Für bessere Luft müssen viele Städte sorgen. Erkennbar ist ein Trend zur Nutzung der Brennstoffzelle bei Fahrzeugflotten, Wärmeerzeugung und Industrieprozessen. In den emissionsfreien Antrieb mit Wasserstoff wollen einer Studie von Roland Berger zufolge 89 europäische Städte bis in fünf Jahren 1,8 Milliarden Euro investieren. Das Angebot an Fahrzeugen hinkt dem Bedarf jedoch deutlich hinterher, während der Aufbau von H2-Tankstellen in Fahrt kommt.

Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen gelten als eine der Schlüsseltechnologien, um den Ausstoß des Treibhausgases CO2 zu reduzieren. Drei Minuten dauert das Auftanken eines Fahrzeugs, das mit Wasserstoff angetrieben wird. Dann sind drei bis fünf Kilogramm des Gases bei einem Druck von 700 bar bei minus 40 Grad in den Tank geflossen. Damit kommt ein Personenkraftwagen etwa 500 bis 700 Kilometer weit – immerhin eine konkurrenzfähige Größe zum Verbrennungsmotor.

„Eine wichtige Zielgruppe für Wasserstoffmobilität sind Flottenbetreiber“, erklärt Axel Pommeränke. „Die Fahrzeuge müssen sich rechnen, und dafür eignet sich der Batterieantrieb wegen der langen Ladezeiten und häufigen Ladezyklen weniger“, ergänzt der Communications Manager der Shell Deutschland Oil GmbH.

Omnibusse mit Wasserstoffantrieb sind bereits in Erlangen und Fürth getestet worden. Lastwagen, Züge und Schiffe lassen sich damit ebenfalls betreiben. Kooperationen für den öffentlichen Personennahverkehr oder mit Müllentsorgern sind bei H2-Mobility in Planung.

 

Mit der Brennstoffzelle als Motor des Autos wird Wasserstoff in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Der große Vorteil besteht darin, dass bei der Umwandlung weder Kohlendioxid noch Stickoxid entstehen. Zudem kann Wasserstoff auch mit regenerativ hergestelltem Strom produziert werden.
Mit der Brennstoffzelle als Motor des Autos wird Wasserstoff in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Der große Vorteil besteht darin, dass bei der Umwandlung weder Kohlendioxid noch Stickoxid entstehen. Zudem kann Wasserstoff auch mit regenerativ hergestelltem Strom produziert werden.

 

Die jüngste Wasserstoffzapfsäule wurde gerade in Passau (Bayern) realisiert. Nun folge je eine in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und in Biebelried  (Unterfranken, Bayern) und zwei weitere in Hamburg. Bei Shell ist Wasserstoff derzeit an 28 Tankstellen erhältlich. Damit ist der umweltfreundliche Kraftstoff in Deutschland an 77 Stellen erhältlich.

„Bis Jahresende 2019 werden es voraussichtlich bis zu 90 Zapfsäulen sein, 2020 dann 100“, erklärt Pommeränke, „doch schon jetzt kann man sich quer durchs Land bewegen.“

Ab 400 Tankstellen lässt sich von einer flächendeckenden Struktur sprechen. Shell gehört zu den Gesellschaftern der H2 Mobility Deutschland, die für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur verantwortlich ist. Die bestehenden Wasserstofftankstellen stehen in Ballungszentren und entlang der Fernstraßen.

 

In den kommenden Jahren wollen BMW und Audi eigene Modelle präsentieren. Bis dahin kommen die Fahrzeuge auf deutschen Straßen von Daimler, Toyota und Hyundai. Sie sind im Listenpreis deutlich teurer als Autos mit Verbrennermotor. Für Flottenbetreiber gibt es allerdings eine staatliche Förderung bis zu 21.000 Euro, wenn mindestens drei Autos gekauft werden. Die Toyota Kreditbank nutzt diesen Vorteil und gibt die Förderung beim Leasing durch günstige Konditionen an Kunden weiter.

Mit der Brennstoffzelle als Motor des Autos wird Wasserstoff in elektrische Energie und Wärme umgewandelt. Der große Vorteil besteht darin, dass bei der Umwandlung weder Kohlendioxid noch Stickoxid entstehen. Zudem kann Wasserstoff auch mit regenerativ hergestelltem Strom produziert werden. Standardisierte Anschlüsse in Europa erleichtern das Tanken, das ähnlich wie bei konventionellem Kraftstoff funktioniert.

Der Preis des Wasserstoffs unterliegt keinen Marktschwankungen. Er orientiert sich am Superbenzin und ermöglicht etwa die gleiche Fahrleistung. „Die Einnahmen decken derzeit natürlich erst einen kleinen Teil der Kosten“, erläutert Pommeränke, „aber unser Ziel als Energieunternehmen ist die Gestaltung der Energiewende.“ Shell sieht das Umsteigen auf alternativen Kraftstoff als wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele an.

 

Mit gutem Beispiel geht Heidelberg voran. Städtische Zuschüsse bei der Wahl alternativer Antriebe gibt es für private und gewerbliche Nutzer. Die Stadtverwaltung selbst hat im vergangenen Jahr die ersten beiden Dienstfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in ihren Fuhrpark aufgenommen. Oberbürgermeister Eckart Würzner, Umweltbürgermeister Wolfgang Erichson und weitere Mitarbeiter lassen ihre PS als Zugpferde dienen. Geplant ist in diesem Jahr auch der Probeeinsatz eines Müllfahrzeugs mit Brennstoffzelle.

Auch der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer sowie Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange haben Wasserstoff-Fahrzeuge als ihr Dienstfahrzeug angeschafft.

Insbesondere Kommunen stehen in der Verantwortung, für saubere Mobilität zu sorgen. Städte und Gemeinden werden nicht umhin kommen, diesem Anliegen ein größeres Augenmerk zu widmen. „Da werden Flottenbetreiber eine Vorreiterrolle übernehmen“, vermutet Pommeränke, auch wenn sich alle Kraftfahrzeughalter damit auseinandersetzen müssen.

 

Insbesondere Kommunen stehen in der Verantwortung, für saubere Mobilität zu sorgen. Städte und Gemeinden werden nicht umhin kommen, diesem Anliegen ein größeres Augenmerk zu widmen.
Insbesondere Kommunen stehen in der Verantwortung, für saubere Mobilität zu sorgen. Städte und Gemeinden werden nicht umhin kommen, diesem Anliegen ein größeres Augenmerk zu widmen.

 

Wasserstoff-Tankstellennetz von H2 Mobility Deutschland:

Das 2015 gegründete Joint Venture H2 Mobility Deutschland GmbH & Co. KG unterstützt das Ziel, den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland zu beschleunigen.

Neben Shell gehören Linde, Air Liquide, OMV, Total und Daimler zu den Gesellschaftern. Aufgabe der Gesellschaft ist der flächendeckende Aufbau der Infrastruktur für eine Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland. Geplant sind bis zum Jahr 2023 Koordination, Planung, Bau und Betrieb von 400 Wasserstoffstationen.

Nordrhein-Westfalen (18) und Bayern (16) liegen mit der Zahl der Wasserstoff-Tankstellen derzeit an der Spitze der Bundesländer, gefolgt Baden-Württemberg (13).

Eine Karte informiert über die Zahl der Tankstellen mit Wasserstoff in ganz Europa. In Deutschland sind inzwischen 77 Stationen (Stand: Anfang November 2019) in Betrieb.

Weitere Informationen unter:  https://h2.live

 

Weiterführende Informationen zu den Themen

„Brennstoffzellen“ und „emissionsfreie Wasserstoff-Mobilität“ unter:

www.kommunaltopinform.de/2018/10/19/emissionsfreie-mobilitaet

https://www.heise.de/tr/artikel/Post-aus-Japan-Ein-entscheidendes-Jahr-fuer-H-4450376.html

 

Aktuell gibt es in Deutschland 77 H2-Tankstellen (Stand: Anfang November 2019). Bis Ende 2019 soll es in Deutschland bis zu 90 H2-Tankstellen geben.
Aktuell gibt es in Deutschland 77 H2-Tankstellen (Stand: Anfang November 2019). Bis Ende 2019 soll es in Deutschland bis zu 90 H2-Tankstellen geben.

H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG

EUREF-Campus 10-11

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