Auftrieb für den neuen Antrieb bei Lkws
Realitätsnahe Antriebstechnologie im Straßengüterverkehr
Vor zwei Jahren wurde die Idee der Teststrecke eWayBW vorgestellt. Jetzt nimmt das Pilotprojekt in Baden-Württemberg zur Erprobung der Oberleitungstechnologie bei Lkws Gestalt an. Eigens dazu hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann in einer digitalen Informationsveranstaltung Ende Mai über die Umsetzung des Projektes informiert und dabei um Unterstützung der betroffenen Gemeinden gebeten. In Form eines Booklets erhielten über 24.000 Haushalte im Vorfeld ausführliche Bürgerinformationen.
Was verbirgt sich hinter „eWayBW“? Das Projekt beinhaltet eine Teststrecke für Oberleitungs-Lkw im Murgtal auf der B 462 bei Gaggenau. Eine bewusst ausgesuchte Strecke, um die von Siemens entwickelte eHighway-Technologie auch in anspruchsvollem Gebiet zu testen. Das Prinzip: Im Dach der Hybrid-Oberleitungs-Lkw erkennen Sensoren, ob sich eine Oberleitung über dem Fahrzeug befindet. Eingebaute Stromabnehmer werden im fließenden Verkehr ausgefahren, stellen einen Kontakt zur Oberleitung her und versorgen den Elektromotor des Lkw mit Strom und laden Batterien auf. Außerhalb von Oberleitungen wird dann der gespeicherte Strom für den Antrieb genutzt. Andere Fahrzeuge können wie gewohnt den Fahrstreifen unter der Oberleitung nutzen. Weitere Pilotprojekte auf der A5 in Hessen und in Schleswig-Holstein auf der A1 werden Aufschluss zum so genannten Güterfernverkehr auf Autobahnen geben. Im Nah- und Regionalverkehr hat eWayBW ein Alleinstellungsmerkmal und ist für die Forschung als Ergänzung interessant. Ziele sind unter anderem Senkungen bei Lärm- und Schadstoffemissionen. Ende vergangenen Jahres wurde durch das Regierungspräsidium Karlsruhe die Arbeitsgemeinschaft Siemens Mobility GmbH und SPL Powerlines Germany GmbH mit der baulichen Umsetzung beauftragt, zwei erfahrene Unternehmen, die auch die beiden anderen Projekte realisierten. In den jetzt korrigierten Ausführungsplanungen wird die geplante Strecke über zwei Elektrifizierungsbereiche mit einer Gesamtstrecke von 3350 Metern, inklusive einer Verlängerungsoption um 600 Meter führen. Das Projekt läuft im Rahmen des Förderprogramms „Erneuerbar Mobil“ des Bundesumweltministeriums. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 19 Millionen Euro.
Weitere Informationen:
www.youtube.com/watch?v=8A7QGqFx82g