Viele Kinder leiden bis heute unter den Folgen der Pandemie. Für all diese Kinder und Jugendlichen gibt es bundesweite Förderprogramme. Die Bundesregierung hat dafür zwei Milliarden Euro bereitgestellt. Das Motto lautet: „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.

Viele Kinder leiden bis heute unter den Folgen der Pandemie. Für all diese Kinder und Jugendlichen gibt es bundesweite Förderprogramme. Die Bundesregierung hat dafür zwei Milliarden Euro bereitgestellt. Das Motto lautet: „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“.

7. Februar 2023

Der Schulbesuch: mehr als Mathe, Deutsch und Englisch

Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ will auch bei emotionalen Problemen helfen

Viele Kinder leiden bis heute unter den Folgen der Pandemie. Die monatelangen Schulschließungen sind nicht spurlos an ihnen vorübergegangen. Bei vielen haben die schulischen Leistungen nachgelassen, einige leiden unter sozialen und psychischen Nachwirkungen. So zeigt die im September 2022 veröffentlichte COPSY-Studie des Hamburger Universitätsklinikums (UKE), dass 30 Prozent der Kinder aufgrund der Pandemie unter psychischen Langzeitstörungen leiden.

Besonders gefährdet und betroffen sind Jugendliche und Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, die auf engem Raum leben und bei denen die Eltern nur schwer im schulischen Alltag helfen können. Für die Studie wurden 2097 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 17 Jahren und deren Eltern im ganzen Bundesgebiet befragt. Die Schlussfolgerung der Studie lautet, dass Kinder und Jugendliche bei psychischen Gesundheitsproblemen mit Präventions- und Interventionsstrategien unterstützt werden müssen.

Für all diese Kinder und Jugendlichen gibt es bundesweite Förderprogramme. Die Bundesregierung hat dafür zwei Milliarden Euro bereitgestellt. Das Motto lautet: „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. In Baden-Württemberg ist dafür das Programm „Lernen mit Rückenwind“ zuständig, mit dem alle Problembereiche angesprochen werden sollen. Für 2022/23 wird nun erneut eine Reihe von Fördermöglichkeiten angeboten, die zum Teil auf den Erfahrungen aus dem ersten Förderjahr 2021/22 basieren, teilweise aber auch andere und neue Bereiche ansprechen.
Besonders erfolgreich erwiesen sich die Sommerschulen, in denen Kinder in kleinen Gruppen vier Stunden pro Tag lernen. Anschließend erfolgt auf Wunsch ein Eintrag im Zeugnis. Außerdem sind ganzjährig differenzierte Fördermöglichkeiten an allen Schulen möglich. In Zukunft soll es zusätzlich verstärkt um die emotionale Gesundheit der Kinder gehen.

Spaß und Unbeschwertheit sollen zurückkehren

Auf der Webseite des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (https://km-bw.de) können sich Ideenträger bewerben. Sowohl Bestandslehrkräfte als auch Unterstützungskräfte sind hier angesprochen. Aber auch ältere Schüler ab 16 Jahren können eine Lerngruppe mit bis zu fünf Kindern leiten. Außerdem sind nicht nur Schulen angesprochen.
Auch Kooperationspartner wie Stiftungen, Vereine, Volkshochschulen und andere Initiativen können sich beim Ministerium um Fördermittel bewerben. Das Ministerium hat außerdem auf YouTube unter dem Stichwort „Lernen mit Rückenwind“ einige Erklär-Videos veröffentlicht.

Einen besonderen Fokus legt das Ministerium auf Schüler in besonders wichtigen Klassenstufen, wie die vierte Klasse der Grundschule und die Abitur vorbereitenden Jahrgänge.
Aber auch Vorbereitungsklassen sollen besonders gefördert werden. Das zusätzliche Lernen kann in der Schule, aber auch außerhalb stattfinden. Im kommenden Schuljahr soll laut dem Ministerium außerdem ein besonderer Fokus auf das sozial-emotionale Aufholen gelegt werden. Gefördert werden deshalb verstärkt Projekte, mit denen die Persönlichkeitsentwicklung und das soziale Miteinander gefördert werden.

Hier kann es um Kunst oder Sport, um Theater oder auch um Musik gehen. Kultusministerin Theresa Schopper sagt dazu: „Es ist mir wichtig, dass wir den Kindern und Jugendlichen über derartige Angebote auch wieder Spaß und Unbeschwertheit am Schulalltag vermitteln können und dass deswegen auch viele Angebote zum sozial-emotionalen Aufholen angeboten werden.“

Dieses Video richtet sich an alle Schulen, die bisher noch nicht am Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ teilnehmen, und stellt die Fördermöglichkeiten des Programms vor. Gleichzeitig wird erklärt, wie das an Schulen tätige Personal bei „Lernen mit Rückenwind“ mitarbeiten kann und was das Online-Verfahren bietet.

Dieses Video richtet sich an alle Schulen, die bisher noch nicht am Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ teilnehmen, und stellt die Fördermöglichkeiten des Programms vor. Gleichzeitig wird erklärt, wie das an Schulen tätige Personal bei „Lernen mit Rückenwind“ mitarbeiten kann und was das Online-Verfahren bietet.

Alles ist möglich

In Baden-Württemberg wurden inzwischen insgesamt rund 16.000 Kurse für „Lernen mit Rückenwind“ gemeldet. 9000 zusätzliche Unterstützungskräfte und über 1000 außerschulische Kooperationspartner machen mit. Trotzdem zeigte auch eine Untersuchung vom Dezember 2021, die der VBE (Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg) durchgeführt hatte, dass 27 Prozent der Schulen am Rückenwind-Programm nicht teilgenommen haben.

Diese Schulen hatten im Dezember 2021 auch noch nicht geplant, sich für das Schuljahr 22/23 zu engagieren. 60 Prozent der Schulleitungen gaben außerdem an, dass sie zwar teilnehmen, sich aber überfordert fühlen.

Ganz allgemein hatte der VBE festgestellt, dass gerade im ländlichen Raum wenig auf das Programm zurückgegriffen wird, da es dort die wenigsten freiwilligen Helfer gibt. Deshalb sollten gerade kreative Köpfe die Möglichkeiten beim Schopf packen, Ideen entwickeln und damit Schulen und Kindern helfen.

Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, zeigt ein Programm des Technischen Gymnasiums in Böblingen. Hier treffen sich die Jugendlichen im Klettergarten und in einer Trainingsanlage. Die dafür zuständige Schulsozialarbeiterin Mareile Weißer vermittelt in ihren Trainingsstunden den Jugendlichen: „Ihr müsst als Team arbeiten, alleine werdet ihr die Aufgaben nicht schaffen“. So erfahren alle Teilnehmer ganz unmittelbar, dass es nie eine Schande ist, um Hilfe zu bitten.

Eine Initiative an der Uhlandschule in Metzingen-Neuhausen zeigt, wie wichtig Spaß und Lebensfreude für die Kinder sind. Dort gastierte im Oktober 2022 der Kindermitmachzirkus „Zauberstern“ für mehrere Tage.

Die Grundschulkinder sprangen auf dem Trampolin, übten sich als Clown und am Laufball. Einig wagten sich sogar auf das Drahtseil. Ein Miteinander, das Freude machte und gleichzeitig die Hilfsbereitschaft, die Kreativität und die Beweglichkeit der Kids förderte.  [ raa ]

 

Weitere Informationen:

km-bw.de/lernen-mit-rueckenwind

zum Förderprogramm:

https://km-bw.de/,Lde/startseite/sonderseiten/lmr_ausfuehrliche_Infos

https://zsl-bw.de/,Lde/Startseite/lernen+ueberall/lu-rueckenwind

Link zur eingangs erwähnten Studie:

https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4024489


Logo Ministerium für Kultus-Jugend-Sport_Baden Württemberg

Thouretstraße 6
70173 Stuttgart

Tel. +49 711 279-0
Fax. +49 711 279-2810
E-Mail. poststelle@km.kv.bwl.de
Web. www.kultusportal-bw.de
Web. km-bw.de/lernen-mit-rueckenwind

Mehr von
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

60 Jahre Élysée-Vertrag

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten die beiden Staatsmänner Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Élysée-Vertrag. Seit 2003 markiert dieses Ereignis den Deutsch-Französischen Tag – in dieser Mission war... mehr lesen

Digitalisierung ist mehr als Technik

Der „Digitalpakt Schule“ hat die Schulen in Baden-Württemberg in Bezug auf die Ausstattung mit digitalen Endgeräten einen wesentlichen Schritt vorangebracht. Fast eine Milliarde Euro investieren Bund und Land... mehr lesen


17. April 2024


Das könnte Sie auch interessieren


Beratung in lockerer Atmosphäre macht das Ausprobieren und Informieren im Vorfeld zu einem netten Ereignis: „Wir gründen mal eine WG und suchen unser interessantestes Produkt im Bad.“ Von links: Manuela Fleig, Maren Koffler, Friedrich und Rosita Le Maire.

Alltagshelfer für die eigenen vier Wände

Vor-Ort-Termin in Villingen-Schwenningen zu einer Wohnungsbesichtigung der besonderen Art. Für Größe, Lage, Aussicht und Miete interessiert sich hier kein Besucher. Mitten im Stadtteil Schwenningen lädt im Erdgeschoss der Gewerbeschule... mehr lesen

Nachtaufnahme des Kulturfestivals Tollwood 2019 in München

Kunst und Klima in Festivals vereint

Lesungen, Musik, Workshops, Diskussionsrunden und Festivals – das Programm des Netzwerks Bayerischer Städte e.V. ist weit gespannt. Rund 60 bayerische Städte und Gemeinden haben sich hier vereint. Es ermöglicht... mehr lesen