Für Kinder ist eine eigenständige und aktive Mobilität wichtig. Der Weg zur Schule dient dabei als Übungsweg.

Für Kinder ist eine eigenständige und aktive Mobilität wichtig. Der Weg zur Schule dient dabei als Übungsweg.

1. Juli 2022 – Anzeige

Sicher zur Schule: Der Schulwegplaner

Baden-Württemberg unterstützt Erstellung von Schulwegplänen mit Erfassungstool

Schulwegpläne dienen der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg zur Schule. Ihre Erstellung ist Pflicht. Das Land Baden-Württemberg stellt den digitalen Schulwegplaner zur Verfügung. Damit können Schüler ihre Schulwege einzeichnen, Problemstellen markieren, und die Kommune kann auf dieser Grundlage Mängel beseitigen und sichere Wege ausweisen.

Kinder und Jugendliche sind bereits früh eigenständig aktiv mobil und bestreiten ihre Wege zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad. Die positive Wirkung von Bewegung an der frischen Luft ist längst bekannt: Es hält fit, fördert die motorische Entwicklung und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Gute Gründe also, den Weg zur Schule auf diese Weise zurückzulegen und dabei eigenständige Orientierung und Verkehrsteilnahme zu üben.

Die Sicherheit der Schulwege spielt für das Mobilitätsverhalten eine entscheidende Rolle und ist der Landesregierung ein besonderes Anliegen. Darum sieht das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg mit dem „Erlass Sicherer Schulweg 2021/2022“ eine Pflicht zur Erstellung von Gehschulwegplänen für alle Grundschulen und von Geh- und Radschulwegplänen für alle weiterführenden Schulen vor. Schulwegpläne zeigen den Verlauf empfohlener Routen, weisen auf problematische Stellen hin und helfen so, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Als Unterstützung bei der Umsetzung der wichtigsten Planungsschritte bis zum fertigen Schulwegplan gibt das Land den Schulen und Kommunen den Schulwegplaner an die Hand.

Wichtig ist die Sicherheit der Schulwege. Die Erstellung von Schulwegplänen, die Identifikation und Beseitigung von Problemstellen leisten dazu einen entscheidenden Beitrag.

Wichtig ist die Sicherheit der Schulwege. Die Erstellung von Schulwegplänen, die Identifikation und Beseitigung von Problemstellen leisten dazu einen entscheidenden Beitrag.

Kinder und Jugendliche werden aktiv an der Schulwegplanung beteiligt

„Um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche zu verbessern, muss die Perspektive der Kinder eingenommen werden“, schildert Michael Fröhlich, Leiter der Verkehrspädagogik des ADFC Rhein-Neckar. Denn wer weiß besser als die Kinder und Jugendlichen selbst, wo ihr Schulweg sicher ist und an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht. Die Grundidee des Schulwegplaners ist es, die Expertise von Schüler einzubeziehen. Mit dem Webtool können sie ihre Wege auf einer digitalen Karte einzeichnen, Problemstellen hinterlegen, beschreiben und kategorisieren. Die Erfassung kann im Rahmen des Schulunterrichts in einer Doppelstunde durchgeführt werden.

Startansicht des Schulwegplaners von Baden-Württemberg aus Sicht eines Schulbeauftragten: Die roten Quadrate weisen beispielsweise auf Probleme mit Autoverkehr hin. Man kann sogar Gehwegstellen markieren, die eine zu hohe Bordsteinkante aufweisen. Schüler sind es, die ihre Schulwegerfahrungen durch das Setzen von Symbolen in den Planer markieren.

Startansicht des Schulwegplaners von Baden-Württemberg aus Sicht eines Schulbeauftragten: Die roten Quadrate weisen beispielsweise auf Probleme mit Autoverkehr hin. Man kann sogar Gehwegstellen markieren, die eine zu hohe Bordsteinkante aufweisen. Schüler sind es, die ihre Schulwegerfahrungen durch das Setzen von Symbolen in den Planer markieren.

Kommunen erhalten erfasste Daten zur Weiterverarbeitung

Im Anschluss kommt meist den Kommunen die Aufgabe der Datenauswertung zu. Über den Schulwegplaner können sie auf die erhobenen Daten zugreifen und per Knopfdruck die Auswertung starten. Das Ergebnis liefert die Frequentierung einzelner Straßenabschnitte und Bereiche mit Problemstellenhäufungen. Kommunen können diese bewerten und Mängel gezielt beheben sowie die empfohlenen Geh- und Radwege inklusive potenzieller Gefahrenstellen einzeichnen. Der finale Schulwegplan kann als PDF gespeichert und den SchülerInnen und Eltern bereitgestellt werden. Sämtliche Daten aus dem Schulwegplaner können für die Weiterverarbeitung alternativ auch in das behördliche Geoinformationssystem übertragen werden.

„Die SchülerInnen sind hoch motiviert, sich zu beteiligen. Der Schulwegplaner ist ein tolles Instrument für die Datenerfassung und ermöglicht eine gebündelte Darstellung, was die Arbeit sehr erleichtert.“ So beschreibt Michael Fröhlich vom ADFC seine bisherigen Erfahrungen mit dem Schulwegplaner. Dennoch beanspruchen die Erfassung und Auswertung der Schulwegdaten sowie die Einschätzung und Beseitigung von Problemstellen Kapazitäten, die nicht jede Schule und Kommune zur Verfügung hat. Daher entstand eine Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kommunen und der Abteilung für Verkehrspädagogik des ADFC Rhein-Neckar. Der ADFC unterstützt die Datenerhebung und Auswertung. Auf diesem Weg sind bereits einige Schulwegpläne entstanden.

Weitere Hilfestellung bietet der BASt-Leitfaden „Schulwegpläne leichtgemacht“. Über die Förderung für qualifizierte Fachkonzepte ist eine finanzielle Bezuschussung möglich. Ganz neu startet nun eine umfangreiche Unterstützung durch das Land im Rahmen des Programms „Aktiv zur Schule“.

Über www.schulwegplaner-bw.de kann der Schulwegplaner geöffnet werden. Auf der Seite finden sich detaillierte Informationen über den Planungsablauf, unterstützende Anleitungen und Vorlagen. Interessierte können den Planer in einer Testumgebung ausprobieren. Schulen und Kommunen (beziehungsweise deren Dienstleister), die den Schulwegplaner als Erfassungstool nutzen möchten, können sich online registrieren. Die Nutzung ist kostenfrei.


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17. April 2024


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