Herr Becker, wie kommt das Angebot bei den Bürgern in Heidelberg an?

Wolfgang Becker: Die Resonanz ist durchweg positiv. Der Erinnerungsgarten wird sehr gerne genutzt, um abzuschalten, zur Ruhe zu kommen oder im Pavillon einen schattigen Platz zu finden. Die Idee, an diesem Ort auch öffentliche Lesungen oder kulturelle Veranstaltungen durchzuführen, ist ein großer Erfolg. Schon die Auftaktveranstaltung mit Madeleine Sauveur „Die letzte Reise“, eine Annäherung an das Unausweichliche, wurde von über 160 Bürgern besucht.

In Kooperation mit den Kultur-Events Rhein-Neckar e.V. wird diese Reihe ein fester Bestandteil unserer Aktivitäten sein.

 

Betriebsleiter und Technischer Betriebsleiter der Friedhofsverwaltung Wolfgang Becker sieht sich in der Verantwortung: „Wir versuchen, der vielfältigen Bevölkerung, zusammengesetzt aus weit über 100 Kulturen, ein breiteres Spektrum für Beisetzungen zu geben. Da wir ein kommunaler Friedhofsträger sind, haben wir die Verpflichtung, die Bestattung für alle Religionen durchzuführen. Die Resonanz hierzu ist durchweg positiv. Und der Erinnerungsgarten wird sehr gerne genutzt, auch um zur Ruhe zu kommen.“
Betriebsleiter und Technischer Betriebsleiter der Friedhofsverwaltung Wolfgang Becker sieht sich in der Verantwortung: „Wir versuchen, der vielfältigen Bevölkerung, zusammengesetzt aus weit über 100 Kulturen, ein breiteres Spektrum für Beisetzungen zu geben. Da wir ein kommunaler Friedhofsträger sind, haben wir die Verpflichtung, die Bestattung für alle Religionen durchzuführen. Die Resonanz hierzu ist durchweg positiv. Und der Erinnerungsgarten wird sehr gerne genutzt, auch um zur Ruhe zu kommen.“

 

Welche Ziele verfolgen Sie mit diesem neuen Friedhofskonzept?

Wir versuchen, der vielfältigen Bevölkerung, zusammengesetzt aus weit über 100 Kulturen, ein breiteres Spektrum für Beisetzungen zu geben. Da wir ein kommunaler Friedhofsträger sind, haben wir die Verpflichtung, die Bestattung für alle Religionen durchzuführen. Ziel ist es, allen Bürgern, die schon in zweiter und dritter Generation in Heidelberg leben, eine Plattform für ihre jeweilige Bestattungskultur zu bieten. Hier ist es uns besonders wichtig, ihnen durch die Gestaltung und Vegetation ein Stück Heimat zu geben.

 

Carl Bosch, dem bei der BASF die Grundlage für die großtechnische Erzeugung von Stickstoffdüngern gelang, gehört zu den vielen Persönlichkeiten, die auf dem Heidelberger Bergfriedhof begraben sind.
Carl Bosch, dem bei der BASF die Grundlage für die großtechnische Erzeugung von Stickstoffdüngern gelang, gehört zu den vielen Persönlichkeiten, die auf dem Heidelberger Bergfriedhof begraben sind.

 

Welchen Herausforderungen begegnen Sie bei Ihrer Arbeit?

Die Herausforderung ist es, die Veränderung in der Gesellschaft zu erkennen und daraus entstehende Maßnahmen zu ergreifen und umzusetzen. Durch die größere Mobilität möchte man keine langfristigen Verpflichtungen für Pflege und Unterhaltung eingehen. Trotzdem ist es wichtig, den Friedhof als elementaren Bestandteil unserer Friedhofs- und Trauerkultur zu erhalten.

In der heutigen Zeit haben sich alternative Bestattungsformen wie Friedwälder, Ruheforste, Streuwiesen oder Seebestattung entwickelt. Hier ist es unsere Aufgabe, unseren Bürgern den Friedhof als elementaren Ort der Trauer und des Gedenkens am Ort zu erhalten. Oft sind hier schon mehrere Generationen beigesetzt und bilden somit auch einen Teil der Stadtgeschichte.

 

Urnenwand auf dem Bergfriedhof in Heidelberg
Urnenwand auf dem Bergfriedhof in Heidelberg

 

Die Stadt Heidelberg nutzt den Friedhof bewusst nicht nur als Ort des Trauerns, sie bietet auch Veranstaltungen an.

Es ist wichtig, den Friedhof in das gesamtstädtische Leben zu integrieren und als erweiterte Park- und Erholungsfläche zu etablieren. Durch die Einbeziehung kultureller Veranstaltungen sollen bewusst auch die Bürger angesprochen werden, die keine Verstorbenen auf dem Friedhof haben.

 

Einen ausführlichen Beitrag über den Heidelberger Friedhof und das dort neu angelegte internationale Grabfeld finden Sie >> hier <<.

 

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