Kultusministerin Anna Stolz (Zweite von links) überreicht bei der feierlichen Abschlussveranstaltung in Bad Neustadt an der Saale der Projektgruppe rund um die erste Bürgermeisterin der Stadt Hauzenberg Gudrun Donaubauer (links), Peter Görgl vom Gutachterbüro Modul5 (rechts) und der Projektkoordinatorin Hauzenbergs Theresa Lenz die Teilnahmeurkunde.

Kultusministerin Anna Stolz (Zweite von links) überreicht bei der feierlichen Abschlussveranstaltung in Bad Neustadt an der Saale der Projektgruppe rund um die erste Bürgermeisterin der Stadt Hauzenberg Gudrun Donaubauer (links), Peter Görgl vom Gutachterbüro Modul5 (rechts) und der Projektkoordinatorin Hauzenbergs Theresa Lenz die Teilnahmeurkunde.

21. August 2024

Der Weg zum kreativen Zentrum

Kunst, Kultur und Stadtentwicklung – dem Mittelzentrum Hauzenberg blüht als Modellkommune eine neue Zukunft

Im September 2022 hat das Bayerische Wirtschaftsministerium den Förderaufruf für das neue Innovationsprogramm „Kreative Zentren“ veröffentlicht, für das sich bayerische Mittel- und Oberzentren als Modellkommunen bewerben konnten. Als Nachfolgeprogramm zu den „Starken Zentren Bayern“ soll es seither dazu beitragen, die Innenstädte wiederzubeleben und zu stärken.

 

Unterschiede zum Vorgängerprogramm liegen unter anderem darin, dass „Kreative Zentren“, wie der Name es schon erahnen lässt, den konzeptionellen Fokus auf die Einbindung der Kultur- und Kreativwirtschaft richtet und dass es dezidiert Kommunen in den tendenziell strukturschwächeren Räumen mit besonderem Handlungsbedarf anspricht.

Zu den Bewerbern gehörte auch die niederbayerische Stadt Hauzenberg. Als Mittelzentrum mit etwa 12.000 Einwohnern erhoffte man sich hier, dass man durch das Programm einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Innenstadt leisten könnte, in der es trotz ihrer städtebaulichen und atmosphärischen Qualitäten den so bekannten Herausforderungsmix aus leerstehenden Geschäftsräumen, niedriger Passantenfrequenz und Konkurrenz durch andere Standorte in der Stadt gibt.

Als eine von drei Modellkommunen neben Bad Neustadt an der Saale und Bayreuth durfte die Stadt Hauzenberg dann im Januar mit der Arbeit zum Programm starten. Wichtigster Bestandteil des Programms war die halbjährige Unterstützung durch ein Gutachterbüro für jede Kommune. Ziel war es, ein kommunales Entwicklungskonzept mit umsetzungsreifen Modellprojekten zu erarbeiten. Parallel dazu wird die Arbeit in den vier Kommunen durch ein Marketingbüro begleitet, das seither die Projektmeilensteine und die ersten Umsetzungsschritte von einigen der ausgearbeiteten Modellprojekte multimedial dokumentiert und kommuniziert.

Bei einer Stadtratssitzung im Juli 2023 wurde dem Gremium der Abschlussbericht samt umsetzungsreifer Projektideen präsentiert.

Bei einer Stadtratssitzung im Juli 2023 wurde dem Gremium der Abschlussbericht samt umsetzungsreifer Projektideen präsentiert.

 

Hauzenberg und Modul5 starteten motiviert ihr Projekt

Fast wie bei einem „Blind Date“ wurden die Stadt Hauzenberg und das Wiener Gutachterbüro Modul5 aus dem benachbarten Österreich in ein Projekttandem eingeteilt. Von Beginn an hatte es zwischen Hauzenberg und Modul5 „gefunkt“ und man ging hoch motiviert in die gemeinsame Projektarbeit. Die Hauptbestandteile des Projekts waren vorgegeben: aufbauend auf einer Bestandsaufnahme und räumlich-statistischen Analyse wurde die Ist-Situation geklärt; ausgehend von (Zwischen)Thesen wurden die wichtigsten Handlungsfelder im Kontext von Kunst, Kultur und Stadtentwicklung formuliert, Erarbeitung der Projektideen und letztendlich finale Ausarbeitung der Ideen samt Umsetzungsansätzen.

Als Arbeitshypothese gingen Stadt und Gutachterbüro mit „Hauzenberg – die regionale Kulturhauptstadt mit dem Loch in der Mitte“ nach der Bestandsaufnahme an die Arbeit. Hintergrund ist, dass Hauzenberg durch viele Kulturveranstaltungen, Ausstellungen und Sehenswürdigkeiten eine (über)regionale Bedeutung hat, die damit verbundene Dynamik und Besucherfrequenz aber so gut wie gar nicht auf die Innenstadt ausstrahlen. Strategische Zielsetzung des Entwicklungskonzepts und der Modellmaßnahmen sollte also sein, diese endogenen Potenziale auch in die Innenstadt zu lenken und sie zum aktiven Teil der Hauzenberger Kulturlandschaft zu machen.

Ein Highlight im Prozess war die Hauzenberger Zukunftswerkstatt, in der die Bevölkerung, Stadtnutzer, Gewerbetreibende und Leerstandseigentümer die Möglichkeit hatten, sich über das Projekt zu informieren und Inputs zu allen Themen rund um Leerstandsbehebung, Kunst und Kultur und Stadtentwicklung zu geben. Weit über 100 Besucher gaben fast 250 Inputs zu 120 unterschiedlichen Themen, die in das Entwicklungskonzept und die Modellprojekte eingearbeitet wurden.

Graffiti-Aktion am Kinder- und Jugendtag 2024 in Hauzenberg

Graffiti-Aktion am Kinder- und Jugendtag 2024 in Hauzenberg

 

Konsequente Arbeit an Modellprojekten

Eine Besonderheit des Projekts war die konsequente Arbeit an umsetzungsreifen Modellprojekten während des gesamten halben Jahres; hier zeigte sich die Motivation aufseiten der Stadt Hauzenberg besonders. Es wurden acht Modellprojekte ausgearbeitet, die nicht nur einen Kunst- und Kulturbezug haben, sondern auch für Hauzenberg typische Themen und Zugänge aufgreifen. Zugleich wurden alle notwendigen Stakeholder und Umsetzer aktiviert und unmittelbar in die Konzeption der Projekte miteingebunden sowie mögliche Finanzierungsmöglichkeiten ausgelotet. Ein Projekt, die Hauzenberger Fullhouse-Phantasien – eine eine begleitete Graffiti-Aktion in der Innenstadt – wurde Mitte April bereits umgesetzt. Einen Überblick über die Modellprojekte von Hauzenberg und der anderen Kommunen, die bei den Kreativen mitgemacht haben, findet man unter der URL: www.stmwi.bayern.de/landesentwicklung/zentrenprogramme/kreative-zentren/

Das Projekt hat in Hauzenberg dafür gesorgt, dass das Thema Innenstadtentwicklung mithilfe von Kunst, Kultur und Kreativbranchen nicht nur eine Eintagsfliege ist, sondern eine längerfristige Perspektive bekommen hat und auch ein Dreivierteljahr nach Projektende durch die Motivation aller Beteiligten in Hauzenberg lebt und weiter umgesetzt wird. So wurde gerade erst im April 2024 das im Programm entwickelte Modellprojekt „KUNST STATT LEER – Graffiti-Mitmachaktion“ mit dem Passauer Street-Art-Künstler Fabian Edenharder durchgeführt. Im Zuge des Kinder- und Jugendtags wurde das Erdgeschoss eines Leerstands (natürlich auf einer vorgelagerten Plattenwand) mit den Jüngsten gemeinsam besprüht und gestaltet. Ein erster Schritt hin zur kreativen Aufwertung und In-Szene-Setzung eines baufälligen Leerstands.

 

In einem leerstehenden Gebäude wurde ein weiteres Projekt in einer Bürgerbeteiligung zum Thema „Innenstadtentwicklung“ besprochen. Links im Bild ist Peter Görgl vom Gutachterbüro Modul5 zu sehen.

In einem leerstehenden Gebäude wurde ein weiteres Projekt in einer Bürgerbeteiligung zum Thema „Innenstadtentwicklung“ besprochen. Links im Bild ist Peter Görgl vom Gutachterbüro Modul5 zu sehen.

 

Weitere Informationen zum Projekt über:

www.stmwi.bayern.de/landesentwicklung/zentrenprogramme/kreative-zentren

Stadtverwaltung Hauzenberg – SG 520 Wirtschaftsförderung
Marktplatz 10, 94051 Hauzenberg
www.hauzenberg.de
Theresa Lenz
theresa.lenz@hauzenberg.de
Tel.: +49 8586 30-23

oder

Modul5 GmbH
Peter Görgl
Tel.: +43 699 101 148 11
peter@modul5.com

 


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Marxergasse 24
A-1030 Wien

Tel. +43 699 101 148 11
E-Mail. kontakt@modul5.com
Web. www.modul5.com

12. September 2024


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