Windkraftanlage der Stadt Pfeffenhausen

Windkraftanlage der Stadt Pfeffenhausen

7. Oktober 2022

Produktion von erneuerbarem Strom

Pfeffenhausen treibt Energiewende voran / Elektrolyseur soll Abregeln der Windkraftanlagen verhindern

Die niederbayerische Marktgemeinde Pfeffenhausen befindet sich mit ihren 5.000 Einwohnern in unmittelbarer Nähe zum Kernkraftwerk Isar II. Auch deswegen treibt die ambitionierte Kommunalpolitik und -verwaltung die Energiewende voran, wohl wissend, dass das Abschalten von Isar II im Dezember 2022 eine Lücke in die Stromproduktion reißen wird.

Sonnenenergie und Biogas als Basis für die regionale Energiewende

Die Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz überzeugte viele Landwirte, die ausladenden Dächer von Scheunen und Wirtschaftsgebäuden mit PV-Modulen zu bestücken. So sind die Erneuerbaren für viele Haushalte zu einem weiteren finanziellen Standbein geworden. Weiterer Teil des Erfolgsrezepts ist auch die Grundhaltung des Marktgemeinderats, sich der Sachpolitik zu verschreiben und Bauleitplanungen für Energiegewinnungsanlagen von Biogas über Sonne bis Wind proaktiv voranzutreiben. Das Ergebnis lässt sich sehen. Neben den privaten und gewerblichen Photovoltaik-Dachanalagen hat der Ort bereits 25 Megawatt installierte Leistung über vier Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie 23 Megawatt aus Biogas und eine Windenergieanlage mit 4,7 Megawatt.

Engagement für Erneuerbare zahlt sich aus!

Dass entschlossene Handeln der Gemeinde wurde unlängst belohnt: Denn Pfeffenhausen hat 2021 als eine von vier Kommunen den Zuschlag für ein nationales Wasserstoffzentrum erhalten. Damit ist eine Förderung von 72,5 Millionen Euro vom Bund und weiteren 30 Millionen Euro vom Freistaat Bayern verbunden. „Sehr wichtig für den Erfolg der Bewerbung“, so Bürgermeister Florian Hölzl, „war die zwischenzeitlich abgeschlossene Bauleitplanung für eine 14 Megawatt starke PV-Freiflächenanlage der Bürgerenergie Niederbayern eG“. Sie soll auf dem Terrain des Wasserzweckverbands Rottenburger Gruppe als Grundlastträger des Grünen Elektrolyseurs der Hy2B Wasserstoff GmbH fungieren. Mit dem netzdienlichen Betrieb des Elektrolyseurs erhofft sich der Ort, noch mehr Erneuerbaren den Weg in das Stromverteilnetz zu ebnen, statt bei hohem Windaufkommen die Anlagen abzuregeln. Schon ab 2023 soll der Elektrolyseur das regionale Stromüberangebot in grünen Wasserstoff umwandeln. Ein weiterer Bebauungsplan, der das Technologiezentrum und die Gewerbespange für branchenzugehörige Unternehmen vorsieht, befindet sich in Aufstellung.

Der Solarpark 1 der Stadt Pfeffenhausen

Der Solarpark 1 der Stadt Pfeffenhausen

Daneben steckt die Gemeinde viel Energie in den Bürgerdialog. „Denn nur im Einklang mit der Bevölkerung unserer Gemeinde und darüber hinaus können wir das Vorhaben zum Erfolg führen“, meint der Bürgermeister. Denn die Bedeutung des Wasserstoffzentrums weist über Pfeffenhausen hinaus: Vor allem mittelständische Betriebe sollen bei der Entwicklung von Wasserstoffkomponenten eingebunden werden. Das beginnt bei der Erstberatung und erstreckt sich bis hin zur seriellen Produktion von Komponenten. Das Wasserstoffzentrum soll so seinen Beitrag dazu leisten, dass die Region auch nach dem Ende des Verbrenners nichts an ihrer Zukunftsfähigkeit einbüßt.


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