Mit Naturhaar gegen Wasserverschmutzung
Forschungsprojekt „ProWasser“ hat begonnen
Eine Million Tonnen Öl fließt Jahr für Jahr schätzungsweise in die Weltmeere. Dazu kommen all die Schadstoffe, die durch Gullys, über Kanäle und Überlaufbecken im Grundwasser, in den Flüssen und Seen enden. Das Unternehmen Frischwasser.tech hat nachhaltige Naturhaar-Filter entwickelt, die überall anwendbar sind.
Die Filter reinigen Gewässer von hydrophoben und amphiphilen Schadstoffen wie Ölen, Alkoholen, Tensiden und Lösungsmitteln und binden sie dauerhaft. Die Filter sind sowohl bei vorbeugenden Maßnahmen als auch bei akuten Verschmutzungen effektiv. Ein Kilo Tierhaare bindet bis zu acht Liter Öl. Die Lebensdauer der Filter beträgt – je nach Schwere der Verschmutzungen – zwischen einem und eineinhalb Jahren. Die Filter sind waschbar und daher wiederverwendbar. Je nach Grad der Verschmutzung sind sie am Ende ihrer Lebensdauer kompostierbar.
Im April 2022 startete das Forschungsprojekt „ProWasser, ihre Gemeinde“ im Landkreis Starnberg. Die ersten teilnehmenden Gemeinden dieser umfangreichen Studie sind Andechs, Feldafing und Pöcking. Weitere werden aktuell gesucht. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt fakultätsübergreifend von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Studie testet Leistungsvermögen der Filter
Ziel dieser Studie ist, das Leistungsvermögen von Naturhaaren herauszukristallisieren. Innerhalb der Forschungsmethodik werden die Auffanggefäße der Regenwassergullys und Schächte teilnehmender Gemeinden mit den Filterelementen bestückt. Die regelmäßig untersuchten Wasser- und Gewebeproben dokumentieren den tatsächlichen Nutzen der Filter: Das zuständige Wasserwirtschaftsamt (WWA) Weilheim versicherte bereits vor Ende der Studie eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität.