SMART sanieren statt abwarten
Wie heutzutage flächendeckende Klassenraum-Sanierungen gelingen können
Öffentliche Schulen sind zu einem der größten Sanierungsposten der Kommunen geworden. Ein smarter Ansatz könnte ein Weg aus der Sanierungskrise sein. Ein Autorenteam der RWTH Aachen hat zusammen mit der Heinz Trox Wissenschafts gGmbH den Wegweiser „Klassenräume SMART sanieren“ für die Praxis zusammengestellt, der ab Herbst kostenfrei erhältlich ist.
Deutschlands Schulen sind in die Jahre gekommen. Immer wieder scheitern Sanierungspläne an fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen, zu hoher Komplexität oder praktischer Unvereinbarkeit mit dem Schulalltag. Ein Blick auf die Gesamtsituation in Deutschland macht das tatsächliche Ausmaß der Herausforderung deutlich: Von den über 33.000 allgemeinbildenden Schulen (Berufsschulen noch nicht eingeschlossen) ist laut Angaben der Kommunen jede zweite sanierungsbedürftig. Selbst bei ausreichend personellen und finanziellen Ressourcen könnte eine flächendeckende Initiative zur Klassenraumsanierung viele Jahrzehnte dauern.
Losgehen statt Aufschieben
Ein zügiger Schritt nach vorn ist notwendig, um nicht nur Leuchtturmprojekte an einzelnen Schulen umzusetzen. Mit einem Ansatz, der die Mehrheit der Klassenräume abdeckt und nur noch wenige für eine aufwendigere individuellere Planung übrig lässt, wäre bereits viel gewonnen. Statt nach perfekten Lösungen zu suchen, sollte gewerke- und herstellerübergreifend mit Schulträgern und Politik offen und kritisch überlegt werden, wie eine praxistaugliche Lösung aussehen kann, die an möglichst vielen Schulen funktioniert und schnell umsetzbar ist.
Ein Sanierungsansatz muss einerseits individuelle räumliche Gegebenheiten berücksichtigen, andererseits so universell sein, dass er sich mit möglichst geringem Planungsaufwand auf eine Vielzahl von Klassenräumen anwenden lässt – und zwar mit verfügbaren Mitteln und ohne langen Unterrichtsausfall.
Schnell und modular sanieren nach dem Baukastensystem
Luft, Licht, Akustik und Raumklima: Diese vier Faktoren müssen für eine gute Lern- und Lehrumgebung zusammenspielen. Daher empfiehlt sich ein Vorgehen nach dem Baukastenprinzip. Kluge Umbauten können alle Raumfaktoren gleichzeitig verbessern.
Fast in jedem Klassenraum kann die Decke für Umbauten genutzt werden. Eine Systemdecke ist eine einfache, günstige und in kurzer Zeit realisierbare Möglichkeit, die mo-
dulare Sanierung einzuleiten. Sie bietet das Grundgerüst, um akustische Absorptionsflächen in die Klassenraumdecke einzubringen. Kombiniert mit einem Deckenlüftungsgerät und moderner LED-Beleuchtung können Licht, Luft und Raumklima gleichzeitig verbessert werden. Dabei sind alle Bausteine flexibel an den Raum anpassbar.
Viele Informationen zum modularen Sanierungsansatz:
unter: www.gute-luft-in-schulen.de
Ab Herbst 2024 gibt es dort auch einen kompakten Wegweiser der Heinz-Trox-Stiftung zum Thema „Klassenräume SMART sanieren“.