Vor allem junge Menschen gehen seit über einem Jahr für den Klimaschutz auf die Straße. Mit „Fridays for Future“ demonstrieren sie für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten und wollen aktiv Klimapolitik mitgestalten, schließlich werden sie die Folgen des Klimawandels am meisten zu spüren bekommen.

Die Aktivisten fordern auch die Kommunalregierungen in Städten und Gemeinden zum Handeln auf. So war „Fridays for Future“ vielerorts maßgeblich daran beteiligt, dass Kommunen den Klimanotstand ausgerufen haben und den dringenden Handlungsbedarf zur Eindämmung des Klimawandels anerkennen.

Der kommunale Klimaschutz ist eine essentielle Stellschraube zur Erreichung der Klimaziele, denn die Kommunen haben mit ihrem starken Einfluss auf das Klima auch die Möglichkeit, dem Wandel entgegenzuwirken. Auch die Vereinten Nationen haben dies erkannt. Das Pariser Klimaabkommen erwähnt explizit die Bedeutung der lokalen Ebene für den Klimaschutz und mit der Agenda 2030 wurden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet, von denen eines die Kommunen ganz konkret in die Handlungspflicht nimmt: „Ziel 11 nachhaltige Städte und Gemeinden“.

Viele Städte, Gemeinden und Landkreise engagieren sich bereits in Projekten zum Klimaschutz. Fast 150 Kommunen in Deutschland und ihre Partner in Afrika, Asien und Lateinamerika sind im Rahmen von kommunalen Klimapartnerschaften der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global aktiv. Seit zehn Jahren wird durch die Partnerschaftsarbeit die fachliche Zusammenarbeit der Kommunen zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gestärkt. Auch sie haben das große Potential der jungen Generation erkannt, unser Klima und das zukünftige Leben auf unserem Planeten zu schützen.

Vor allem im Bereich Klimabildung können sich deutsche Kommunen noch einiges von ihren Partnern im Globalen Süden abschauen. So gilt beispielsweise in vielen Südkommunen das Thema Klimaschutz als fester Bestandteil des Lehrplans. In La Fortuna in Costa-Rica, der Partnerkommune des Rhein-Pfalz-Kreises, lernen Schüler – und selbst die Kleinsten im Kindergarten – alles über nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, Mülltrennung und CO2-Reduktion. Während eines Schulaustauschs konnten sich Klassen aus den Partnerkommunen gegenseitig besuchen und gemeinsame Aktionen zu den Themen fairer Handel, Mülltrennung und Energieeinsparung durchführen. Eines der Ziele der Partnerschaft ist es, die Klima- und Umweltbildung im Rhein-Pfalz-Kreis weiter zu verstetigen.

Auch die kommunalen Partner Neumarkt in der Oberpfalz und die Gemeinde Drakenstein in Südafrika wollen die Klimabildung weiter vorantreiben. Im Rahmen des Climate Change Youth Challenge Team entwickelten Studenten aus beiden Kommunen den Klimaparcours, ein Paket mit Lehrmaterial für Schulen auf Englisch und Deutsch, das die Ursachen und Folgen des Klimawandels greifbar macht. Das Team erstellte außerdem einen Nachhaltigkeitsstadtplan für die beiden Partnerkommunen, in dem jeweils die Standorte von Projekten und Akteuren zur globalen Nachhaltigkeit aufgeführt werden.

Weitere Klimapartnerschaften fördern gezielt junge Menschen als Multiplikatoren für den Klimaschutz. Im Rahmen der Partnerschaft der Stadt Bremen mit dem südafrikanischen Durban wurde ein Projekt durchgeführt, das die Zivilbevölkerung für die Bedeutung des Meeresschutzes sensibilisieren soll. Hier konnte man vor allem Schüler als „Ocean Scouts“ für die Bedeutung der Meere für Menschen und Klima begeistern. Auch der Landkreis Karlsruhe hat von Besuchen bei seiner Partnerstadt Brusque in Brasilien einige Projektideen mitnehmen können. Nach brasilianischem Vorbild rief man dort die „Klimahelden“ ins Leben, junge Menschen, die als Klimabotschafter über Umweltthemen informieren.

Neben den Klimapartnerschaften berät die SKEW entwicklungspolitisch engagierte Kommunen in vielen weiteren Themenbereichen der globalen Nachhaltigkeit, zum Beispiel bei der fairen Beschaffung, der gesellschaftlichen Teilhabe migrantischer Organisationen oder bei der Erstellung umfassender kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien. Außerdem unterstützt die Servicestelle im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) deutsche Städte, Landkreise und Gemeinden durch finanzielle und personelle Förderprogramme.

Städte sind für drei Viertel des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Städte sind für drei Viertel des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich.

Online-Workshop „Extremwetterereignisse als Folgen des Klimawandels“  im September:

Termin: Donnerstag, 9. September 2021, 9:30 bis 12:30 Uhr (Online)
Anmeldeschluss: Montag, 30. August 2021
Anbieter: SKEW - Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

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Anmeldung:  >> hier <<

 

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