Digitaler Netzausbau – aber schnell
Im Abwasserkanal gelingt die schnelle und ressourcenschonende Glasfaserverlegung ohne Tiefbauarbeiten
Schnelles und zuverlässiges Internet ist im Zeitalter der Digitalisierung längst kein Luxus mehr. Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger sichern sich ihre Wettbewerbsvorteile, indem sie ihre Kunden mit schnellen und zuverlässigen Glasfaserleitungen versorgen. Städte und Gemeinden, kommunale Unternehmen sowie große Unternehmen verbinden ihre Standorte mit eigenen, autarken und sicheren Netzen. Aktuell hinkt Deutschland im internationalen Vergleich beim Glasfaserausbau hinterher.
Mit der FAST-Technik der FAST OPTICOM AG wird Tempo in den Glasfaserausbau gebracht. Bei der Verlegemethode werden Glasfaserleitungen schnell, kostengünstig und ressourcenschonend in bestehende Abwasserkanäle verlegt und das weitestgehend ohne aufwendige Tiefbauarbeiten. Anfang 2023 stellte die Bundesregierung die Gigabitstrategie für Deutschland vor.
Unterbrechungsfreier Handyempfang und schnelles Internet sollen sowohl in der Stadt als auch im ländlichen Raum zum Standard werden, und zwar im Eiltempo. Allein bis Ende 2025 werden eine Verdreifachung der Glasfaseranschlüsse und eine Anbindung von 50 Prozent der Haushalte und Unternehmen an das Netz angestrebt. Bis zum Ende der Dekade soll dann eine flächendeckende Versorgung realisiert sein.
Hohe Tiefbaukosten und Bauregulierungen belasten Netzausbau
Dass diese Zielvorgaben so ambitioniert sind, hängt damit zusammen, dass Deutschland in puncto schnelles Internet gegenüber seinen europäischen Nachbarn deutlichen Nachholbedarf hat. Laut einem Bericht der EU-Kommission vom letzten September* liegt die Abdeckung hierzulande bei 19 Prozent der Haushalte – deutlich unter dem EU-Schnitt von 56 Prozent. Die Gründe, warum die Glasfaserbranche in Deutschland nicht ihr volles Potential ausschöpfen kann, sind vielfältig.
Als Hemmschuh erweist sich insbesondere der starke Preisanstieg für Bauprodukte und Dienstleistungen. Hinzukommt, dass die im Vergleich zu anderen EU-Ländern strengeren Regulierungen nur ein Verlegen von Glasfaserkabeln unter der Erde erlauben. Um Schäden an den empfindlichen Lichtleitern durch später erfolgende Baumaßnahmen zu vermeiden, dürfen dabei bestimmte Mindesttiefen nicht unterschritten werden. Doch Aufwand und Kosten nehmen bekanntlich mit der Verlegetiefe zu. Kein kleiner Faktor, wenn man bedenkt, dass bei Glasfaserprojekten der Kostenanteil des Tiefbaus in der Regel zwischen 80 und 90 Prozent der Gesamtinvestitionen ausmacht. Ausschließlich mit konventionellen Baumethoden dürfte das Ziel vom Netzausbau also kaum realisierbar sein.
Synergien nutzen durch Glasfaserverlegung im Abwasserkanal
Nicht ohne Grund wird daher in den Eckpunkten der Gigabitstrategie explizit der „häufigere Einsatz alternativer Verlegetechniken beim Glasfaserausbau“ gefordert. Eine besonders innovative und effiziente Methode stellt das FAST-Verlegeverfahren der FAST OPTICOM AG dar, das weitestgehend ohne herkömmliche Tiefbauarbeiten auskommt und stattdessen auf bereits vorhandene Infrastrukturen zugreift. Als einziger Anbieter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Dänemark nutzt der Generalunternehmer, der seit 2016 zur LEONHARD WEISS-Gruppe gehört, bestehende Abwasserkanäle als Trasse für die neuen Netzstrukturen der Lichtwellenleiter.
Je nach Durchmesser und Zustand der Abwasserkanäle werden hierzu mit Clips ausgestattete Innen- oder Teilbriden aus V4A-Stahl an der Innenseite der Rohre, im Rohrscheitel, befestigt. Anschließend werden die Lichtwellenleiter- (LWL-) Leerrohre in die Clips eingerastet und der Einzug der FAST-LWL-Kabel kann erfolgen. Der Einbau der LWL-Leerrohre erfolgt in begehbaren Kanälen händisch, in nicht begehbaren Kanälen durch einen Spezialroboter. Das nachträgliche Auswechseln von Kabelsträngen ist jederzeit möglich. Selbstverständlich werden die Interessen der Abwassernetzbetreiber bei dieser minimalinvasiven Vorgehensweise in besonderem Maße berücksichtigt, verspricht der Anbieter.
Vorteile gegenüber klassischem Tiefbau
Von der Zeit- und Kostenersparnis über die Planungssicherheit bis hin zur Nachhaltigkeit ergeben sich viele Vorteile. Ausgegangen wird von einer Verlegeleistung von bis zu 250 Metern am Tag. Durch den schnellen Ausbau, der auch unabhängig von der Witterung vorangetrieben werden kann, gilt die Technik zudem als wirtschaftlicher als viele konventionelle Methoden. Die Baustellenkosten und geringere Aufwände für Verkehrsmanagement durch Nutzung temporärer Baustellen sind weitere Argumente, die hier ins Feld geführt werden. Da eine vorhandene und entsprechend dokumentierte Infrastruktur genutzt wird, lassen sich die Kosten präzise kalkulieren und böse Überraschungen durch etwaige Altlasten im Boden bleiben außen vor. Bestehende, intakte Flächen müssen nicht aufgebaggert werden. Es entstehen weniger Verkehrsstaus, der Maschinen- und der Baustoffeinsatz, wie zum Beispiel Asphalt, werden reduziert. Hierdurch wird die CO2-Bilanz einer solchen Baumaßnahme signifikant verbessert.