Wie werden Unternehmen auf in Frage kommende Standorte aufmerksam?
Für die Planung von Unternehmensstandorten sollten Bevölkerung und zuständige Behörden frühzeitig einbezogen werden
Damit Kommunen ihre Zentren und Außengebiete für ihre Einwohner attraktiver gestalten können, benötigen sie Unternehmen, die sich bei ihnen ansiedeln wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden.
Dabei ist es sinnvoll, dass Kommunalvertreter, Bürgerinnen und Bürger und die jeweils zuständigen Behörden zusammenarbeiten. Nur so kann gewährleistet werden, dass wichtige Punkte nicht vergessen werden.
Passgenaue Flächen für Neuansiedlungen und Standorterweiterungen
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: „Eine frühzeitige Einbeziehung der Bürger ist wichtig.“
„Die Transformation und der Strukturwandel durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen nicht nur die Unternehmen, sondern auch den Standort Baden-Württemberg insgesamt vor enorme Herausforderungen. Im harten Wettbewerb um Zukunftsbranchen und Unternehmen ist es zunehmend wichtig, dass wir in der Lage sind, schnell zu handeln, mit agilen Strukturen und passgenauen Angeboten zu punkten und im Standortmarketing international noch sichtbarer werden. Aus diesem Grund hat die Landesregierung von Baden-Württemberg im vergangenen Jahr die ‚Aktive Ansiedlungsstrategie‘ beschlossen.
Diese bezieht alle Ebenen ein. So kommt gerade auch den Kommunen eine bedeutende Rolle zu, wenn es darum geht, passgenaue Flächen für – auch großflächige – Neuansiedlungen und Standorterweiterungen bereitzustellen. Denn die Flächenfrage für Unternehmen jeder Größe ist für die zukunftsweisende und positive wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg von existentieller Bedeutung.
Ein Flächenbedarf kann sich für Unternehmen aus drei Gründen ergeben. Erstens: zur Standorterweiterung und Standortsicherung von bestehenden Betrieben. Zweitens: zur Ansiedlung von innovativen neuen Unternehmen. Hierbei kann es unter Umständen auch um Flächen in größerem Umfang gehen. Der dritte Grund für Flächenbedarfe sind Transformationsvorhaben. Diese sind vor allem dann gegeben, wenn bisherige Geschäftsmodelle auslaufen und neben einer bestehenden Produktion Flächen für den Aufbau von neuen Produktionslinien benötigt werden. Insbesondere in der Automobilindustrie und deren Zulieferbranchen erleben wir dies derzeit häufig.
Mit Blick auf einen möglichst geringen Flächenverbrauch ist es vor Ort in den Kommunen wichtig, bereits bestehende Potenziale von brachliegenden Flächen zu heben und eine eventuelle Nachverdichtung bestehender Gewerbegebiete ins Auge zu fassen. Allerdings sehen wir uns insbesondere bei Ansiedlungs- und Standorterweiterungsvorhaben mit internationalem Kontext häufig mit sehr großen Flächenbedarfen (mehr als 30 Hektar) konfrontiert. Will Baden-Württemberg im internationalen Standortwettbewerb bestehen, muss das Land auch bei diesen Größenordnungen wettbewerbsfähig sein. Wenngleich die Umsetzung vor Ort nicht immer leicht ist, ist es wichtig, dass derartige Flächengrößen bei Interesse möglichst schnell und idealerweise durch erste bauplanerische Genehmigungen bereits teilweise entwickelt bereitgestellt werden können.
Um die Sichtbarkeit von bereits verfügbaren Gewerbe- und Industrieflächen in den Kommunen zu erhöhen, wurde den Kommunen im Jahr 2022 mit der Flächendatenbank Baden-Württemberg (www.findyourland.de) das geeignete Instrument zur Verfügung gestellt. Die von der Standortförderungsagentur Baden-Württemberg International betriebene Datenbank bietet allen Kommunen die Möglichkeit, Standorte in Baden-Württemberg prominent, mehrsprachig und grafisch ansprechend zu vermarkten und die Sichtbarkeit des Standortes Baden-Württemberg dadurch insgesamt zu verbessern.
Mit Blick auf eine erfolgreiche Umsetzung von Standortplanungen der Unternehmen vor Ort, ist eine möglichst frühzeitige Information und Einbeziehung der Bürger sowie der zuständigen Behörden des Landes durch Kommune und Unternehmen ratsam. Ganz besonders gilt dies für die Grundstückseigentümer, deren Flächen für das jeweilige Erweiterungs- oder Ansiedlungsprojekt benötigt werden. Mit der kommunikativen Vorbereitung und Begleitung der Maßnahmen vor Ort kommt den Kommunen eine weitere tragende Rolle zu, wenn es um die erfolgreiche Realisierung von Ansiedlungsmaßnahmen und somit die Schaffung von Arbeitsplätzen geht. Für die dialogische Bürgerbeteiligung stellt das Land zahlreiche Unterstützungsangebote für die Kommunen zur Verfügung.“
Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg
Schloßplatz 4 (Neues Schloss)
70173 Stuttgart
Tel.: +49 711 123-0
poststelle@wm.bwl.de
www.wm.baden-wuerttemberg.de
Weitere Statements zum Thema von:
– Sandra Wagner-Endres vom Deutschen Institut für Urbanistik
– Claudius Mähler, Referent beim Städtetag Baden-Württemberg
Wir bedanken uns ganz herzlich dafür!
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