Der erste Sohn – ebenfalls ein Ludwig – war bereits gestorben, und die Familie van Beethoven war alles andere als wohlhabend. Vater Johannes brachte sie als Sänger und Pianist mehr schlecht als recht über die Runden. Außerdem trank er gerne und zog oft mit Freunden um die Häuser. Für den strengen und alkoholkranken Vater standen die Musik und die väterliche Hoffnung, dass aus dem kleinen Sohn ein großer Musiker wird, an erster Stelle. Manchmal zog er den kleinen Jungen sogar nachts aus dem Bett, damit er noch einmal Klavier spielte, wenn er von seinen Kneipentouren nach Hause kam.

Ludwig van Beethoven protestierte jedoch nicht. Er liebte das Klavier und wollte einer der größten Interpreten seiner Zeit werden. Es heißt, dass er anfangs nur komponierte, um auf dem Piano seine Künste zeigen zu können. Haydn, Mozart und der Kaiser von Österreich wurden auf ihn aufmerksam. Der Rest ist Musikgeschichte.

 

Beethovens „Ode an die Freude“ wird zum Durchhaltelied für Corona

Der Terminkalender war für das Beethovenjahr 2020 eigentlich bis zum Rand gefüllt. Jeden Tag sollten Freunde der klassischen Musik in die Welt des großen Meisters eintauchen können.

Zwischen dem 12. März und dem 20. April sollte es beispielsweise eine musikalische Flussfahrt zwischen Bonn und Wien geben. Dabei sollten sich vor allem junge Leute angesprochen fühlen. Mitmachen war die Devise!

Am 13. April 2020 wollte man in Baden-Baden ein Beethoven-orientiertes Musikfest veranstalten. Und die Berliner Philharmoniker hatten für Ende April den „Beethoven-Marathon“ geplant – lange Beethoven-Tage, die um 14 Uhr beginnen und erst um Mitternacht enden sollten.

Doch leider wurde praktisch alles abgesagt!

Am 26. Juli 2020, so hofft Stuttgart dennoch, kann ein sommerliches Waldkonzert im „Haus des Waldes“ vielleicht doch noch abgehalten werden.

Ein besonderes Schmankerl: Am 4. Juni will man eigentlich in der Historischen Glashütte Schmidsfelden in Leutkirch im Allgäu die „Ode an die Freude“ aufführen.

 

Gedenktafel am Beethovenhaus in Baden
Gedenktafel am Beethovenhaus in Baden

 

Ob diese Konzerte stattfinden, ist jedoch noch nicht sicher.

Denn es kam alles anders: Die Corona-Pandemie hat die meisten der geplanten Termine zunichte gemacht und lässt immer noch sehr viele wackeln.

Das Beethoven-Jahr, das in Bonn am 16. Und 17. Dezember mit einer Beethoven-Nacht und einer Beethoven-Gala hätte enden sollen, wird daher noch voraussichtlich bis September 2021 weitergehen. Corona-bedingt wurden sehr viele Termine auf später verschoben.

Anstatt in feierlichen Konzerten, konnte man Beethovens „Ode an die Freude“ daher bisher vor allem im Internet, im Radio oder auf den Balkonen der Bevölkerung hören. Diese Melodie aus Beethovens Sinfonie Nr. 9 d Moll wurde regelrecht zum Durchhaltelied für die aktuelle Krise auserkoren.
Trotzdem, auf den Spuren von Beethoven wandeln kann man bis Ende des Jahres und vielleicht auch darüber hinaus in seiner Geburtsstadt Bonn. Hier lebte er bis zu seinem 22. Geburtstag, und noch viele Jahre später schwärmte er von der Schönheit des Rheinlands.

In und um Bonn gibt es 22 besonders ausgewählte Beethoven-Orte, die unter besonderen Umständen vermutlich auch besucht werden dürfen.

Auf verschiedenen Webseiten kann man sich über das Stattfinden der Veranstaltungen informieren.

 

Auch Österreich feiert Beethoven. Die Stadt Wien hatte für 2020 ein besonders dichtes Beethoven-Programm angedacht. Was davon in der aktuellen Krise umgesetzt werden wird und wann, kann man auf der Webseite https://beethoven2020.wien.gv.at/site erfahren.

 

Interessante Beethoven-Links:

www.bthvn2020.de/programm/veranstaltungskalender

https://beethoven-rundgang.bonn.de
https://beethoven2020.wien.gv.at/site

www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/kalender/details/52632

Mehr von Ingrid Raagaard

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