Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“
Sieger ermittelt und virtuell geehrt
Seit 2014 findet im Rhythmus von zwei Jahren der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ statt. Mit dem Wettbewerb will man vorbildliche Kooperationsbespiele würdigen. Außerdem will man Kommunen und Bürger für globale Zusammenhänge sensibilisieren und die Bedeutung von Migration und Entwicklung hervorheben. „Kommune bewegt Welt“ ist ein Wettbewerb im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, durchgeführt von der Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ von Engagement Global. Im September wurden die diesjährigen Sieger ermittelt und gewürdigt.
Bei Engagement Global handelt es sich um eine zentrale Anlaufstelle für die Vielfalt des entwicklungspolitischen Engagements. Engagement Global informiert und berät Einzelpersonen, aber auch Kommunen, Schulen, die Wirtschaft und verschiedene Stiftungen. Der Wettbewerb soll deshalb auch Kommunen zu Projekten im Bereich Migration und Entwicklung motivieren und den Austausch und die Vernetzung von Kommunen fördern. Man will nachhaltige Strukturen sichtbar machen und Kommunen zur kulturellen Öffnung ermutigen.
Neun Kommunen gewürdigt
Insgesamt wurden neun Kommunen für ihr außergewöhnliches, innovatives und nachhaltiges Engagement ausgezeichnet. In den Größenkategorien große, mittlere und kleine Kommunen konnten sich der Kreis Düren, Stralsund und Vilshofen an der Donau gegen die Konkurrenz durchsetzen, Nürnberg, Marburg und Sprendlingen-Gensingen erhielten zweite Plätze. Zudem gingen Sonderpreise an Leipzig, Cottbus und Geestland. Der erstmals live während der Veranstaltung gewählte Publikumspreis ging an Münster.
Die Preisverleihung wurde am 23. September aus Saarbrücken – der Preisträgerin der letzten Wettbewerbsrunde – übertragen. Aufgrund der Pandemie gab es Live-Schaltungen in die beteiligten Kommunen und ein virtuelles Rahmenprogramm. Mit einer kleinen Aftershow klang die Preisverleihung aus.
Die gesamte Preisverleihung „Kommune bewegt Welt“ liegt als >> Video auf YouTube << zum Abruf bereit. Hier kann jeder die Feier noch einmal anschauen.
Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller. Am Abend der Preisverleihung bedankte er sich bei allen Preisträgerinnen und Preisträgern und hob dabei besonders das vielerorts ehrenamtliche Engagement in den Kommunen hervor: „Wir zeichnen heute neun Kommunen aus für besondere Leistungen aus. Sie haben Großartiges vor Ort geleistet in den vergangenen Jahren und die Aufgaben waren in der Tat riesig. Ich bedanke mich dabei bei den Stadtverwaltungen, den Schulen, den Vereinen. Aber ganz besonders möchte ich hervorheben – denn ohne die geht es einfach nicht – die ehrenamtlichen Kreise, die sich so vielfältig in ihren Städten und Kommunen beteiligt haben. Und das ist ganz besonders zu würdigen. Dieses große Engagement der Kommunen in Deutschland müssen wir und brauchen wir auch für die Zukunft.”
Die neunköpfige Jury bestand 2020 aus:
- Florian Schilling, Deutscher Städte- und Gemeindebund
- Hans Wietert-Wehkamp, Institut für soziale Innovation gGmbH
- Barbara Baumbach, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
- Luiz Ramalho, freier entwicklungspolitischer Berater, Migrationsexperte
- Lucía Muriel, Bundesweiter Verband „Migration, Entwicklung und Partizipation“ (MEPa) e.V.
- Tatjana Baraulina, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
- Dilnaz Alhan, Jugendinitiative Akzeptanz für ALLE Baden Württemberg
- Wynnie Kangwana Mbindyo, Gewinner-Kommune 2018 Saarbrücken
- Lisa Hensler, Gewinner-Kommune 2018 Engen
Große, kleine und mittlere Kommunen – alle zeigten, was sie können
Die teilnehmenden Wettbewerbskommunen werden je nach Größe bewertet. Deshalb gibt es jeweils einen ersten Platz in den Bereichen große, kleine und mittlere Kommunen.
In der Gruppe „große Kommune“ mit mehr als 100.000 Einwohnern siegte Düren. Überzeugen konnte der Kreis durch seine kohärente kommunale Entwicklungspolitik, in der Migration und Entwicklung intensiv zusammen gedacht und in der entwicklungspolitische Themen in spannenden und internationalen Kooperationen vorangetrieben werden.
In der Kategorie „20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner“ setzte sich die Stadt Stralsund durch und gewann den ersten Platz. Ganzheitliche entwicklungspolitische Strukturen gaben hier den Ausschlag. Nach Ansicht der Jury bündelt die Kommune ihre Kräfte mit einer sehr engagierten migrantischen Organisation. Auf ihrem gemeinsamen Weg werde Nachhaltigkeit nicht nur betont, sondern auch mit einer Vielzahl an Projekten umgesetzt. Gleichzeitig gelinge es Stralsund, auch Jugendliche durch die Nutzung von Social Media mit ins Boot zu holen.
In der Kategorie „bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner” zeigt Vilshofen an der Donau, dass auch eine kleine Kommune viel bewegen kann. Die Kommune überzeugt mit nachhaltigen, entwicklungspolitischen Strukturen vor allem im Bereich Fairtrade. Gemeinsam mit zahlreichen Akteuren, von Schulen und Kindergärten bis hin zur Wirtschaft, werden migrantische Themen von unten nach oben bearbeitet und globales Lernen ermöglicht.
Das Preisgeld in Höhe von 135.000 Euro wird zu gleichen Teilen zwischen den drei Kategorien verteilt.
Neben den Geldpreisen gab es dieses Jahr auch Gutscheine von Freunden und Freundinnen der Aktion, die alle aktiven Kommunen damit belohnen wollen. So gab es einen Gutschein für eine faire Kochsession, für Anzeigen in einem Fachmagazin, ein Jahre-Abo für eine Zeitschrift und außerdem Gutscheine für exklusive Online-Seminare. [ raa ]
Die Sendung, die am 23. September 2020 live auf YouTube übertragen wurde, ist nach wie vor abrufbar:
https://www.youtube.com/watch?v=X6Zq4-d2SFM