„Zum Glück sind die meisten dankbar.“
Joachim Müller, 31 Jahre, ehrenamtlicher Bereitschaftsleiter über seine Erfahrungen als Retter
Als hauptberuflicher Justizvollzugsbeamter verantwortet er in seiner früheren Heimatgemeinde Mochenwangen (Kreisverband Ravensburg) ehrenamtlich die DRK-Bereitschaft. Das Helfer-Syndrom ist Teil seiner DNA, beide Eltern sind im Roten Kreuz. Dort begann vor 16 Jahren auch Joachim Müllers Laufbahn klassisch mit einem Erste-Hilfe-Kurs.
Hier sammelte er bei Einsätzen nicht nur positive Erfahrungen. Gefühlt zunehmende Beleidigungen meist unter Alkohol waren schwer zu ertragen, noch dazu in der Freizeit.
Erfreulicherweise rechtzeitig reagiert …
„In meinem Heimatort war Volksfest und wir waren zu zweit im Sanitätsdienst. Plötzlich kam jemand, erzählt aufgeregt von einem Mann, der sich übergibt und am Boden liegt. Mein Kollege lief vornweg, ich holte unseren Rucksack. Der Patient roch stark nach Alkohol und war nicht ansprechbar.
Um ihn standen aufgeregte Freunde und wollten ihm Wasser geben. Das hätte für den Patienten gefährlich werden können und wir mussten das verhindern. Dann schütteten sie ihm Wasser über den Kopf. Die Situation wurde schwierig und wir riefen die Polizei zur Unterstützung.
In dem Moment erwachte der Patient, dachte wohl, dass ich ihn mit Wasser überschüttet habe, rappelte sich auf und ging auf mich los. Ich konnte ausweichen und zu zweit gelang es uns, ihn zu fixieren bis die Polizei eintraf.
Ich habe keine Angst vor solchen Situationen, aber großen Respekt. Zum Glück sind die meisten dankbar. Die Respektlosigkeit gegenüber Rettungskräften hat aus meiner Sicht dennoch zugenommen. In unserer örtlichen Gemeinschaft versuchen wir, unsere Kollegen auch in Richtung Deeskalation zu informieren.“ [sf]
Weitere Informationen:
Deutsches Rotes Kreuz
Bereitschaft Mochenwangen (Kreisverband Ravensburg)
Sportplatzweg 3, 88284 Mochenwangen
Tel.: +49 751 56061-0 www.drk-rv.de