Seit 2020 werden im Schwarzwald-Baar-Kreis alte Speisefette und Speiseöle gesammelt. Diese können inzwischen auf allen Recyclingzentren und Wertstoffhöfen des Landkreises kostenlos abgegeben werden.

Seit 2020 werden im Schwarzwald-Baar-Kreis alte Speisefette und Speiseöle gesammelt. Diese können inzwischen auf allen Recyclingzentren und Wertstoffhöfen des Landkreises kostenlos abgegeben werden.

28. September 2022

Grüner Kraftstoff aus Frittenfett

Erfolgreiches Umdenken im Schwarzwald

Seit 2020 werden im Schwarzwald-Baar-Kreis alte Speisefette und Speiseöle gesammelt. Sie können inzwischen auf allen Recyclingzentren und Wertstoffhöfen des Landkreises kostenlos abgegeben werden. Ein Großteil dieser Speisefette wird zur Herstellung von Biodiesel verwendet. Allein im ersten Halbjahr 2022 wurden über 2000 Liter altes Speisefett und -Öl abgegeben. Aus dieser gesammelten Menge konnten etwa 1.800 Liter Biodiesel gewonnen werden.

Interessante Fakten: Mit dieser Menge „grünen Kraftstoffs“ kann ein Bus im Stadtverkehr mehr als 4000 Kilometer zurücklegen, über Land sogar eine Strecke von 5200 Kilometern bewältigen. Dies entspricht in etwa 100 Busfahrten von Villingen nach Furtwangen und zurück. Biodiesel ist nicht nur eine hochwertige, umwelt- und klimafreundliche Alternative zu konventionellem fossilen Diesel. Er wird zudem aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, die in Europa verfügbar sind, wodurch ein Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet wird.

Sammelstellen für Fette und Öle

Das Amt für Abfallwirtschaft war bestrebt, möglichst viele Wertstoffe einer Verwertung zuzuführen und entschied 2019, die Annahme von Speisefetten und Speiseölen in den drei größten Recyclingzentren anzubieten. Bis dahin konnten diese Stoffe ausschließlich im Rahmen der Schadstoffsammlung angenommen werden. Die so gesammelten Mengen waren gering, 2019 wurden nur rund 300 Kilogramm erfasst. Eine Entsorgung solcher Speisefette über die Biotonne ist zwar grundsätzlich möglich, aber erfahrungsgemäß sehr unpraktisch. Ein Großteil der Fette wurde offenbar ungeregelt entsorgt. In einigen Fällen wurden die Fette wild in der Natur abgelagert. Die Behörden mussten davon ausgehen, dass außerdem ein erheblicher Anteil in der Kanalisation landet. Dort belasten die Fette die Kläranlagen, verhärten in Abwasserrohren und stören den technischen Ablauf. Es war also aus mehreren Gründen wichtig, eine praktische Entsorgungsmöglichkeit anzubieten.

Gastronomen erhalten heute neuartige gelbe Tonnen mit blauen Deckel. Diese „Fettboxen“ haben mehrere Vorteile. Sie können beispielsweise auch mit Fett, das noch 110 Grad heiß ist, befüllt werden. Das Material ist durchscheinend – die Füllmenge ist deshalb von außen sichtbar.

Inzwischen werden Speisefette zur Herstellung von Biodiesel verwendet.

Inzwischen werden Speisefette zur Herstellung von Biodiesel verwendet.

Dazu kamen ab 2020 Sammelstellen für Bürger. Anfangs war das Aufkommen pandemiebedingt gering, mit den stufenweisen Lockerungen stieg es aber stetig an, sodass Ende 2021 alle acht Recyclingzentren mit den Sammelgefäßen ausgestattet wurden. Als 2022 das Aufkommen zunahm, wurden auf den fünfzehn Wertstoffhöfen ebenfalls Sammelbehälter aufgestellt. Speisefette und Speiseöle können in Behältern oder lose angeliefert werden, die Annahme ist kostenlos. Wenn Vereine bei einer Veranstaltung größere Mengen Frittierfett erwarten, können sie dies anmelden. Das Amt für Abfallwirtschaft sorgt dann dafür, dass an der nächstgelegenen Wertstoffsammelstelle genügend Sammelvolumen zur Verfügung steht.


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