Die Menschen haben ihre irrationalen Ängste davor verloren, dass E-Mobilität kompliziert ist und man irgendwo liegenbleibt. Sie schätzen den neuen Komfort. Zumeist kleine, leichte Elektrofahrzeuge haben sich vielerorts durchgesetzt, viele davon als Sharingfahrzeuge.

21. Juni 2021

Wie könnte die Welt ohne Benzin und Diesel aussehen?

Die nachhaltige Mobilität ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit

Wie sähe unsere Welt tatsächlich aus, wenn der Personen- und Frachtverkehr ab morgen ohne fossile Brennstoffe, also ohne Benzin und Diesel auskommen müsste? Welche Alternativen es jetzt schon gibt, welche noch entstehen werden und wie sich der öffentliche Raum entwickeln wird, dazu äußern sich Jana Höffner und Maria Franke, die sich beide intensiv mit dem Thema befassen.

 

Jana Höffner: “Verkehrswende ist keine Zukunftsmusik, sondern findet bereits heute statt“ 

„Man wird mehr darauf achten, für jeden Weg das am besten passende Verkehrsmittel zu nutzen. Der ÖPNV funktioniert auch mit Umsteigen nahtlos und ist problemlos über eine einzige App buchbar. Fahrradspuren sind baulich vom Autoverkehr getrennt, sodass Radelnde auch in Großstädten keine Angst mehr um ihr Leben haben müssen – Beispiel Paris. Bei den Personenwagen wird das Elektroauto das Rennen machen, da es um ein Vielfaches effizienter und günstiger ist als Wasserstoffautos oder als aus Strom gewonnene Treibstoffe (eFuels).
Die Menschen haben ihre irrationalen Ängste davor verloren, dass E-Mobilität kompliziert ist und man irgendwo liegenbleibt. Sie schätzen den neuen Komfort. Auf dem Land werden sich Ruf- und Sammeltaxis zuverlässig etabliert haben.

Der Frachtverkehr läuft europaweit über große Strecken mit der Bahn. Dafür sind von einer angemessenen Kohlendioxid-Steuer finanzierte Gütertrassen entstanden – etwa die auf der Rheinschiene. Für den frühmorgendlichen Transport zu den Knotenpunkten („Hubs“) kommen teilweise Elektrolastwagen zum Einsatz. Die letzte Strecke zum Zielort legen die Waren in Güterstraßenbahnzügen (Cargo-Trams), E-Lastenbikes und kleinen Transportfahrzeugen zurück. Schon heute zeigt die Stadt Gent, dass so etwas funktioniert.“

 

Kontakt:
Jana Höffner
Staatsministerium Baden-Württemberg
Pressestelle der Landesregierung
Richard-Wagner-Str. 15
70184 Stuttgart
Tel.: + 49 711 / 2153-0
Fax: + 49 711 / 2153-340
pressestelle@stm.bwl.de
www.stm.baden-wuerttemberg.de
www.electrify-bw.de

 

 

Maria Franke: “Zunehmend integrieren Bürger nachhaltige Mobilität in ihren Alltag, Vorbehalte gibt es bei autonom fahrenden Fahrzeugen“

„In Wohngebieten sind viele Parkplätze neuen Grünflächen, Raum für Begegnung, Spielplätzen und Stellplätzen für elektrisch betriebene Carsharing-Fahrzeugen gewichen, die dort auch geladen werden. Der Strom hierfür wird erneuerbar erzeugt und lokal in Akkus zwischengespeichert. Die Zunahme des Grüns in der Stadt führt trotz wärmerer Sommer als Folge des Klimawandels zu einer Verbesserung des Stadtklimas.

Fahrrad-, Pedelec- und Fußverkehr sind die am weitesten verbreitete Art der Fortbewegung in den autoarmen Städten geworden. Daneben haben sich zumeist kleine, leichte Elektrofahrzeuge durchgesetzt, viele davon als Sharingfahrzeuge. Große Fahrzeuge für den Individualverkehr haben ein negatives Image beim Bürger. Autonom fahrende Fahrzeuge mit sechs bis 20 Sitzplätzen agieren vor allem als Zubringer für den schienengebundenen ÖPNV und ergänzen den Rad- und Fußverkehr in der Stadt. Die Regelgeschwindigkeit liegt innerorts bei 30 Stundenkilometern. Der Verbrennungsmotor früherer Bauart spielt nur noch für wenige Nischenanwendungen eine Rolle. Die Lärmimmissionen in den Städten sind deutlich gesunken. Die geringeren Verkehrsemissionen haben zu einer deutlich gesunkenen Schadstoff- und Lärmbelastung geführt, so dass auch die Gesundheitsgefährdung geringer geworden ist.

Auf Fernstrecken benutzen Menschen überwiegend Bahnen. Für den verbleibenden individuellen Fernverkehr mit Leihfahrzeugen werden – immer noch sehr teure – eFuels und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb genutzt. eFuels werden vorwiegend im Schiffs- und Luftverkehr genutzt.“

 

Kontakt:
Maria Franke
KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH
Kaiserstraße 94a
76133 Karlsruhe
Tel.: +49 721 98471-0
Fax: +49 721 98471-20
info@kea-bw.de
www.kea-bw.de

 

 

Man achtet zunehmend darauf, für jeden Weg das am besten passende Verkehrsmittel zu nutzen. Fahrrad-, Pedelec- und Fußverkehr sind hierbei die am weitesten verbreitete Art der Fortbewegung in den autoarmen Städten geworden.

 

 

Die Aussagen weiterer Klimaaktivisten können Sie hier ebenfalls nachlesen.
Bisher haben wir noch folgende Statements zur Klimathematik von:

Flensburg
Freiburg
Konstanz
Naturpark Südschwarzwald
Neu-Ulm / Ulm

Wir bedanken uns ganz herzlich dafür!

 

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