Diese Leitsterne prangen am Energiesparhimmel
Zehnjähriger Landeswettbewerb erzielt Rekordbeteiligung und starke Gewinner

Fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben in diesem Jahr am Landeswettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ teilgenommen – mehr als je zuvor. Der Wettbewerb des Umweltministeriums feiert sein zehnjähriges Bestehen mit zehn Auszeichnungen.
Bewertet wurden unter anderem Klimaschutzkonzepte, Einsparziele, Energie-Sparmaßnahmen und messbare Effizienz-Erfolge. Auch Fördergelder, Verkehr, Gebäudenutzung und Austauschformate wie Workshops flossen in die Bewertung ein. Ziel ist es, erfolgreiche Strategien landesweit bekannt zu machen. Professor Dr. Frithjof Staiß (ZSW) betont: „Energieeffizienz ist zentral für die Energiewende – gerade angesichts knapper kommunaler Mittel.“
Erster Platz: Schwarzwald-Baar-Kreis
Der Schwarzwald-Baar-Kreis setzt seinen kontinuierlichen Verbesserungsprozess fort und übernimmt nach Rang fünf im Leitstern 2022 erstmals die Spitze im Gesamtranking. Besonders positiv ist die intensive Zusammenarbeit der Energieagenturen in den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar hervorzuheben. Den Spitzenplatz erreicht die Region insbesondere dank ihrer sehr guten messbaren Erfolge bei der Energieeffizienz.
Zweiter Platz: Landkreis Göppingen
Göppingen ist der dauerhaft erfolgreichste Kreis. Ausschlaggebend ist das kreiseigene Klimaschutzkonzept. Dieses wurde im Jahr 2023 fortgeschrieben, die Zielsetzungen wurden in Richtung der baden-württembergischen Klimaschutzziele angepasst: Klimaneutralität bis 2040. Besonders positiv ist der Monitoring-Prozess im Kreis. So wird externes Knowhow über die unterschiedlichsten Akteure aus Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik integriert.
Zweiter Platz: Ortenaukreis
Einen deutlichen Sprung nach vorne macht der Kreis bei der Bewertung des politischen Engagements. Dies ist unter anderem auf besonders effiziente Liegenschaften zurückzuführen. Auch bei der Inanspruchnahme von Effizienzförderprogrammen durch Bürger sowie Unternehmen zeigen sich Erfolge.
Dritter Platz: Landkreis Böblingen
Bei nahezu allen Indikatoren liegt der Kreis im Spitzenfeld, etwa im Bereich Verkehr oder bei der Vorbildfunktion. Bei den messbaren Erfolgen schneidet der Landkreis Böblingen mit seiner energieeffizienten Industrie besonders gut ab. Auch im Bereich Elektromobilität ist der Kreis sehr erfolgreich.
Sonderpreis „Bester Kreis bei messbaren Erfolgen“: Schwarzwald-Baar-Kreis
Der Schwarzwald-Baar-Kreis erhält in diesem Jahr diesen Sonderpreis. Der Wärme- und Strombedarf der Liegenschaften ist im Vergleich sehr niedrig. Aufgrund der großen Beratungsaktivitäten im Kreis ist davon auszugehen, dass dies in entsprechende Effizienzmaßnahmen münden dürfte.
Sonderpreis „Bester Aufsteiger“: Landkreis Heilbronn
Der Landkreis macht den mit Abstand größten Sprung nach vorne. Mit dem 2023 beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzept, der damit angestrebten Klimaneutralität 2040 und vielen weiteren Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz erreicht der Landkreis bei den Input-Indikatoren nun fast die Top Ten. Auch bei den messbaren Erfolgen verbessert sich der Kreis.
Sonderpreis „Bester Stadtkreis“: Karlsruhe
Karlsruhe erzielt im diesjährigen Wettbewerb den sechsten Rang und verbessert sich damit um drei Plätze. Bei allen Input-Indikatoren erreicht die Stadt eine Platzierung in der Spitzengruppe. Bei den messbaren Erfolgen erzielt Karlsruhe aufgrund einer energieeffizienten Industrie und beim Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen teilweise sehr gute Ergebnisse.
Jury-Sonderpreis: Stadtkreis Stuttgart
Mit der Sanierung der Uhlandschule zu einer Plusenergieschule zeigte die Stadt auf, dass sich mit geringen Mehrkosten der Energiestandard entsprechend erhöhen lässt. Die Gebäudehülle und die Anlagentechnik der Uhlandschule wurden ganzheitlich saniert.
Zweiter Jury-Sonderpreis: Stadtkreis Freiburg
Die Jury bewertete insbesondere das Zusammenspiel von Verknappung und Angebotsausweitung alternativer Verkehrsmittel positiv. Die Maßnahmen sind Bestandteil des 2023 verabschiedeten Klimamobilitätsplans Freiburg 2030. Freiburg baut sein Radnetz weiter umfassend aus. Bis 2030 werden weitere Rad-Vorrang-Routen und auch Radschnellwege, welche die umliegenden Regionen mit der Stadt verbinden, entstehen.
Dritter Jury-Sonderpreis: Landkreis Göppingen
Mit der Maßnahme „Attraktivitätssteigerung der Berufsbilder zur Förderung des Klimaschutzes“ will Göppingen Schulabgänger im letzten Schuljahr für Klimaberufe begeistern. Sportvereine wurden ebenfalls als Zielgruppe angesprochen.

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