Mit dem Projekt „drsKita“ sollen die 850 Kindertagesstätten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart digital ausgestattet werden. Man erhofft sich davon mehr Zeit für die pädagogische Arbeit der Kinderbetreuer.

Mit dem Projekt „drsKita“ sollen die 850 Kindertagesstätten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart digital ausgestattet werden. Man erhofft sich davon mehr Zeit für die pädagogische Arbeit der Kinderbetreuer.

19. Mai 2023

Drittgrößte Diözese Deutschlands blickt in die Zukunft

In 850 kirchlichen Kitas läuft die Digitalisierung

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart erfolgt zurzeit unter der Überschrift „drsKita“ eine flächendeckende Digitalisierung der Arbeit in den 850 Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft. Dies soll unter anderem mehr Zeit für die pädagogische Arbeit schaffen.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart umfasst mit ihren 1020 Kirchengemeinden und gut 1,7 Millionen Mitgliedern den württembergischen Landesteil Baden-Württembergs und ist bundesweit die drittgrößte Diözese. Der Projektverantwortliche Antonius Bero vom Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg spricht im Interview über die Hintergründe des Mammutprojekts.

Herr Bero, die digitale Kommunikation hält Einzug bei den Kitas in kirchlicher Trägerschaft in Württemberg. Gab es ein Digitalisierungsprojekt mit solchem Ausmaß zuvor schon einmal in der Diözese?

Ein Vorhaben in dieser Dimension gab es bei uns noch nie. Neben allen Kindertagesstätten sind alle kirchlichen Verwaltungszentren, der Landesverband Katholischer Kindertagesstätten, die Eltern der betreuten Kinder, die Kommunen als Partner der Kirchengemeinden sowie das bischöfliche Ordinariat ebenfalls einbezogen.

Was soll mit dem neuen Kitaportal der Diözese erreicht werden?

Eltern können sich über das neue Web-Portal https://kitaportal.drs.de über alle katholischen Kindergärten in der Diözese informieren und eine Online-Vormerkung vornehmen. Sollte es bereits ein kommunales Portal zur Vormerkung geben, kann verlinkt werden. Mit der Online-Vormerkung möchte die Diözese den Verwaltungsaufwand im Anmeldeprozess für Eltern, Kindertagesstätten und Kommunen deutlich reduzieren.

Könnten Sie uns ein paar Eckdaten des Projekts nennen?

Das Projekt hat einen enormen Umfang erlangt. Das beginnt schon mit der Vielzahl von 850 Kindergärten und deren circa 2.500 Kindergartengruppen. Diese werden von etwa 400 verschiedenen Trägern – also Kirchengemeinden, Gesamtkirchengemeinden, Zweckverbänden und dem Stadtdekanat Stuttgart – in 25 verschiedenen Dekanaten betrieben. Aufgrund der Trägervielzahl mussten auch zur Vorbereitung der Digitalisierungsmaßnahmen zahlreiche Standards und Prozesse erstmals erarbeitet werden. Bei circa 9.000 pädagogischen Fachkräften und etwa 47.000 betreuten Kin-
dern und deren Eltern, sind bei allen Maßnahmen sehr große Fallzahlen betroffen.

Der Projektverantwortliche Antonius Bero vom Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg äußert sich im Interview zu den Hintergründen des Mammutprojekts „drsKita“.

Der Projektverantwortliche Antonius Bero vom Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg äußert sich im Interview zu den Hintergründen des Mammutprojekts „drsKita“.

Bis wann wird die Umsetzung erfolgt sein?

Das Projekt ist bewusst sehr agil und dynamisch ausgerichtet. Der Start ist mittels einer Kick-off-Veranstaltung im Oktober 2021 erfolgt, die Umsetzung aller festgelegten Inhalte erfolgt bis Jahresende 2023.

Für die Kommunikation zwischen Eltern und Kindertagesstätte gibt es eine spezielle App. Was soll hierdurch erleichtert werden?

Eltern haben die Möglichkeit, jederzeit und überall die neuesten Informationen ihrer Kindertagesstätte abzurufen. Die Eltern-App bietet den Eltern die Möglichkeit, in Echtzeit mit der Einrichtung zu kommunizieren.
Neben der direkten Kommunikation mit der Kindertagesstätte verfügt die Anwendung über ein sogenanntes Schwarzes Brett mit Nachrichten für Elterngruppen sowie über einen privaten Posteingang mit Kommentarfunktion. Über die App können auch Umfragen versandt und Einverständniserklärungen eingeholt werden. Sehr praktisch ist, dass Abwesenheits- und Krankmeldungen der Kinder versandt und Einrichtungstermine und Schließtage in die jeweiligen Kalender der Eltern übertragen werden können.

Mit drsKita soll auch die Verwaltungsarbeit in den Kindergärten erleichtert werden. In Zeiten von Fachkräftemangel und stetig zunehmendem Verwaltungsaufwand ein positives Signal. Wo genau haben Sie da angesetzt?

Im Vordergrund des Projekts steht die Einführung von Anwendungen, welche den pädagogischen Fachkräften die Verwaltungsarbeit erleichtern sollen; immer mit dem Ziel, dass mehr Zeit für das Wesentliche, nämlich die pädagogische Arbeit am Kind verbleibt.

Heißt das, die App kommt auch den Kindern zugute?

In jedem Fall.

Wie steht es um die Sicherheit, etwa der persönlichen Daten?

Ein sensibler und sachgerechter Umgang mit den Stammdaten von Kindern und Mitarbeitern ist uns besonders wichtig. Aus diesem Grunde haben wir, unterstützt durch die Firma Sonntag IT Solutions, in intensiver Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Datenschutz eine sogenannte Datenschutzfolgenabschätzung erstellt. Mithilfe dieses Datenschutz-Gutachtens sollen potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und durch geeignete Maßnahmen abgesichert werden. Damit wird den Vorgaben des kirchlichen Datenschutzes in besonderem Maße Rechnung getragen.

 


Logo Dioezese Rottenburg

Bischof-von-Keppler-Straße 7
72108 Rottenburg am Neckar

Tel. +49 7472 169-852
Fax. +49 7472 169-555
E-Mail. pressestelle@bo.drs.de
Web. www.bo.drs.de

17. April 2024


Das könnte Sie auch interessieren


Swissbit, ein weltweit führender Hersteller von Flash-Speichern und Sicherheitslösungen, ist 2001 durch ein Management-Buyout aus dem Siemens Halbleiterbereich entstanden. Anzeige

Digitale Sicherheit „Made in Germany“

Kommunale Unternehmen kämpfen schon lange um eine erhöhte Sicherheit ihrer digitalen Systeme. Zusätzlich müssen ab dem 1. Januar 2020 viele Kassensysteme über eine technische Sicherheitseinrichtung (TSE) vor Manipulationen geschützt... mehr lesen