Neue Technologien für eine schnellere Reaktion
SachsenEnergie macht Leitwarte fit für die Zukunft

Nach den systembedingten Umbauten in der Leitwarte des Dresdner Heizkraftwerks war es für den Kommunalversorger SachsenEnergie ein logischer Schritt, dass weitere Modernisierungen folgen. Das technische Bedienkonzept, die Arbeitsplatzergonomie und die Datensteuerung sollten auf den neusten Stand gebracht werden. Als größter ostdeutscher Kommunalversorger entschied sich der Betreiber SachsenEnergie daher, das Unternehmen Jungmann Systemtechnik (JST) mit der zukunftssicheren Umgestaltung seiner Leitwarte zu beauftragen. Die Kontrollraumprofis aus Norddeutschland konnten in der Vergangenheit bereits mit der Wartenmodernisierung an einem anderen Standort von SachsenEnergie überzeugen. Heute werden die Prozesse des Heizkraftwerks durch Großbildwände und die intuitive Steuerung mit dem KVM-System MultiConsoling unterstützt, das eine flexible und effiziente Bedienung ermöglicht. Ergonomische Operatorpulte sorgen für ein gesundes Arbeitsumfeld. Die einzelnen Rechner sind in separaten Betriebsräumen untergebracht, verursachen also weder Geräusche noch Wärme in der Leitwarte. Jeder Mitarbeiter hat von seinem Arbeitsplatz Zugriff auf jede einzelne Quelle. Ergebnis: mehr Komfort für die Mitarbeiter bei deutlich verkürzten Reaktionszeiten.

Aktive Einbindung der Mitarbeiter in den Modernisierungsprozess
Kommunale Versorger stehen mit der anhaltenden Energiewende immer wieder vor neuen Anforderungen: Einerseits muss die Versorgungssicherheit unter zunehmend volatilen Bedingungen der Energieerzeugung gewährleistet bleiben. Dies erfordert hohe Investitionen in die Infrastruktur, um dezentrale Strukturen und neue Energiequellen einbinden zu können. Andererseits verschärfen der Fachkräftemangel sowie der steigende Bedarf an Digitalisierung und IT-Sicherheit den Druck, Prozesse zu automatisieren und effizienter zu gestalten.
Eine herausfordernde Entwicklung also, die entsprechende Arbeitsbedingungen und Ausstattungen braucht. So erschwerten beispielsweise eine Vielzahl von Bildschirmen sowie dezentrale Rechentechnik die Bedienung und erhöhten die Reaktionszeit bei Störungen.

„Wir wussten: Das geht besser“,
erinnert sich Andreas Rammer, Projektleiter bei SachsenEnergie, der die Leitwarten-Modernisierung auf Basis der Arbeitsstättenrichtlinien vorangetrieben hat.
Aufgrund guter Erfahrungen beim Umbau am Standort Dresden-Reick entschied sich SachsenEnergie auch bei diesem Projekt für die zukunftsoffene Leitwartentechnologie von Jungmann Systemtechnik (JST).
MultiConsoling ermöglicht flexiblen Zugriff auf alle Systeme
Um sowohl die Effizienz der Anlagenüberwachung als auch die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern, wurde ein modernes KVM-System (Keyboard, Video, Mouse) installiert. Dank des MultiConsoling-Konzepts werden alle Rechner-, Kamera-, System- und Sensordaten aus den angeschlossenen PCs und Datenpunkten des angebundenen Heizkraftwerks gebündelt und an den Operator-Plätzen sowie den beiden Videowalls bereitgestellt. Ergonomische Arbeitspulte bieten die Basis für den notwendigen Bedienkomfort. Mithilfe des praktischen Mouse-Hopping lassen sich verschiedene Signalquellen flexibel zwischen den Displays der Arbeitsplätze und den Screens der Videowall hin- und herschalten. Starre Quellenzuordnungen gehören der Vergangenheit an.

Über das in die Arbeitstische eingebundene CommandPad erhalten die Operator jederzeit verzögerungsfreien und übersichtlichen Zugriff auf alle Anwendungen. Zudem wurde die gesamte Rechnertechnik in abgeschlossene Betriebsräume ausgelagert.
„Dies bietet unserem Bedienpersonal nicht nur mehr Platz und Komfort, sondern erhöht auch die Sicherheit der Infrastruktur, da diese besser vor unbefugtem Zugriff geschützt ist“,
so Andreas Rammer, Projektleiter bei SachsenEnergiso

Mit der zunehmenden Dezentralisierung der Energieerzeugung wird es für Versorger wie SachsenEnergie immer wichtiger, Anlagen aus unterschiedlichen Quellen effizient in ein übergreifendes System zu integrieren, selbst wenn dies aktuell für einzelne Standorte noch nicht zuzutreffen scheint.
„Deshalb war es uns von Anfang an wichtig, auf eine Technologie zu setzen, die sich durch hohe Skalierbarkeit und Flexibilität der Systeme auszeichnet, damit nicht kurzfristig eine erneute Überarbeitung notwendig wird“, erklärt Rammer.
Die JST-Technologie ermöglicht dies durch die zentrale Bündelung von Messpunkten und Steuerungssystemen, was den Betrieb auch bei schwankenden Energiequellen zuverlässig stabilisiert. „Wir haben daher auch unsere Grabber IP installiert, die einen Remote-Zugriff sowie die einfache Anbindung dezentraler Quellen erlauben, auf die das Kraftwerk Zugriff haben muss“,
beschreibt JST Consultant Dominik Zepp.
Umfassende Informationskampagne beseitigt Bedenken der Belegschaft
Damit sich die Modernisierung nicht als Hürde entpuppt, sondern zu einem echten Benefit für den Energieversorger wird, hat man von vornherein vorgebeugt: „Gerade in der Planungsphase treffen Modernisierungsprojekte häufig auf Skepsis und Widerstand. Es gilt daher, so früh wie möglich für Akzeptanz zu sorgen und für die Mitarbeiter zu arbeiten, anstatt gegen sie“, berichtet Rammer.
In enger Abstimmung mit JST konnten die Bedenken durch gezielte Informationsveranstaltungen und die Integration der Mitarbeiter in den Modernisierungsprozess ausgeräumt werden. Die Möglichkeit, die neue Technik vorab im JST Kontrollraum-Simulator zu testen, trug ebenfalls zur Überwindung der anfänglichen Vorbehalte bei. So konnte sich das Personal schon früh mit den Funktionen des Bedienkonzepts vertraut machen und mit Blick auf die neue Arbeitsweise eine positive Erwartungshaltung entwickeln.
Das Projekt in Dresden zeigt eindrucksvoll, wie die Kombination aus moderner Technik und strategischer Zentralisierung zur Sicherung der Versorgungssicherheit beitragen kann, ohne dabei Abstriche bei den Bedürfnissen der Operator hinnehmen zu müssen. SachsenEnergie hat damit nicht nur die Weichen für eine stabile Energieversorgung in Zeiten der Energiewende gestellt, wie Rammer abschließend betont: „Dieses Projekt kann als gutes Vorbild dienen, wie kommunale Versorger mithilfe smarter Technik und einer starken Partnerschaft den Fachkräftemangel kompensieren und Personal anziehen können.“
JST – Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
Bahnhofstraße 75
21629 Neu Wulmstorf