Pure Lebensqualität: Beim Training können Ängste abgebaut und die Sicherheit auf dem Fahrrad erhöht werden – und es macht zunehmend Spaß.

Pure Lebensqualität: Beim Training können Ängste abgebaut und die Sicherheit auf dem Fahrrad erhöht werden – und es macht zunehmend Spaß.

19. Juli 2022

In Sachen Verkehr: Safety first!

Wie Kommunen einen sicheren Umgang mit dem E-Bike unterstützen können

Im Sommer nehmen nicht nur die Temperaturen zu, sondern auch die Zahl der Radfahrenden auf den Straßen. Immer mehr Menschen entdecken das Fahrrad als Fortbewegungsmittel für sich. Dabei hat nicht nur die Corona-Pandemie diesen Trend verstärkt, sondern auch die seit einigen Jahren stark wachsende Zahl von E-Bikes, die die Bewältigung längerer Strecken oder anspruchsvoller topographischer Abschnitte erleichtern. Mittlerweile verfügt jeder achte Haushalt in Deutschland über mindestens ein E-Bike (Stand August 2021).

Mit der steigenden Nutzung erfasst das Statistische Bundesamt jedoch auch stetig wachsende Unfallzahlen, teils mit tödlichem Ausgang. Allein im Jahr 2020 sind 142 Menschen bei Unfällen mit einem E-Bike verstorben.

In einer aktuellen Umfrage eines E-Bike-Motorenherstellers geben viele Menschen an, dass ein fehlendes Sicherheitsgefühl sie vom Radfahren abhält. Tempo und Handling eines E-Bikes können überfordernd wirken und insbesondere bei älteren Menschen mit abnehmender Sehstärke, Gleichgewichtssinn oder Motorik zu Unsicherheiten führen.

Wie können Kommunen Radfahrende hier unterstützen? Infrastrukturelle Anpassungen, wie die Errichtung geschützter Kreuzungen, bieten eine Möglichkeit, die Sicherheit und Attraktivität zu erhöhen. Eine weitere, niedrigschwellige Maßnahme stellt das Angebot eines Sicherheitstrainings für E-Bike-Fahrende dar. Mit der Ausweisung sicherer Übungsgelände, die beispielsweise einen Übungsparcours oder Informationstafeln bereitstellen, kann ein solches Angebot durch Kommunen weiter gefördert werden. Auf dem Boden aufgemalte Straßen oder Kreuzungen ermöglichen das Üben typischer Verkehrssituationen auf dem E-Bike. Gegebenenfalls kann ein bereits bestehender Verkehrsübungsplatz genutzt werden, der auch für die Fahrradprüfung an Grundschulen verwendet wird.

Geübte Fahrradfahrer können zudem bereits bestehende Infrastrukturen mit dem E-Bike nutzen. Teure Wegesanierungen fallen dann weg.

Geübte Fahrradfahrer können zudem bereits bestehende Infrastrukturen mit dem E-Bike nutzen. Teure Wegesanierungen fallen dann weg.

Ergänzt werden kann das Angebot durch eine feste Anlaufstelle, welche die Kurse, Aktionstage oder sonstigen Übungen koordiniert. Inhalte solcher Termine oder Kurse können beispielsweise das Auf- und Absteigen, Balance halten, radspezifische Verkehrsregeln oder ein sicheres Anhalten und Kurvenfahren sein.

Weitere Informationen zu der Ausgestaltung eines Sicherheitstrainings für Radfahrende bietet das kostenlose Online-Nachschlagewerk www.mobilikon.de (Stichwort „Radverkehrstraining“). Hier finden sich viele weitere Maßnahmen und Praxisbeispiele zum Thema E-Bike/Pedelec, beispielsweise zum Verleih oder der Einrichtung von Ladesäulen. Auch für andere Mobilitätsformen bietet Mobilikon viele interessante Maßnahmen, Instrumente, Hilfen zur Umsetzung und Praxisbeispiele.

Die Seite wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung betrieben und kontinuierlich aktualisiert.

Mit dem richtigen Training sind auch Senioren selbstständig, sicher und schnell unterwegs.

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Weitere Informationen:

https://www.mobilikon.de/print/pdf/node/1672

https://www.mobilikon.de/instrument/kompetenzzentrum-fuer-laendliche-mobilitaet-kolmo

Abbiegen, Anhalten, komplexe Verkehrssituationen: Übung macht den Meister.

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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
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17. April 2024


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