Batteriespeicher – der entscheidende Faktor in der Stromversorgung
Damit Netzschwankungen die Energiewende nicht länger lähmen

Große Batteriespeicher stärken unsere Strominfrastruktur und tragen zum Gelingen der Energiewende bei. Doch sie kommen in Deutschland noch viel zu selten zum Einsatz. Welche Bedenken haben Gemeinden, und wie kann der gemeinsame Weg in die Zukunft gelingen?
Jaroslaw Smialek leitet die Projektentwicklung des unterfränkischen Solarenergie-Spezialisten BELECTRIC. Das Unternehmen entwickelt, baut und betreibt seit fast 25 Jahren Photovoltaik- und Batteriespeichersysteme in ganz Europa und hat weltweit schon mehr als 5 Gigawatt Leistung errichtet. Smialek erklärt, was wirklich hinter den Vorbehalten gegenüber Speicherprojekten steckt.

Inwiefern stärken Batteriespeichersysteme unsere Strominfrastruktur?
Jaroslaw Smialek: Die Erneuerbaren Energien sind Schwankungen unterworfen, was regelmäßig zur Über- oder Unterbelastung im Stromnetz führt. Deshalb kommt es derzeit immer wieder zur Abregelungen von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen. Das verursacht unnötige Kosten sowohl für die Investoren als auch für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher und verschwendet nachhaltige Energie. Batteriespeicher setzen hier an und bieten eine Lösung. Bei Überproduktion speichern sie Energie und geben sie bei Bedarf zurück ins Netz.
Warum sollten Gemeinden auf Batteriespeicher setzen?
Der Einsatz von Batteriespeichern unterstützt Gemeinden dabei, ihre Klimaziele nachhaltig und netzverträglich zu erreichen. Denn Batteriespeicher sorgen für eine höhere Integration der Erneuerbaren Energien in die Stromversorgung. Mit ihrer Hilfe gelingt es außerdem, die regionale Versorgungssicherheit zu verbessern. Hinzu kommen planbare Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde, die sie für neue Investitionen und den Strukturwandel in ihrer Region einsetzen kann.
Gibt es auch direkte Vorteile für Bürger?
Absolut. Der Einsatz von Batterien schützt ortsansässige Haushalte und Unternehmen vor Stromengpässen und Stromausfällen. Bürgerinnen und Bürger spüren den Ausbau der Speichertechnologien schlussendlich auch in ihrem Geldbeutel, denn wenn weniger Erneuerbare Energien abgeregelt werden müssen, führt dies zu niedrigeren Strompreisen. Dieser Trend wird auch durch die dank Batteriespeichern sinkenden Netzentgelte begünstigt.

Aber können Batteriespeicher überhaupt ausreichend zur Netzstabilisierung beitragen?
Mit Batteriespeichern ist mehr möglich, als viele glauben. Ein großer Vorteil ist die schnelle Reaktionszeit der Batterien. Sie können innerhalb von Millisekunden auf Schwankungen im Stromnetz reagieren. Außerdem lassen sich Batteriespeicher modular erweitern, um größere Energiemengen speichern und flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren zu können. Große Speicherparks ermöglichen somit eine Netzstabilisierung im großen Stil.
Und was ist mit den hohen Kosten?
Die Kosten für Batteriespeicher sind in den vergangenen Jahren erheblich gesunken und werden voraussichtlich weiter fallen. Obwohl die Anfangsinvestitionen hoch sind, lassen sich die Kosten über die Lebensdauer der Systeme gut ausgleichen. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass Batteriespeicher die Kosten für den Netzausbau reduzieren können. Durch ihren Einsatz gelingt es außerdem, langfristig Kosten zu senken – etwa durch die Möglichkeit, Energie zu speichern und bei hohen Strompreisen zu verkaufen.

Wie steht es um die Sicherheit? Sind Lithium-Ionen-Speicher nicht gefährlich?
Moderne Großspeicher werden nach hohen Sicherheitsstandards gebaut und verfügen über mehrere Schutzmechanismen, darunter thermische Überwachungssysteme oder Notabschaltungen. So kann das Risiko eines Brandes auf ein Minimum reduziert werden. Batterieprojekte, die wir bei BELECTRIC entwickeln, sind vom Deutschen Feuerwehrverband als sicher eingestuft. So können wir ein hohes Maß an Sicherheit garantieren.
Was ist, wenn die Speicher einmal nicht mehr gebraucht werden?
Die Möglichkeiten, Batterien zu recyceln, verbessern sich stetig. Es gibt bereits funktionierende Ansätze, um wertvolle Rohstoffe wie Lithium aus alten Batterien zurückzugewinnen. Darüber hinaus sind Second-Life-Anwendungen, wie beispielsweise in Elektrofahrzeugen, eine gute Alternative. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Lebensdauer moderner Batterien immer länger wird. Die Notwendigkeit eines Austauschs oder einer Entsorgung geht also zurück.
Welche Botschaft hat BELECTRIC an Gemeinden, die ein Speicherprojekt in Betracht ziehen?
Stellen Sie proaktiv Gemeindeflächen für die Gewinnung und Speicherung von Solarstrom zur Verfügung und fassen Sie Ihren Kriterienkatalog so, dass Projektierer weiterhin geeignete Flächen finden und weiterentwickeln können. Letztlich haben Sie als Gemeinde immer die Planungshoheit und können ungeeignete Flächen weiter ablehnen. Schaffen Sie Beteiligungsmöglichkeiten für Ihre Bürgerinnen und Bürger, denn so profitieren alle. Die Energiewende braucht schnelle Entscheidungen. Deshalb seien Sie aufgeschlossen gegenüber den Erneuerbaren und denken Sie auch an die Zukunft der jungen Menschen in Ihrer Gemeinde.
Weitere Informationen unter:
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BELECTRIC auf der Intersolar 2025:
Das Unternehmen BELECTRIC stellt vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Intersolar Europe München aus.
Der Stand befindet sich in Halle A4 und hat die Nummer A4.270.
BELECTRIC GmbH
Wadenbrunner Straße 10
97509 Kolitzheim