Das Unternehmen ist Pionier in der Entwicklung von Lufttaxis und stellte kürzlich seine Vision für die Infrastruktur von urbanen Lufttaxis vor. Das Konzept integriert sie in existierende Nahverkehrsstrukturen und bietet schon ab der ersten Punkt-zu-Punkt-Verbindung zusätzliche Mobilität für bis zu 10.000 Passagiere pro Tag. Mitgründer Alex Zosel erwartet, dass die ersten vollausgebauten Volocopter-Lufttaxi-Systeme bereits in zehn Jahren Realität sein werden. Mit Dutzenden Volo-Hubs und Volo-Ports in einer Stadt sollen sie bis zu 100.000 Passagiere pro Stunde an ihr Ziel bringen.

Emissionsfrei und elektrisch

Volocopter sind emissionsfreie, elektrisch angetriebene Fluggeräte, die senkrecht starten und landen. Sie bieten besonders hohe Sicherheit, da alle kritischen Flug- und Steuerelemente redundant verbaut sind. Die Flugtaxis basieren auf Drohnen-Technologie, sind aber so leistungsstark, dass zwei Menschen in jedem Gerät Platz finden und bis zu 27 Kilometer fliegen können.

Das Unternehmen aus Bruchsal bei Karlsruhe zeigte wiederholt, dass das Fluggerät sicher fliegt – zuletzt in Dubai und Las Vegas. „Unsere Ambitionen beschränken sich nicht darauf, nur das Gerät zu entwickeln“, sagt Florian Reuter, Geschäftsführer der Volocopter GmbH. „Wir arbeiten am ganzen Ökosystem, denn wir wollen urbane Lufttaxidienste auf der ganzen Welt etablieren. Das beinhaltet die physische sowie die digitale Infrastruktur, um das gesamte System zu verwalten.”

 

Cockpit eines Volocopters
Cockpit eines Volocopters

Die Station fürs Lufttaxi

Das Konzept zeigt die notwendige Infrastruktur, um ein flächendeckendes Lufttaxi-Netzwerk in Megacities zu betreiben. Es besteht aus Volo-Hubs und Volo-Ports. Volo-Hubs ähneln Gondelstationen, an denen alle 30 Sekunden Flugtaxis landen und starten können. Nach der Landung wird das Gerät ins Innere des Volo-Hubs befördert. Passagiere steigen geschützt von Wind und Wetter aus. In einem abgegrenzten Bereich wechseln Roboter die Akkus automatisch, bevor der Volocopter zur Einstiegszone weiterfährt. Volo-Hubs sind der Schlüssel, um die Kapazitäten eines Volocopter-Infrastruktursystems substantiell zu vergrößern. Neben den geschützten Ein- und Ausstiegsbereichen bieten sie ausreichend Platz, um alle in der Stadt betriebenen Fluggeräte einzuparken sowie die Infrastruktur zum Laden der Akkus und zur Wartung der Geräte.

Volo-Ports wiederum erweitern das Volo-Hubs-System, indem sie direkten Zugang zu beispielsweise einem Unternehmen, einem Einkaufszentrum, Hotel oder Bahnhof bieten. Sie kommen ohne Lade- und Parkinfrastruktur aus und sind somit viel einfacher zu bauen. Jeder Heliport kann mit kleinen Modifikationen auch als Volo-Port dienen.

 

Große Plattformen an den Fassaden von Hochhäusern dienen Volocoptern als Landeplatz und sind mit einem "V" gekennzeichnet.
Große Plattformen an den Fassaden von Hochhäusern dienen Volocoptern als Landeplatz und sind mit einem "V" gekennzeichnet.

„Schneller als Taxi fahren“

„Wir gehen davon aus, dass jedes Lufttaxi-System mit einer einzelnen Punkt-zu-Punkt-Verbindung beginnt und Schritt für Schritt in ein System mit zig Volo-Hubs und Volo-Ports in der Stadt wächst”, sagt Alex Zosel. „Wenn das System voll in Betrieb ist, wird ein Flug zum Treffen nicht viel teurer sein als eine Taxifahrt – sehr wohl aber schneller.”

Das Unternehmen spezialisiert seine Fluggeräte auf die Flugmission in Innenstädten. Volocopter fliegen sehr stabil, manövrieren sicher durch Mikroturbulenzen um Hochhäuser und bieten den Passagieren einen angenehmen Flug. Der Geräuschpegel der Rotorenbewegung ist so niedrig, dass man das Lufttaxi auf 100 Metern Höhe beim üblichen Stadtgeräuschpegel nicht mehr wahrnehmen kann. Dank seines elektrischen Antriebs ist der Volocopter während des Flugs emissionsfrei. Die Themen Lärm und Abgase sind von zentraler Bedeutung, um die Akzeptanz der Bevölkerung für ein neues Transportsystem zu gewinnen.

 

Parkhalle für Volocopter
Parkhalle für Volocopter

Investoren an Bord

Volocopter ist weltweit führend bei der Entwicklung von senkrecht-startenden, voll-elektrischen Multikoptern (eVTOL) als Lufttaxi. Die technische Plattform ist äußert flexibel und lässt den pilotierten, ferngesteuerten und voll-autonomen Flugbetrieb zu. Darüber hinaus sorgt das einzigartige Konzept aufgrund seiner hohen Redundanz aller kritischen Komponenten für große Sicherheit. Bereits 2011 schrieb das Unternehmen Luftfahrtgeschichte mit dem bemannten Flug des weltweit ersten, rein elektrischen Multicopter. Seitdem setzte das junge Unternehmen weitere Meilensteine: 2016 erhielt das Unternehmen die vorläufige Verkehrszulassung durch die deutsche Luftfahrtbehörde für einen Zweisitzer Volocopter, und 2017 zeigte das Luftfahrt-Startup den ersten voll autonomen Flug eines Lufttaxis im urbanen Raum in Zusammenarbeite mit der RTA Dubai. Die Gründer Stephan Wolf und Alexander Zosel haben mittlerweile ein schlagkräftiges Team von erfahrenen Managern wie CEO Florian Reuter und CTO Jan-Hendrik Boelens um sich versammelt. Damit wurden die Weichen für das weitere Wachstum des Unternehmens gestellt. Daimler, Intel und Lukasz Gadowski sind einige der Investoren des Unternehmens.

 

Der erste bemannte Flug von Alexander Zosel
Der erste bemannte Flug von Alexander Zosel

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