Das entwicklungspolitische Engagement in Städten, Landkreisen und Gemeinden hängt stark von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ab. Auch viele Menschen internationaler Herkunft sind dank ihrer Expertise aktiv.  Sie sind in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig, fungieren als Beratende und Vermittelnde bei kommunalen Nord-Süd-Partnerschaften oder bei der interkulturellen Öffnung der Verwaltung. Die Zusammenarbeit von Kommunen und migrantischen Organisationen rückt immer mehr in den Vordergrund. Durch gemeinsame Ziele steigt das interkulturelle Verständnis aller Beteiligten, so dass sich die Zusammenarbeit auch positiv auf die Integration auswirkt.

Eine Bühne für gute Ideen

Vor diesem Hintergrund wurde 2014 der Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Ziel ist es, das gemeinsame entwicklungspolitische Engagement von Kommunen, migrantischen Akteuren und Eine-Welt-Organisationen sichtbarer zu machen und so auch die Bedeutung des Themas Migration und Entwicklung hervorzuheben. „Kommune bewegt Welt“ rückt das Engagement der Beteiligten in das Blickfeld der Öffentlichkeit und gibt guten Ideen eine Bühne. Durch die Auszeichnung herausragender Beispiele will man weitere Akteure in Kommunen dazu motivieren, sich im Bereich Migration und Entwicklung zu betätigen und sich untereinander zu vernetzen. Die interkulturelle Öffnung von Kommunen vergrößert sich zusätzlich.

Aufgerufen zur Teilnahme am Wettbewerb sind Eine-Welt-Akteure und diejenigen aus kommunalen Verwaltungen und migrantischen Organisationen, die das Thema Migration und Entwicklung auf kommunaler Ebene voranbringen. Bewerbungsschluss ist der 29. Juni 2018. Die Preisverleihung findet im September 2018 in Berlin statt.

Ein passendes Programm sorgt für die richtige Stimmung: Die Darbietung des Musicals „Zwischen den Welten“
Ein passendes Programm sorgt für die richtige Stimmung: Die Darbietung des Musicals „Zwischen den Welten“

Preis belohnt vorbildliche Projekte

Baden-Württemberg und Bayern brachten in den ersten beiden Runden Preisträger hervor, die heute bundesweit als gute Beispiele dienen. Die Stadt Ludwigsburg erhielt einen Preis für ein großes Angebot an Projekten, von den jährlichen Afrikatagen bis zum Verkauf fair gehandelter Mangos, in denen sie mit migrantischen Organisationen zusammenwirkt. Die Stadt Ehingen unterstützt die Familie Anday beim Projekt „WEKI Eritrea“, dessen Ziel es ist, Kriegswitwen und ihre Familien in ihrer Heimatregion zu helfen. Das Büro für Rückkehrhilfen der Stadt München unterstützt Geflüchtete bei der freiwilligen Rückkehr und fördert zudem migrantische Organisationen, die entwicklungspolitische Projekte in den Herkunftsländern durchführen.

Durch den gestiegenen Zuzug von Geflüchteten in den letzten Jahren ist davon auszugehen, dass viel mehr Kommunen preiswürdige Maßnahmen und Strukturen im Bereich Migration und Entwicklung vorweisen können. Dies setzt aber voraus, dass die Integrationsarbeit auch entwicklungspolitische Aspekte beinhaltet.

Schlankes Bewerbungsverfahren

Es gibt eine breite Vielfalt an auszeichnungswürdigen Strukturen zur nachhaltigen Zusammenarbeit im Bereich Migration und Entwicklung. Auf dem Bewerbungsbogen gibt es die Möglichkeit die Situation in der Kommune kurz zu beschreiben und die beteiligten Akteure aus Zivilgesellschaft und Kommunalverwaltung zu nennen. Das Wichtigste für die Bewerbung ist jedoch, die hier abgefragten Aspekte der Zusammenarbeit schriftlich darzustellen. Um das Ausfüllen zu erleichtern, wurden für jeden Aspekt Orientierungsfragen formuliert. Durch entsprechende Anlagen, gern auch durch digitale Links, werden die Angaben belegt. Sollte eine Frage nicht zu beantworten sein, führt dies jedoch nicht automatisch zum Ausschluss. Das Themenfeld Migration und Entwicklung ist komplex und eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann auf unterschiedliche Weise gewährleistet werden. Wichtig ist, dass die Bewerbung von jeweils einer Vertretung einer oder mehrerer migrantischer Organisationen mitgezeichnet wird. Diese Bestätigung ist verpflichtend für die Teilnahme.

Den dritten Platz belegte Schweinfurt 2016 in der Kategorie 20.000 bis 100.000 Einwohner und Ehingen gewann 2014 einen Sonderpreis
Den dritten Platz belegte Schweinfurt 2016 in der Kategorie 20.000 bis 100.000 Einwohner (oben) und Ehingen gewann 2014 einen Sonderpreis (unten).

Erfahrungsaustausch und Netzwerk

Die Preise werden in drei Kategorien vergeben: Kommunen mit einer Einwohnerzahl bis 20.000, von 20.000 bis 100.000 und mehr als 100.000. In jeder Kategorie wird ein erster, zweiter und dritter Platz ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 135.000 Euro wird zu gleichen Anteilen auf die drei Kategorien verteilt. Teilnehmende verpflichten sich mit ihrer Bewerbung dazu, das Preisgeld im Rahmen ihrer Arbeit im Bereich Migration und Entwicklung zu verwenden.

Die Preisträger werden durch eine unabhängige Jury gewählt, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, kommunaler Verwaltung, Wissenschaft und Politik.

Neben dem Preisgeld profitieren alle teilnehmenden Akteure vom Erfahrungsaustausch und der Netzwerkbildung, die im Rahmen des Wettbewerbs stattfinden.

Darüber hinaus werden alle erfolgreichen Bewerbungen und der Wettbewerb in einer Dokumentation veröffentlicht. Es gewinnen also alle, die mitmachen.

Bewerben Sie sich!

 

Weitere Informationen und alle Unterlagen zur Teilnahme am Wettbewerb finden Interessierte unter der Webadresse: www.kommune-bewegt-welt.de

Bewerbungsschluss: 29. Juni 2018

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