Einer der jüngsten politisch Aktiven ist der erst zehnjährige Kinderbürgermeister Nils Wilhelm, ein aufgeweckter Gymnasiast aus Markt Roßtal, einem kleinen Ort im Fürther Landkreis bei Nürnberg, dem seine Arbeit sehr viel Spaß macht. Auch einen Kindergemeinderat gibt es dort.
Darüber hinaus äußerte sich auch der sie betreuende Erste Bürgermeister Rainer Gegner in einem eigenen Statement.

Vorausschickend sei schon mal erwähnt: Je mehr Freiheiten und Unterstützung diese sehr jungen Gemeinde- und Kreisräte bei der Ausübung ihrer Posten erhalten, umso ernsthafter und gewissenhafter scheinen sie sich zu engagieren und umso fruchtbarer ist wohl auch die Zusammenarbeit aller Beteiligter.

 

Markt Roßtal: Als Kinderbürgermeister tolle Projekte anstoßen

Es ist selten, dass sich bereits die Jüngsten im Politikerdasein üben. Gefunden haben wir im mittelfränkischen Markt Roßtal einen Kinderbürgermeister und mit ihm einen Kindergemeinderat, der sich aus drei Parteien zusammensetzt. Wie bei einer echten Kommunalwahl – also auch mit Wahlkampfreden – laufen auch hier alle zwei Jahre die Kindergemeinderatswahlen ab. 

 

Nils Wilhelm: „Hiermit eröffne ich die Sitzung!“

Nils wurde im letzten Schuljahr von den Schülern der Roßtaler Grundschule zum Kinderbürgermeister gewählt. Alle zwei Wochen trifft er sich mit dem Kindermarktgemeinderat im Rathaus oder in der Schule.
Zu seinen Aufgaben gehören Begrüßung, Tagesordnung, Verabschiedung und die Moderation von Fragen: „Ich wollte gern Kinderbürgermeister werden, weil ich es gut fand, dass man selber Sachen vorschlagen und machen kann, zum Beispiel einen Spielplatz bauen. Ich habe mich auch dafür eingesetzt, dass die Bienen geschützt werden. Dass man das umsetzen wird, ist mir sehr wichtig. Auf unsere Treffen freue ich mich immer, weil ich es witzig finde, das Ganze zu leiten und sagen muss 'Hiermit eröffne ich die Sitzung'.
Es ist cool, dass ich inzwischen auch andere Freunde habe und mehrere Leute kennenlerne. Das Beste, was ich bis jetzt erlebt habe, war der Bau unseres Spielplatzes mit dem Bolzplatz und Lastenfahrrad Horsala für unsere Bürger.“
www.rosstal.de/Kindermarktgemeinderat.n194.html

 

Rainer Gegner: „Es sind 'Die Bunten', die 'Freizeitkids' und 'Sozialen Kids Roßtal' ...“

„Der Roßtaler Kindermarktgemeinderat ist eine tolle Einrichtung, die den Grundschulkindern unserer Gemeinde eine Mitwirkung in der Kommunalpolitik ermöglicht und dabei gleichzeitig deren Demokratieverständnis stärkt.
Wir haben bisher überwiegend positive Erfahrungen mit diesem 2014 gestarteten Projekt gemacht.
Die Kinder bringen im Kindermarktrat sowie in den drei Ausschüssen „Umwelt“, „Freizeit“ und „Menschenrechte“ ihre Ideen für Roßtal ein, stimmen über Projekte ab und setzen Beschlossenes direkt um.
So wurden unter der Regie des Kindermarktgemeinderates beispielsweise bereits einige Bäume gepflanzt, Spielplätze verbessert und das Roßtaler Ortsbild mit zahlreichen bunten Gemälden als Zeichen für eine offene, vielfältige Gesellschaft verschönert.
Außerdem werden immer wieder Anträge des Kindermarktgemeinderates im „großen“ Marktgemeinderat behandelt. So zum Beispiel der Antrag zur Verschönerung der Bahnunterführung Wegbrücke durch bunte Bemalung. Der Roßtaler Marktgemeinderat nimmt dabei die Anträge und Anliegen des Kindergremiums ernst und gewährt ihnen Unterstützung.
Gewählt wird der Kindermarktgemeinderat für die Dauer von zwei Jahren durch alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Roßtal. Dabei stehen die Parteien „Die Bunten“, „Soziale Kids Roßtal“ und die „Freizeitkids“ zur Wahl. Die Kinder nehmen diese Beteiligungsmöglichkeit sehr gut an. Bei der Neuwahl in diesem Jahr hatten wir 24 Kandidatinnen und Kandidaten, von denen 15 ins Gremium gewählt wurden.
Wir sind stolz darauf, dass die Idee des Kindermarktgemeinderates immer wieder in überregionalen, teils landesweiten Medien aufgegriffen wird und auch bereits andernorts, zum Beispiel in unserer Partnergemeinde Thalheim im Erzgebirge, übernommen wurde.“

 

Schon seit fast sieben Jahren gibt es den sogenannten "Roßtaler Kindermarktgemeinderat" (hier ein Bild von 2018). und die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung klappt gut.
Schon seit fast sieben Jahren gibt es den sogenannten "Roßtaler Kindermarktgemeinderat" (hier ein Bild von 2018). und die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung klappt gut.

 

Die Statements weiterer Jugendgemeinde- und Jugendkreisräte wurden ebenfalls veröffentlicht!
Bisher haben wir weitere aus:
- Freising

- Weingarten    und
- Winnenden    erhalten.

Wir bedanken uns ganz herzlich dafür!

 

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Diskutieren Sie mit!


Wie sieht es in anderen Kommunen mit der Kommunikation zwischen Alt und Jung aus?
Was geht und was geht nicht?
Wie gelingt gelebte Demokratie zwischen Konflikt und Konsens?
W
ie gut glüht der Draht zur Jugend?

Alt und Jung, Bürgermeister, Gemeindeverwaltungen, Gemeinderäte –
wir sind gespannt auf Ihre/Eure Erfahrungen!

 

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