Als Verwaltung bürgernah, digital und gleichzeitig ein attraktiver Arbeitgeber zu sein – diese Anforderungen spüren Kommunen immer stärker. Für die Landeshauptstadt Dresden bietet der nun beschlossene Neubau des Verwaltungszentrums bis 2024 die Chance, die Administration der Zukunft zu gestalten. Für die Ausarbeitung eines Organisationsentwicklungskonzeptes holte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert das Beratungsunternehmen Ramboll an Bord. Ramboll verfügt über langjährige Erfahrung bei der Beratung von Veränderungsprozessen öffentlicher Stellen in Deutschland. Unter anderem ist das Unternehmen für die Stadt Nürnberg, den Landkreis Nordsachsen und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales tätig. Als Beratungsunternehmen mit dänischen Wurzeln bringt Ramboll zudem jede Menge Best-Practice-Beispiele mit – schließlich gilt Skandinavien europaweit als Vorreiter in Sachen Verwaltung 4.0.

 

Was die Digitalisierung für eine zukunftsfähige Verwaltung leisten kann

Die Stadt Dresden beauftragte Ramboll mit der Erstellung eines handlungsleitenden Zukunftskonzepts für die Stadtverwaltung. Zielvorstellung war dabei, eine vernetzte und moderne Verwaltung zu gestalten, die den Ansprüchen der Bürger in den Punkten Bürgernähe und Servicequalität gerecht wird. Auch als Arbeitgeber sollte die Dresdner Stadtverwaltung attraktiv für Fachkräfte aus dem In- und Ausland werden. „Die Einführung digitaler Technologien und Prozesse bietet hier großes Potential“, so Dominik Benke, Bereichsleiter für Organisationsentwicklung im öffentlichen Sektor bei Ramboll und verantwortlich für das Projekt in Dresden. „Die Möglichkeit etwa, Anträge für Standardangelegenheiten digital einzureichen, vereinfacht und beschleunigt diese Vorgänge sowohl für die Bürger als auch für die Mitarbeiter in den Ämtern enorm. Die Bürger sparen sich viel Wartezeit in vollen Amtsstuben, während für deren Mitarbeiter zeitraubendes Abtippen und Mehrfach-
eingaben von Daten entfallen.“

Die Digitalisierung hat also das Potenzial, die Arbeitsbelastung in der Verwaltung in Bezug auf eintönige Datenerfassungsprozesse massiv zu reduzieren, gleichzeitig steigt die Attraktivität der Stadt Dresden als Arbeitgeber. Damit bleibt wieder mehr Zeit für die Bearbeitung komplexerer Anliegen und die persönliche Beratung. Diese wird auch in der Verwaltung der Zukunft noch eine wesentliche Rolle spielen – denn trotz Digitalisierung wünschen sich die Bürger nach wie vor kompetente Ansprechpartner und persönliche Anlaufstellen vor Ort.

 

Elbwiesen mit Blick auf die Altstadt, Türme der Frauenkirche, des Ständehauses, des Rathauses (Bildmitte), der Kathedrale sowie der Hausmannsturm des Residenzschlosses.
Elbwiesen mit Blick auf die Altstadt, Türme der Frauenkirche, des Ständehauses, des Rathauses (Bildmitte), der Kathedrale sowie der Hausmannsturm des Residenzschlosses.

 

Auf dem Weg zur Verwaltung der Zukunft steht der Mensch im Mittelpunkt

Bei der Organisationsentwicklung zur Verwaltung der Zukunft kommt es zuerst auf den Menschen an und danach auf die Technik. Das bestätigt auch Dominik Benke: „Der Weg zu einer modernen, digitalen Verwaltung umfasst mehr als nur die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur und Softwareanwendungen. Die Digitalisierung der Verwaltung bedeutet einen Wandel von Arbeitsweisen und Prozessen. Das bedeutet auch, manch alte Denkweise oder eingefahrene Handlungsstrukturen zu hinterfragen und gegebenenfalls hinter sich zu lassen.“ Erfolg oder Misserfolg steht und fällt mit den Menschen, die diesen Wandel gestalten und tragen.

Um den Kulturwandel in der Dresdner Stadtverwaltung mit einem ganzheitlichen Blick anzugehen, wurde ein intensiver Dialogprozess geführt, der alle Ebenen und Fachbereiche der Verwaltung einbezog. Das Beratungsteam führte dazu eine Online-Befragung aller Mitarbeiter sowie Workshops mit Mitarbeitern und Führungskräften aller Ämtern sowie Klausuren mit den Bürgermeistern durch. In diesem Dialogprozess wurden Ideen und Vorschläge, aber auch bestehende Probleme besprochen und diskutiert. Dieser Input lieferte schließlich die Basis für das am Projektende erstellte Organisationsentwicklungskonzept, das Zielbilder für die Verwaltung 2030 beschreibt und konkrete Maßnahmen auf dem Weg dahin definiert.

 

Im Neuen Rathaus am Dr.-Külz-Ring 19 haben Oberbürgermeister, zahlreiche Ämter und Einrichtungen der Landeshauptstadt Dresden sowie die Stadtratsfraktionen ihren Sitz. Rechts: Das prunkvolle Treppenhaus wurde 1910 bis 1914 von Otto Gussmann gestaltet.
Im Neuen Rathaus am Dr.-Külz-Ring 19 haben Oberbürgermeister, zahlreiche Ämter und Einrichtungen der Landeshauptstadt Dresden sowie die Stadtratsfraktionen ihren Sitz. Rechts: Das prunkvolle Treppenhaus wurde 1910 bis 1914 von Otto Gussmann gestaltet.

 

Die Zukunft der Dresdner Verwaltung beginnt jetzt

Rund ein Jahr dauerte in Dresden die Zusammenarbeit mit Ramboll zur Erarbeitung des Zukunftskonzepts.

Nun beginnt nahtlos die Umsetzung: Für Verwaltungsneubau und Digitalisierung wurden große Summen im Haushalt eingeplant.

In einer gemeinsamen Klausur zum Jahresbeginn haben die Bürgermeister Maßnahmen für 2019 und 2020 beschlossen. Im März erfolgte der Auftakt des Umsetzungsprozesses in einer großen Veranstaltung mit etwa 300 Mitarbeitern, Führungskräften und Bürgermeistern.

Ein Schwerpunkt der ersten Umsetzungsphase wird eine systematische Weiterentwicklung der Prozesse für Digitalisierung sein, um diese nicht nur elektronisch aufzurüsten, sondern ganz neu zu denken und zu gestalten.

Bis 2024 sind in Dresden dann die Einführung der E-Akte sowie der Einzug in das neue Verwaltungszentrum geplant. So wird die sächsische Landeshauptstadt zu einem Vorreiter in Sachen Verwaltung der Zukunft.

 

Weitere Informationen über Dresden beim:

Bürgermeisteramt Landeshauptstadt Dresden
Dr.-Külz-Ring 19,  01067 Dresden
Tel.: +49 351 488 2101
https://www.dresden.de/de/rathaus.html.php
https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/offenes-rathaus.php

 

 

Ramboll GmbH

Am Borsigturm 100

13507 Berlin

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