neue Skateranlage in Rottweil

Der neue Skatepark in Rottweil auf dem zentralen Sportgelände beim Rottweiler Stadion: Da die jungen Skater an der Entstehung der Anlage selbst beteiligt waren, wird sie auch von ihnen sehr häufig genutzt.

15. Juni 2022

Wie kann ein Skaterverein junge Leute für ein Bauprojekt begeistern?

KOMMUNALtopinform stellt eine Rollsport-Initiative vor, bei der Jugendliche und junge Erwachsene einen neuen Skaterpark mitplanten

„Do it Yourself“ liegt schon lange im Trend und man weiß ja, dass junge Architekten ihre eigenen Bauten verantwortungsvoll und schonend behandeln. Andererseits sind Skateranlagen willkommene Treffpunkte für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen acht und 20 Jahren. So lag es in Rottweil für den Verein „Rollbrett Rottweil“ nahe, beides miteinander zu verbinden.

 

Kurzerhand entstand ein neuer Skatepark, der Anziehungspunkt für junge und jung gebliebene Leute geworden ist. Mit den dortigen Treffen entstehen Freundschaften und die Jungen haben wieder Spaß an ihrer Bewegung, die in Zeiten der Pandemie etwas zu kurz gekommen war.

 

Skatepark Rottweil: Eine Idee kam ins Rollen!

Ralf Broß, Oberbürgermeister von Rottweil

Ralf Broß, der Oberbürgermeister der Stadt Rottweil, begrüßt das neue Projekt des Vereins „Rollbrett Rottweil“.

Ralf Broß: „Junge Menschen übernehmen Verantwortung und identifizieren sich mit ihrem Park.“

„Das Besondere am Rottweiler Skatepark: Er wurde nicht von der Stadt, sondern von einem Verein junger und jung gebliebener Leute initiiert. In Rottweil gab es vor dem Bau des neuen Skateparks bereits vier kleinere Plätze, die aber nicht mehr zeitgemäß waren. Der Verein ‚Rollbrett Rottweil‘ hatte sich daher zum Ziel gesetzt, für Rottweil einen neuen, zentralen Skatepark zu verwirklichen. Von Anfang an waren so auch die künftigen Nutzer in das Projekt eingebunden. Bei der Wahl des Standorts war eine für Kinder und Jugendliche gut erreichbare Lage gewünscht. Gleichzeitig sollte keine Wohnbebauung unmittelbar angrenzen, sodass sich Anwohner durch die Nutzung des Skateparks nicht beeinträchtigt fühlen. Mit einem städtischen Grundstück, das direkt an das zentrale Sportgelände beim Rottweiler Stadion angrenzt, konnte ein solcher Ort gefunden werden.

Charakteristisch für den Rottweiler Skatepark ist zudem, dass die Anlage in einem mehrstufigen Beteiligungsprozess entwickelt wurde: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus der Rollsportszene konnten durch Workshops ihre Ideen einbringen und auch Künstler der lokalen Urban-Art-Szene wurden einbezogen. Geplant hat den Skatepark dann der renommierte Skate-Profi Lennie Burmeister mit seinem Planungsbüro ‚Endboss‘.

So entstand letztlich ein Skatepark, der eine Spiel- und Sportanlage für einen breiten Nutzerkreis bietet und als Treffpunkt für junge Leute dient. Der Park ist gleichermaßen für Skater, Inlineskater und BMX geeignet.

 

Offizieller erster „Brett-Stich“ für die neue Skateanlage in Rottweil

Offizieller erster „Brett-Stich“ für die neue Skateanlage in Rottweil (von links): Harald Sailer, Marie und Robert Hak (Rollbrett Rottweil e.V., im Vordergrund), Erik Fiss (Hochbauabteilung Stadt Rottweil, hinten), Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Dr. Christian Ruf.

 

Vorbildlich ist auch das Engagement des Rollbrett-Vereins bei der Finanzierung des Projekts, das sich auf Gesamtkosten von rund 341.000 Euro beläuft: ‚Rollbrett Rottweil‘ hat auf eigenen Faust die stolze Summe von 48.000 Euro eingesammelt. Zu diesem Zweck startete der Verein gemeinsam mit der Volksbank Rottweil eine Crowdfunding-Initiative und veranstaltete verschiedene Events, um die Mittel für das Projekt zu mobilisieren.
Der zweite, wichtige Finanzierungsbaustein ist eine Förderung der Europäischen Union in Höhe von rund 120.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Aktionsprogramm LEADER zur Förderung des ländlichen Raumes. Die LEADER-Aktionsgruppe Oberer Neckar honorierte bei der Auswahlentscheidung das große Engagement der Jugendlichen, aber auch den innovativen Charakter der Anlage. Insbesondere überzeugten die künstlerische Gestaltung mit Lokalbezug und eine App zur digitalen Erfahrbarkeit sowie die inklusive Wirkung des barrierearmen Skateparks.

Die verbleibenden Kosten in Höhe von rund 173.000 Euro übernahm die Stadt Rottweil. Grünes Licht gab der Gemeinderat mitten im ersten Lockdown während der Corona-Pandemie 2020 und bewies damit Mut und Weitsicht. Die Anlage wurde noch im selben Jahr eingeweiht und zum Lichtblick für viele Jugendliche in einer schweren Zeit!

Der Verein Rollbrett Rottweil e.V. übernimmt für den Skatepark die Patenschaft. Gemeinsam mit der Stadt Rottweil werden der Unterhalt und die Pflege des Parks durch die meist jugendlichen Mitglieder des Vereins organisiert. Hierdurch wird den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, Verantwortung zu übernehmen und sich mit ‚ihrem‘ Park zu identifizieren.“

 

Freuen sich über den erfolgreichen Projektabschluss beim Skatepark und die Förderung der Europäischen Union (von links): OB Ralf Broß, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Lothar Huber, Angela Blaes, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Oberer Neckar, Hochbauamtsleiter Erik Fiss, Ronja Schneider, stellvertretende Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe, Robert Hak, Vorsitzender Rollbrett Rottweil e.V. und Bürgermeister Dr. Christian Ruf.

Freuen sich über den erfolgreichen Projektabschluss beim Skatepark und die Förderung der Europäischen Union (von links): OB Ralf Broß, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Lothar Huber, Angela Blaes, Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe Oberer Neckar, Hochbauamtsleiter Erik Fiss, Ronja Schneider, stellvertretende Geschäftsführerin der LEADER-Aktionsgruppe, Robert Hak, Vorsitzender Rollbrett Rottweil e.V. und Bürgermeister Dr. Christian Ruf.

 

Kontaktdaten:

Stadtverwaltung Rottweil
Hauptstraße 21-23
78628 Rottweil
Tel.: +49 741 4940
info@rottweil.de
www.rottweil.de

Rollbrett Rottweil e.V.
Flöttlinstorstraße 9-11
78628 Rottweil
hallo@rollbrett-rottweil.de
www.rollbrett-rottweil.de

 

Mehrere Teilnehmer auf dem „Dogtown Skate Jam“ rollen sich warm: Dies war der erste Skatecontest auf der neuen Skater-Anlage in Rottweil.

Mehrere Teilnehmer auf dem „Dogtown Skate Jam“ rollen sich warm: Dies war der erste Skatecontest auf der neuen Skater-Anlage in Rottweil. Gemeinsam mit der Stadt Rottweil werden der Unterhalt und die Pflege des Parks durch die meist jugendlichen Mitglieder des Vereins organisiert.

 

Weitere Statements zum Thema von:
Christiane Hillig, Geschäftsführerin von LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork BW e. V. in Stuttgart
Nadia Lazar, Fachreferentin für Kinder- und Jugendbeteiligung
Jürgen Ziegler, Kreisjugendpfleger und Geschäftsführer des Kreisjugendrings Kulmbach

Wir bedanken uns ganz herzlich dafür!

 

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Diskutieren Sie mit!

 

Welche Möglichkeiten kennen Sie, Kinder und Jugendliche zu erreichen und aus schwierigen Situationen herauszuholen?
Welche weiteren Institutionen haben es sich zur Aufgabe gemacht, unsere jüngsten Altersgruppen mit Hilfestellungen zu unterstützen?
Führen Sie selbst so eine Institution?

Wir sind gespannt auf Ihre/Eure Erfahrungen!

 


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