Gemeinsam mit dem Schweizer Marktführer für Digitalisierungs- und Security-Produkte sowie Innovationsprojekte, ti&m, hat die Schweizer Stadt Zug eine Blockchain-basierte digitale Identität entwickelt. Die Stadt Zug ist damit die weltweit erste Gemeinde, die all ihren Bürgern Zugang zu einer digitalen Identität mit umfassenden Einsatzmöglichkeiten bietet.

 

Seit November 2017 ist es den Einwohnern der Stadt möglich eine digitale Identität zu beantragen. Im Rahmen des Pilotprojektes werden zahlreiche Anwendungen für die e-ID getestet und evaluiert. Diese sollen Behörden- und Verwaltungsaufgaben und -dienstleistungen vereinfachen und beschleunigen und den Alltag der Nutzer einfacher und unkomplizierter gestalten. Im Mittelpunkt stehen dabei alle Bürger, die als Endnutzer die e-IDs nutzen.

Die Registrierung für digitale ID erfolgt in nur wenigen Schritten über eine App und die Webseite der Stadt Zug. Die Daten werden ausschließlich auf dem Smartphone des Anwenders gespeichert und bleiben ohne dessen Einwilligung unter Verschluss. Die Einwohnerkontrolle der Stadt Zug überprüft daraufhin die Daten und garantiert deren Echtheit. Die Bestätigung durch die Behörde wird auf einer Blockchain verankert und dezentral gespeichert.

Auf der Blockchain ist nur die Echtheits-Bestätigung der Daten und nicht die Daten selbst gespeichert. Die Kontrolle über die Daten bleibt stets lokal beim Nutzer.

 

e-ID Plattform der Stadt Zug
e-ID Plattform der Stadt Zug

Die digitale Identität bietet den Zuger Bürgern einen einfachen Zugang zu elektronischen Behördendienstleistungen der Stadt. Ihre Einsatzmöglichkeiten reichen von Abstimmungen über Gebührenabwicklungen und Raumvermietungen bis hin zur Teilnahme am kulturellen Angebot der Stadt. „Die digitale Identität soll für Anwendungen im täglichen Leben unserer Bürger von Nutzen sein“, so der Zuger Stadtpräsident Karl Kobelt. "Wir wollen ihnen eine einzige elektronische Identität bieten, die sie für alle möglichen Anwendungsbereiche einsetzen können. Unser Ziel ist es, Verwaltungs- und Behördendienstleistungen einfacher, schneller und bequemer zu gestalten sowie die Nutzung städtischer und kultureller Angebote zu vereinfachen.“

Die elektronische Identität verfügt über das Potential Vereins- und Mitgliedsausweise, aber auch Krankenkarten und Führerscheine zu ersetzen und deren Informationen in der e-ID zu vereinen. Das Mitschleppen etlicher verschiedener Ausweise könnte damit künftig der Vergangenheit angehören. Die Bürger der Stadt Zug haben im Rahmen einer Evaluationsphase die Möglichkeit, in Zug mit ihrer e-ID Bücher auszuleihen ohne dazu ihren Bibliotheksausweis vorzeigen zu müssen.

Weitere Beispiele für Angebote für die digitale Identität, die die Stadt Zug ihren Bürgern zur Verfügung stellt, sind ein Bike-Sharing-Projekt und ein digitalisiertes Parking-Management. So stehen den Inhabern der Blockchain-basierten e-ID in Zug bis voraussichtlich Sommer 2019 neun E-Bikes zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Das Bike-Sharing-Pilotprojekt ist im Free-Floating-System angelegt: Die E-Bikes können über eine App lokalisiert, entsperrt und nach der Fahrt am Zielort stehengelassen werden. Die App ist mit der e-ID verknüpft.

Vom 25. Juni bis zum 1. Juli, führte die Stadt Zug darüber hinaus mit allen Nutzern der digitalen Identität in der Stadt Zug eine Umfrage als e-Voting-basierte Konsultativabstimmung durch. Die Abstimmung zeigte die Möglichkeiten des e-Voting auf und erlaubte den Nutzer der e-ID erste e-Voting-Erfahrungen zu sammeln. Die Departemente der Stadt Zug prüfen derzeit im Rahmen der 2017 durch den Stadtrat verabschiedeten Digitalisierungsstrategie mögliche weitere Anwendungen der digitalen ID.

Eine Studie von ti&m hat gezeigt, dass auch die deutsche Bevölkerung überwiegend offen für solche digitalen Angebote ist. Demnach würde eine deutliche Mehrheit in Deutschland Online-Schalter für öffentliche Ämter benutzen und jeder zweite Deutsche würde seine Wahlstimme gerne online abgeben. Den Unterschied machen in erster Linie die fehlenden Angebote.

 

Auch von unterwegs alle Aufgaben erledigen
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