?“
Schon seit jeher wird beim Bauen von Gebäuden auf Luftdichtheit, Feuchteschutz, Wärmedämmung – kurz: Behaglichkeit – gesetzt. Zu Anfang spielten dabei Aspekte wie Emissionen oder Ökobilanz sicher keine Rolle.
In den Jahren dazwischen ist viel geschehen: bedenkenlos wurden fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl verbrannt, um Gebäude mit Wärme und Strom zu versorgen. Dabei sind neu errichtete Wohnhäuser lange Zeit genauso Energieverschwender gewesen wie Altbauten aus der Gründerzeit. Mittlerweile stehen aber Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Vordergrund, nicht zuletzt im Zuge der sich immer mehr zuspitzenden Debatte um den Klimaschutz. Denn der Energieverbrauch von Gebäuden macht rund ein Drittel der CO2-Emissionen aus.
Was bedeutet das für den Gebäudebestand?
Über 80 Prozent der Hausfassaden sind gar nicht oder zumindest unzureichend gedämmt. Doch eine nachträgliche Wärmedämmung ist vielen zu teuer und es fehlt vielleicht auch am Wissen um die doch umfangreichen Fördermöglichkeiten, beispielsweise über die KfW. Die Anforderungen an Energieeffizienz führen dazu, dass auch denkmalgeschützte Gebäude mit schmucken Fassaden eine Wärmedämmung erhalten sollten. Oder sollen Denkmäler von der EnEV ausgenommen werden? Und wie wird eigentlich richtig gedämmt?
Auf die erste Frage geht der Diplom-Ingenieur Werner Eicke-Hennig gleich im eröffnenden Vortrag des Konvents ein, indem er die Erneuerung des Gebäudebestandes aus energetischer Sicht betrachtet. Weitergeführt wird das Thema von Diplom-IngenieurHarald Garrecht im anschließenden Vortrag „Klimaneutrale Quartiere im denkmalgeschützten Bestand – visionär oder realisierbar?“
Auch das restliche Programm liefert weitere Impulse. Ein interessantes geotechnisches Thema ist sicherlich die CO2-Speicherung im Boden. Auch der Blick in die Praxis gehört zum Geotechnik-Konvent: Wie ertüchtigt man innerhalb eines historischen Bauwerks die Fundamente, die durch Umbau und Erhaltungsmaßnahmen eine Lasterhöhung erfahren? Am Beispiel eines ehemaligen Gefängnisses – der JVA in Erfurt – wird diese Frage beantwortet. Den Impulsvortrag auf dem 6. Deutschen Geotechnik-Konvent 2020 hält der ehemalige Astronaut Thomas Reiter.
Zudem besteht ausreichend Zeit zum Networking, zum Beispiel beim abschließenden Dinner am ersten Konvent-Tag.
Am zweiten Tag des Konvents warten zwei spannende Exkursionen auf die Teilnehmer. Je nach Interesse kann Stuttgart 21 mit Ausstellung und Führung besucht oder einem Rundgang durch die Weissenhofsiedlung beigewohnt werden.
Mehr Informationen zur Veranstaltung: https://geotechnik-konvent.de
Ansprechpartner:
Michael Hermann, Marketing-Manager
Tel.: +49 208 377 325-115