Der große Bär wird rutschfest
Schulhaussanierung in Winterthur: rutschfeste Oberflächenbeschichtung für Laubengänge aus Sichtbeton
Das Schulhaus Wallrüti ist eines der größten im Kanton Zürich und machte aufgrund seiner innovativen Bauweise von sich reden. Der Neubau in Winterthur leistet einen Beitrag zur Debatte über den Umgang mit Materialien. Das „Sinnbild der Transparenz“ mit seinen umlaufenden Laubengängen barg jedoch ein hohes Risiko: Bei Feuchtigkeit wurden die Zugangswege zu den Klassenräumen rutschig. Mit einer transparenten Oberflächenbeschichtung wurde auf den 2500 Quadratmetern Fläche nun Abhilfe geschaffen.
Der architektonische Entwurf gilt als der mutigste unter den innovativen Schulhausideen der letzten Jahre: Die 28 Schulzimmer sind über einen umlaufenden Balkon erschlossen, auf ein Treppenhaus wurde verzichtet. Die Unterrichtsräume sind über Gänge zugänglich, die im Freien liegen. Das Raumkonzept treibt die Flächeneffizienz auf die Spitze. Die Idee der Freiluftschule des 21. Jahrhunderts hat am Winterthurer Stadtrand Form angenommen.
Das neue Schulhaus Wallrüti, auch „Der große Bär“ genannt, als kühnes Projekt mit unkonventionellem Ansatz, wird sogar mit dem Pariser Centre Pompidou verglichen. Das Zürcher Architekturbüro Schneider Studer Primas hat ein Oberstufenschulhaus realisiert, wie es die Schweiz noch nicht gesehen hat. Der Bau bekam den Arc Award in der Kategorie „Bildung und Gesundheit“ – für das Ideal einer offenen Gesellschaft. Das Gebäude präsentiert sich modern reduziert. Es gilt als radikales Statement, das mit dem klassischen Korridortypus bricht. Dank der Kombination aus rationalen, aber flexiblen Innenräumen und frei nutzbaren, opulenten äußeren Bewegungsflächen wurde Neues gewagt. „Das neue Schulhaus hat Mickey-Mouse-Ohren“, so titelte eine lokale Zeitung – die gewölbten Erschließungsebenen erinnern an genau das Bild.

Der Ort des Lernens – mitunter sehr rutschig
Die Laubengänge sind Zirkulationsräume und Verweilflächen, dienen auch als Erweiterung der Klassenzimmer. Die wolkenförmig umlaufenden Laubengänge umspielen den kompakten Kubus. Zu den 4000 Quadratmetern Hauptnutzfläche und den 300 Quadratmetern Nebennutzfläche kommen etwas mehr als 2500 Quadratmeter Laubengänge hinzu. Der dreigeschossige Pausen- und Lernbereich mit seinen umlaufenden Terrassen lädt zur Interaktion ein.
Genau das ist Geschenk und Herausforderung gleichermaßen, für die Nutzer und die Betreiber: Bei Feuchtigkeit wurde der Beton rutschig. Wie aber der glitschigen Oberfläche vorbeugen? Was tun im Herbst und Winter, wenn durch dauerhafte Nässe das Problem länger vorherrscht? Es kam immer wieder vor, dass Menschen in normaler Gangart stürzten. Die Schulleitung wies beim Amt für Städtebau darauf hin, dass der Zustand zu gefährlich und dringend etwas zu unternehmen sei, bevor sich jemand ernsthaft verletzt.

Die Stadt Winterthur als Bauherr und Träger der Schule machte sich auf die Suche nach einer Lösung. Lassen sich die Laubengänge mit Flüssigkunststoff behandeln? Oder die Betonflächen per Besenstrich aufrauen? Auch über Sandstrahlen, Stocken oder Anschleifen wurde nachgedacht. Doch sämtliche Überlegungen wurden von den Beteiligten verworfen, der Sichtbeton sollte unbedingt unbeeinträchtigt und der Bau in seinen Details unbeschädigt bleiben.
Was also tun, um einerseits den experimentellen Rohbaucharakter zu erhalten und andererseits die ondulierende räumliche Umhüllung rutschsicher zu gestalten? Welches Material gibt es auf dem Markt, das diesen Anforderungen gerecht wird? Die Architekten wurden auf die Schweizer GriP Safety Coatings AG aufmerksam. Von hier stammt die körnige Zwei-Komponenten-Beschichtung SWISSGriP – dieses Material ist umweltfreundlich, lösemittelfrei und UV-beständig. Und es verfügt über eine transparente Optik – was ein entscheidender Aspekt war. Nichts sollte den ästhetischen Bau beeinträchtigen. Anhand einer Musterfläche konnte das Produkt überzeugen.

Gröbere Körnung für den Außenbereich
Insgesamt 2500 Quadratmeter Betonfläche wurden in den Schulferien an zehn Tagen in mehreren Etappen von drei Fachleuten mit einem speziellen Spritzverfahren beschichtet. Im Vorfeld wurde die Fläche gereinigt und ein Haftgrund appliziert. Eingesetzt wurde die wetterfeste Antirutschbeschichtung GSAS mit der TÜV-zertifizierten Rutschsicherheitsklasse R12. SWISSGrip entspricht der DIN EN 16165 und ist sowohl für Außen- als auch Innenbereiche nutzbar. In Wallrüti wurde das Spritzmaterial Variante P4 gewählt, da dieses eine etwas gröbere Körnung besitzt und gerade im Außenbereich geeignet ist, der viel mit Schuhen begangen wird. Nach einem Tag Trocknungszeit war der Laubengang wieder begehbar. Die Mitarbeiter aus dem Facility Management können die beschichtete Oberfläche mit einer Trockenkehrmaschine pflegen. Gleichzeitig ist das Material unempfindlich gegenüber Desinfektionsmitteln.
Die Rückmeldung von Lehrerschaft und Schulleitung ist durchweg positiv, denn der Effekt ist deutlich merkbar. Die Skepsis, ob die Beschichtung den architektonisch relevanten Sichtbeton verändert, konnte zerschlagen werden. Dass SWISSGrip eine gute Alternative zu einer Gesamtsanierung ist, gerade wenn nachträglich etwas in Sachen Rutschsicherheit zu tun ist, zeigt das Beispiel Schulhaus Wallrüti. Dieter Stelker, technischer Leiter der GriP Safety Coatings AG unterstreicht: „Gerade öffentliche Träger können es nicht riskieren, dass ein Unfall passiert. Unser Material ist daher eine pragmatische Lösung im Bestand.“

GriP Safety Coatings AG
Aahusweg 16
CH - 6403 Küssnacht am Rigi











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