Olympische Herausforderung: Ein Flugtaxi in Paris
Eine Weltstadt prüft ihre Chancen und Möglichkeiten – und stößt auf Probleme
Es klingt nach einer olympischen Herausforderung: Wie kommen die Spitzensportler der Welt in einer Großstadt wie Paris pünktlich zu ihren Einsatzorten? Die Straßen sind verstopft, der Verkehr befindet sich in der Transmission vom Verbrenner zum Elektrofahrzeug und trotzdem werden sich Menschenmassen auf den Weg zu den Sportstätten machen.
Die Integration von Flugtaxis in städtische Gebiete hat in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Paris als eine der Weltstädte prüft die Möglichkeit, Flugtaxis in das Verkehrssystem zu integrieren. Während die Bemühungen voranschreiten, stehen große Herausforderungen im Weg, und die potenziellen Vorteile des Flugtaxi-Einsatzes in Paris werden heftig diskutiert.
Zertifizierung und ehrgeizige Ziele
In der aufstrebenden Branche der Flugtaxis konkurrieren mehr als 200 Unternehmen um den Titel des ersten kommerziellen Lufttaxis. Neben Volocopter, das mit dem Serien-
modell Volocity in der Pole Position auf den Markt drängt, gibt es weitere vielversprechende Akteure.
Das deutsche Start-up Lilium erprobt sein Elektro-Flugtaxi in Andalusien, Spanien, und plant, ab 2025 Personen zu befördern. Fly Aeolus Air Taxi bietet die Flexibilität und den Komfort eines Privatjets zu einem Bruchteil der Kosten und verbindet 1600 Flughäfen in Europa.
Joby Aviation, ein US-Unternehmen, arbeitet an einem elektrischen Senkrechtstarter und hat bereits Investitionen von Toyota und Uber erhalten. Das chinesische Unternehmen EHang ist bekannt für autonome Flugtaxis und hat bereits einige erfolgreiche Testflüge durchgeführt. Urban Aeronautics, ein israelisches Unternehmen, entwickelt das Cityhawk, ein senkrecht startendes und landendes Luftfahrzeug für den städtischen Verkehr. Diese Unternehmen sind Teil einer aufregenden Zukunft der urbanen Mobilität, aber es gibt noch viele Herausforderungen zu bewältigen, bevor Flugtaxis alltäglich werden.
Das Bruchsaler Unternehmen Volocopter arbeitet daran, eine Typenzertifizierung für ein Flugtaxi zu erhalten, mit dem Ziel, noch in diesem Jahr kommerzielle Passagierflüge in Paris durchzuführen.
Der Erfolg dieses ehrgeizigen Vorhabens hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Zertifizierung, Betrieb des Produkts, regulatorische Richtlinien und Entwicklung der lokalen Infrastruktur. Kontinuierliche Kommunikation mit lokalen Partnern ist entscheidend, um alternative Szenarien zu erkunden, einschließlich Flügen mit einer Flugerlaubnis („Permit to Fly“).
Tests für die Olympischen Spiele
Volocopter führt Tests seines Flugtaxis Volocity nahe Paris durch, insbesondere auf dem Flugplatz Pontoise. Diese Tests umfassen die Messung von Lärm und Vibrationen, die vom Flugtaxi erzeugt werden. Der Volocity verfügt über 18 elektrisch angetriebene Rotoren und Motoren auf seiner Oberseite. Während der Olympischen Spiele wären Flugtaxis
prinzipiell eine gute Verbindung zwischen Stadt und Sportstätten, um die Transportmöglichkeiten zu verbessern.
Regulatorische Zulassung und Kritik
Trotz vielversprechender Aussichten bleiben regulatorische Zulassungen eine entscheidende Hürde. Bevor Passagiere befördert werden können, müssen die Flugtaxis die erforderlichen Zertifikate erhalten. Zudem hat der Stadtrat von Paris Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von elektrischen Flugtaxis geäußert.
Ob Flugtaxis tatsächlich Sportler bei den aktuellen Olympischen Spielen transportieren werden, ist kurz vor Beginn noch unklar. Auf Anfrage von KOMMUNALtopinform teilte Volocopter mit: „Wir und unsere Partner arbeiten täglich daran, eine Typenzertifizierung für unseren Volocity zu erhalten, um bereits diesen Sommer kommerziell mit Passagieren in Paris fliegen zu können.“ Die Durchführung kommerzieller Passagierflüge in Paris ist demnach ein klar formuliertes Ziel.
„Da das Ziel sehr ambitioniert ist und der Erfolg von mehreren Faktoren abhängt, stehen wir mit sämtlichen Partnern vor Ort in ständigem Austausch bezüglich möglicher Alternativ-Szenarien. Denkbar sind beispielsweise Flüge mit dem so genannten Permit to Fly, welches wiederum mit unterschiedlichen Abstufungen bei den Flügen einhergeht. Fest steht jedoch, dass wir bereits in diesem Sommer in Paris der Welt ein alternatives, vollelektrisches System der urbanen Luftfahrt zeigen werden.“ In welcher Form das geschieht, kann Volocopter aktuell noch nicht sagen.
Wille zur Innovation
Die Einführung von Flugtaxis in Paris ist ein aufregender Schritt zur Revolutionierung des städtischen Verkehrs. Obwohl Herausforderungen bestehen, unterstreicht das Engagement, diesen Sommer ein alternatives, vollständig elektrisches Luftfahrtsystem zu präsentieren, den Innovationswillen der Stadt. [dlu]
Weitere Informationen unter:
EHang: www.ehang.com
Fly Aeolus Air Taxi: www.flyaeolus.com/de
Joby Aviation: www.jobyaviation.com
Lilium: www.lilium.com
Urban Aeronautics: www.urbanaero.com
Volocopter: www.volocopter.com