Für eine gesunde Ernährung – besonders für die von Kindern – sollten alle Lebensmittel aus ökologischem Anbau und von Bio-Höfen stammen.

Für eine gesunde Ernährung – besonders für die von Kindern – sollten alle Lebensmittel aus ökologischem Anbau und von Bio-Höfen stammen.

2. März 2022

Öko für die Mensa

Gesundes Essen schmeckt und macht Kinder fit

Die Kinder der Von-der-Tann-Schule in Regensburg können sich freuen. Die Kinder und Jugendlichen der Mittelschule Lappersdorf ebenfalls, genau wie fast zwanzig weitere Schulen und Einrichtungen für Kinder in der Oberpfalz. Alle erhalten ihr Essen aus der Küche des Familienunternehmens Ebner’s aus Regensburg. Die Cateringfirma hat sich auf die Produktion von ökologischen Mahlzeiten spezialisiert.

Das Motto des Unternehmens: „Wir zaubern täglich frisches, leckeres und vor allem gesundes Bio-Essen für unsere kleinen großen Kunden.“ Und das scheint wirklich gut anzukommen.

Melanie Ebner gegenüber KOMMUNALtopinform: „Wir haben sehr viele Nachfragen und viele positive Rückmeldungen. Es ist fantastisch.“ Das Catering-Unternehmen existiert inzwischen seit zehn Jahren. Die Umstellung auf Bio erfolgte kontinuierlich, inzwischen kommen 80 Prozent aller Zutaten und Lebensmittel von regionalen Bio-Bauernhöfen. Dabei muss Bio-Essen alles andere als langweilig sein.

Die Ebners haben sich auf die Vorlieben der Kids eingestellt und wissen inzwischen auch, was ihnen besonders gut schmeckt. „Am liebsten mögen sie unsere Pizza und die Kartoffelecken mit selbstgemachtem Ketchup. Die Tomaten für das Ketchup sind ökologisch und kommen ebenfalls aus der Region.“ Die Zeiten, in denen Mensa-Essen ungesund und langweilig war, sind zum Glück Vergangenheit.

Wie die meisten anderen öko-bewussten Köche denken die Ebners nicht nur ökologisch, sondern auch regional. Kurze Lieferwege haben einen positiven Einfluss auf die Öko-Bilanz. Zahlreiche Schulen und Bildungsträger sind sich dessen inzwischen bewusst und suchen heute gezielt nach regionalen Bio-Anbietern.

Das Auge isst mit: In kleinen Schälchen oder Schiffchen angerichtet, macht Kindern das Kosten und Genießen der verschiedenen Gerichte mehr Freude.

Das Auge isst mit: In kleinen Schälchen oder Schiffchen angerichtet, macht Kindern das Kosten und Genießen der verschiedenen Gerichte mehr Freude.

Gesundes Essen im Bewusstsein verankern

Gute Produkte und gesunde Mahlzeiten sorgen für eine gute Basis im Schulalltag. Leider kommen hier immer noch viele Kinder zu kurz. 2019 zeigte eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, dass zehn Prozent der Schüler ohne Frühstück morgens das Haus verlassen. Im gleichen Jahr zeigte eine Studie der Universität Paderborn, dass Lehrer zu wenig über Ernährung wissen. Dabei war gesundes Essen noch nie so wichtig wie heute. Laut dem Robert-Koch-Institut sind 26 Prozent der Fünf- bis Siebenjährigen übergewichtig, zehn Prozent sind sogar fettleibig. Ein bewusster Umgang mit den Nahrungsmitteln könnte das ändern. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich 2019 deshalb sogar dafür aus, dass das Schulfach „Gesundheitsförderung“ auf den Stundenplan kommt.

Biologische Nahrungsmittel sind aber noch aus anderen Gründen für Kinder und Schüler wichtig. Sie sind frei von Pestiziden gewachsen und geerntet. Bei herkömmlichen Lebensmitteln sind immer gewisse Grenzen für Schadstoffe zulässig. Anders sieht es bei Bio-Produkten aus. Sie sind frei von Düngemitteln oder giftabsondernden Verpackungsmaterialien. Bei Fleisch hat der Griff zu Bio neben der Tatsache, dass kein Antibiotika zum Einsatz kommen darf, noch eine humanistische Perspektive, da die Tiere artgerecht leben dürfen und sich rundherum wohler fühlen als Tiere in der Massentierhaltung.

Kein Wunder, dass dann auch die Fleischprodukte besser schmecken. Schon alleine deshalb sind sie für Schüler wesentlich gesünder. Wenn die Bio-Produkte außerdem bewusst weiterverarbeitet werden und der Koch auf Zusatz- oder Farbstoffe verzichtet, ist die Mahlzeit rundherum gesund. Gleichzeitig lernen die Kinder den natürlichen Geschmack kennen. Indirekt führt der bewusste Griff zu ökologischen Lebensmitteln deshalb auch zu einer Bewusstseinsänderung bei den Kindern und Schülern. Sie lernen, wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren und gleichzeitig auf die Natur und die Umwelt zu achten.

Verschieden gefüllte Pfannkuchenröllchen sind bei Kindern auch sehr beliebt.

Verschieden gefüllte Pfannkuchenröllchen sind bei Kindern auch sehr beliebt.

Wächst Joghurt auf den Bäumen?

Ein Einkauf von ökologischen Nahrungsmitteln wird noch sinnvoller, wenn die Produkte aus der regionalen Versorgungskette stammen. Die Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern gilt als gelebter Klimaschutz. Parallel dazu können Lehrkräfte zusammen mit den Schülern diese landwirtschaftlichen Betriebe näher kennenlernen. Viele Bio-Bauernhöfe bieten Workshops und Rundtouren an. Einer davon ist der Biolandhof Schmidt Grenzmühle in Erbendort mitten im Naturpark Steinwald nordöstlich von Nürnberg. Der Bauernhof ist bereits seit 2011 ein ausgezeichneter Biolandbetrieb. Seit 2012 ist er auch als Demonstrationsbetrieb anerkannt. An den Öko-Erlebnistagen kommen regelmäßig bis zu 300 Besucher. Viele können sich besonders für das freie Leben der Rinder begeistern. Den ganzen Sommer verbringen sie unter schattigen Bäumen in weiten Waldwiesen. Aber es gibt auch einen Hofladen und Wochenenden, an denen man auf dem Hof einkehren und verschiedene Leckereien probieren kann.

Schulen, die eng mit Bauernhöfen zusammenarbeiten, können den Kindern leichter erklären, woher das Essen eigentlich kommt. Dies ist ein wichtiger Schritt, da Untersuchungen gezeigt haben, dass dieses traditionelle Wissen in den vergangenen Jahrzehnten zum großen Teil verloren gegangen ist. Eine Umfrage des Australischen Rats
für Bildungsforschung aus dem Jahr 2012 zeigte, dass 25 Prozent der jüngeren Schüler dachten, Joghurt käme von einer Pflanze. Eine ähnliche Umfrage wurde 2010 in Deutschland durchgeführt (Jugendreport Natur 2010). Sie zeigte, dass nur 20 Prozent wussten, dass Kühe keine H-Milch geben. Viele Kinder vermuteten auch, dass Hühner bis zu zehn Eier pro Tag legen. Besuche in einem nahe gelegenen Bio-Bauernhof machen deshalb nicht nur Spaß, sie sind auch ausgesprochen lehrreich.

Die Zeiten, in denen Bio-Essen langweilig war, sind längst vorbei.

Die Zeiten, in denen Bio-Essen langweilig war, sind längst vorbei.

Weitere Informationen zu gesundem Essen:

www.oekolandbau.de/ahv

www.aerzteblatt.de/nachrichten/104614

www.ebner-catering.de

 

Kleine, bunte Obst-Spieße als Nachtisch in Schiffchen gestellt sind auch sehr verlockend und trotzdem gesund.

Kleine, bunte Obst-Spieße als Nachtisch in Schiffchen gestellt sind auch sehr verlockend und trotzdem gesund.


Logo Oeko Landbau

Bioland Landesverband

Schelztorstraße 49
73728 Esslingen am Neckar

Tel. +49 711 550939-19
E-Mail. info@bioland.de
Web. www.bioland.de

17. April 2024


Das könnte Sie auch interessieren