Helfer sind tabu – eine Initiative mit Strahlkraft
Wissenschaftlich begleitete Plattform analysiert Einsatzsituationen der Rettungskräfte vor Ort
Johannes König ist Steuerberater, kennt aber auch den professionellen Rettungsbereich, unter anderem als Notfallsanitäter und Katastrophenschützer, im Notfallteam der DRK-Rettungswache Mainz/Universitätsmedizin, als Teilzeitkraft im DRK Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH, als Ehrenbeamter der Stadt Mainz und des Landkreises Main-Bingen und seit vier Jahren als einer der Mitbegründer und heute Schatzmeister des Vereins „Helfer sind tabu“.
Anlass der Initiative war „eine subjektiv gefühlte Zunahme verbaler und körperlicher Gewalt“ beschreibt er den Ursprung der Gründungsidee. Damit verbunden sei aber nicht nur die Absicht gewesen, ein Zeichen für mehr Respekt zu setzen. Gleichzeitig sollte ein substanzielles Konzept für neue Lernprogramme zur Aus- und Weiterbildung der Rettungskräfte entstehen.
Als bundesweit einmalig nennt König den Aufbau einer Plattform, die in den vergangenen zwei Jahren fundierte Erkenntnisse brachte, wie geeignete Kommunikation und deeskalierendes Verhalten den Umgang mit Aggression beeinflussen können. Ermöglicht wurde das über viele Partner aus Politik, Rettungswesen und Wissenschaft, die mit ins Boot kamen. „Wir haben ein gefördertes Programm unter Mitwirkung von Professor Mario Staller (Anmerkung: siehe Interview auf Seite 56) umgesetzt, und können damit verschiedene Trainingstechniken üben.
Über die Plattform werden alle Übergriffe auf unsere Rettungskräfte in der Region erfasst, sodass wir exakte Kenntnis über Quote und Qualität erhalten. Ziel ist, Haupt- und Ehrenamtlichen auch bundesweit Wissen und Mittel an die Hand zu geben, um unbeschadet mit Extremsituationen umzugehen.“ [ sf ]