2013 wurde in der Grund- und Hauptschule das Konzept der Gemeinschafsschule eingeführt, in der die Schüler im Ganztagsbetrieb gemeinsam lernen und individuell gefördert werden. Damit einher ging der Bedarf an mehr Platz und neuen Funktionsräumen wie z. B. einer Mensa. Eine Sanierung samt ergänzenden Neubauten war unumgänglich, wurde zügig angegangen und 2016 abgeschlossen.

Dem Architekturbüro Götze und Langguth ist mit dem Gebäudekomplex eine Symbiose aus den bis zu 55 Jahre alten und den neu errichteten Gebäudeteilen gelungen. Entstanden ist eine freundlich-farbige Lernlandschaft, die sich um einen großen Schulhof schwingt. Als Fachplaner für die Haustechnik wurde Norbert Betz mit seinem Brackenheimer Ingenieurbüro beauftragt. Ihm war sofort klar, dass die Anforderungen an energieeffizientes und damit luftdichtes Bauen eine mechanische Lüftung in den Klassenräumen unumgänglich machen.

Dezentrales Lüftungskonzept

Für die Lüftungsplanung stellte sich dann die Frage: zentral oder dezentral? Dabei war schnell klar, dass allein das dezentrale Konzept sinnvoll ist: Weil die Schule nicht aus einem kompakten Baukörper, sondern aus mehreren Gebäudeteilen besteht, die alle nur zwei oder drei Geschosse haben, wäre für eine zentrale Lösung eine sehr aufwendige Kanalführung notwendig gewesen. Außerdem erlauben dezentrale Lüftungskonzepte eine wesentliche flexiblere und damit bedarfsgerechte Belüftung einzelner Räume.

Nach dem Vergleich der Hersteller für Schullüftungsgeräte entschied sich der Fachplaner für Geräte von tecalor. Das Gesamtpaket war stimmig: „Unterbringung, Einbauaufwand, Anschlussmöglichkeiten, Zubehör und natürlich auch der Preis waren für uns wichtige Faktoren“, sagt Norbert Betz.

LTM dezent in Varianten

Üblicherweise werden dezentrale Schullüftungsgeräte so an Decke oder Wand positioniert, dass ein direkter Außenwandanschluss gegeben ist und Zuluft wie Fortluft ohne Leitungsführung befördert werden können. Aufgrund der besonderen baulichen Gegebenheiten der Kurt-von-Marval-Schule war dieser besonders einfache Einbau nicht immer möglich. So konnten die tecalor-Geräte unter Beweis stellen, dass sie flexibel und variantenreich einsetzbar sind.

Im Grundschul-Gebäude wurden insgesamt 15 Geräte der Reihe LTM dezent installiert, davon 3 Geräte ohne Kanalanschluss, bei 12 Geräten wurde jeweils ein kleines Stück Weg mit einem Luftkanal überbrückt. Ganz anders die Situation in der Gemeinschaftsschule, wo 10 dezent-Geräte eingebaut wurden; hier kamen alle Anlagen ohne Luftleitung aus. Dafür aber wurden 6 Geräte verkleidet und mit 90-Grad-Umlenkbögen ausgestattet, was eine optimale Platzierung ermöglichte. Einige kleine Räume wurden mit der kleinsten dezent-Version ausgestattet, dessen Luftleistung von maximal 300 m³/h für das nur sporadisch besetzte Lehrerzimmer und ein Atelier völlig ausreichend ist.

Die Geräte der LTM-dezent-Reihe gibt es in unterschiedlichen Varianten. Beim Nordheimer Schulprojekt wurden vor allem die Ausführung LTM dezent 800 eco eingebaut. Mit einem Nennvolumenstrom vom 600 m³/h und einer maximalen Luftleistung von 870 m³/h kann das Gerät auch in einem vollbesetzten Klassenraum für optimale Lernbedingungen sorgen. „eco“ gibt einen Hinweis auf die Sparsamkeit der dezent-Geräte bei der elektrischen Leistungsaufnahme und den gleichzeitig hohen Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung. So überzeugt LTM dezent 800 eco mit einer maximalen Wärmebereitstellung von 92 %. Im Sommer übrigens sorgt eine integrierte Bypass-Funktion dafür, dass die Wärmerückgewinnung umgangen wird. So kann kühle Nacht- und Morgenluft einströmen und helfen, die Raumtemperaturen ganztägig angenehm zu halten. Für den Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes trägt die Nachtlüftungsfunktion in Nordheim erheblich bei.

Auch der Einbau der Geräte war reich an Varianten und interessanten Sonderlösungen. So sind die Geräte zum Großteil unsichtbar in die abgehängte Decke integriert. Lediglich eine Schattenfuge für die Abluft und ein deckenintegrierter Luftauslass bleiben sichtbar. In einigen Räumen, wo ein statisch notwendiger Querträger den Zuluftstrom behindert hätte, wird die Zuluft nun über Drallauslässe eingebracht. Alle Stärken konnte tecalor auch dort ausspielen, wo sich die Architekten an der Fassade den Verzicht auf sichtbare Außenhauben wünschten. Dort sorgen nun in die Fensterbänder integrierte Lüftungsgitter für farbliche Akzente ohne erkennbare Funktion.

Um den baulichen und gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden, wurden die Lüftungsgeräte variantenreich eingebaut und angeschlossen.
Um den baulichen und gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden, wurden die Lüftungsgeräte variantenreich eingebaut und angeschlossen.

Immer am Bedarf orientiert

Für eine bedarfsgerechte Lüftung kommen unterschiedliche, sich ergänzende Steuer- und Regelungssysteme zum Einsatz: Ein Wochenprogramm sorgt dafür, dass die Geräte nachts und an Wochenenden in den Sparmodus geschickt werden, aber rechtzeitig zum Schulbeginn die Räume wieder mit frischer Luft versorgen. Während des Unterrichts messen CO2-Sensoren in allen Klassenräumen die Konzentration an CO2 und regeln die Luftmenge. So wird in jedem Raum individuell gelüftet: Immer so sparsam wie möglich und so viel wie nötig. Mittels eines Schlüsselschalters kann außerdem eine Stoßlüftung in den Pausen aktiviert werden. Alle LTM-dezent-Geräte in Nordheim sind miteinander vernetzt und können bei Bedarf auch zentral ein- und ausgeschaltet werden.

Bilanz nach einem Jahr

Mittlerweile haben die Schülerinnen und Schüler der Kurt-von-Marval-Schule mit ihren Lehrkräften schon mehr als ein Jahr in ihrer sanierten und neu errichteten Schule verbracht. Zeigten sich anfangs noch einzelne Lehrkräfte unsicher, ob die Lüftungsgeräte wirklich trotz ihres kaum wahrnehmbaren Betriebs für ausreichend Frischluft sorgen können, ist die kontrollierte Lüftung längst Bestandteil des Schulalltags geworden.

Fotos: tecalor

tecalor GmbH

Lüchtringer Weg 3

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