Die Energiegenossenschaft Starkenburg, die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau, die Heidelberger Energiegenossenschaft und die Stadtwerke Heidelberg haben am
21. März, ein Konzept für einen Bürgerwindpark Lammerskopf eingereicht und sich damit um den direkten Zuschlag des Landes beworben. „Die gemeinsame Stärke der Bieter ist ihre regionale Verbundenheit. Nicht nur der Klimaschutz wird von ihrem Vorhaben profitieren. Auch für die Region sowie ihre Bürgerinnen und Bürger wird das Leuchtturmprojekt auf vielen Ebenen einen Nutzen bringen“, betont Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg. Die Alternative zum direkten Zuschlag wäre eine öffentliche Ausschreibung. Zu 70 Prozent bestimmen dann finanzielle Kriterien die Auswahl der Betreiber. Wer die größte Pacht bietet, hätte die besten Chancen auf den Zuschlag.

Planungen für und mit der Region

„Zusammen mit den Energiegenossenschaften wollen wir an den windreichsten Stellen des Gebiets sowie auf einer kleinen Neckargemünder Fläche rund zehn bis 15 Anlagen bauen“, berichtet Professor Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg. „Dabei werden wir mit Augenmaß vorgehen und uns über einen Planungsbeirat mit den Anrainer-Kommunen abstimmen.“ Planungsbüros und Umweltverbände aus der Region sollen ebenfalls einbezogen werden. Zudem wird die ESM aus Heppenheim, ein Gründungsmitglied der Bürgerenergiegenossenschaft Starkenburg, eingebunden.
Der Weltmarktführer für Schwingungselemente arbeitet mit Anlagenbetreibern an neuen Konzepten zur Schallreduzierung.

Strom optimal nutzen

Innovativ ist das Projekt, weil der geplante Bürgerwindpark intelligent in das regionale Energiesystem integriert wird. „Wir werden nicht nur mehr erneuerbare Energien erzeugen, sondern mit lokalem Wind die grüne Wärme vor Ort voranbringen. Eine Brücke dazwischen ist unser Energie- und Zukunftsspeicher.
Damit können wir erneuerbare Energien in Form von heißem Wasser speichern und den Strom aus lokalem Wind optimal nutzen“, betont Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. Heidelberg arbeitet daran, eine vollständig klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 zu erreichen.
Fernwärme spielt bei der beschleunigten Wärmewende eine entscheidende Rolle. Die Stadtwerke bauen ihr Netz kontinuierlich aus und steigern ihre Eigenerzeugung. In diesem Jahr nehmen sie drei große Luftwasserwärmepumpen mit einer Leistung von 4,5 Megawatt in Betrieb. In Planung sind außerdem eine Fluss- sowie eine Abwasserwärmepumpe. Der klimaneutrale Strom aus dem Bürgerwindpark soll diese Anlagen antreibenversorgen.

Vorteile für die Bürger der Projektregion

  • Doch nicht nur der Klimaschutz, auch die Bürgerinnen und Bürger werden von dem Leuchtturmprojekt profitieren. „Wer auf ein Windrad schaut, soll auch den Nutzen haben – das ist der zentrale Leitgedanke bei unserer Projektidee“, sagt Micha Jost, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg. Konkret bedeutet das:
    Günstiger Regionalstrom für Bürger und Gewerbe: „Wir bieten Bürgern und Gewerbetreibenden an, über unseren genossenschaftseigenen Energieversorger Bürgerwerke eG einen dauerhaft vergünstigten Lokal-Windstrom-Tarif zu beziehen“, stellt Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft, in Aussicht.
  • Bürgerbeteiligung in der Projektorganisation integriert: „Bürger an den Standortkommunen können sich unkompliziert über unsere Genossenschaften an der Projektgesellschaft beteiligen und so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, betont Peter Kania, Vorstand der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau.
  • Regionale Wertschöpfung: Die Erlöse aus dem Projekt bleiben unmittelbar in der Region und werden in Energiewende und Klimaschutz vor Ort reinvestiert.
  • Umweltbildung: Im neuen Gebäude der Heidelberger Energiegenossenschaft soll ein „Informationszentrum Windenergie“ am Beispiel des Bürgerwindparks Lammerskopf (etwa zehn Kilometer östlich von Heidelberg) entstehen.
Die Beteiligten stellten das geplante Projekt zum Bau und Betrieb von Windkraftanlagen 
auf der Forst-BW-Fläche oberhalb von 
Heidelberg und Schönau vor (von links):
Michael Teigeler, Geschäftsführer der 
Stadtwerke Heidelberg Energie,
Frank Volk, Bürgermeister von Neckargemünd,
Peter Kania, BürgerEnergieGenossenschaft 
(BEG) Kraichgau
Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der 
Stadtwerke Heidelberg, 
Eckart Würzner, Aufsichtsratsvorsitzender 
der Stadtwerke Heidelberg und 
Oberbürgermeister von Heidelberg,
Peter Erb, kaufmännischer Geschäftsführer 
der Stadtwerke Heidelberg Umwelt,
Micha Jost, Vorstand der 
Energiegenossenschaft Starkenburg,
Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für 
Klimaschutz, Umwelt und Mobilität 
der Stadt Heidelberg und
Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger 
Energiegenossenschaft (HEG)
Die Beteiligten stellten das geplante Projekt zum Bau und Betrieb von Windkraftanlagen auf der Forst-BW-Fläche oberhalb von Heidelberg und Schönau vor (von links): Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie, Frank Volk, Bürgermeister von Neckargemünd, Peter Kania, BürgerEnergieGenossenschaft (BEG) Kraichgau Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, Eckart Würzner, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg und Oberbürgermeister von Heidelberg, Peter Erb, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt, Micha Jost, Vorstand der Energiegenossenschaft Starkenburg, Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg und Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG)

Kommunen unterstützen das Projekt

Die Kommunen Heidelberg und Neckargemünd unterstützen das Vorhaben der Projektpartner. Wie auch das Bieter-Konsortium betonen sie, dass das Konzept einen überregionalen Vorbildcharakter hat. Sie fordern deshalb vom Land, dass es der lokalen Allianz in einem vereinfachten Verfahren den Zuschlag gibt.
„Unabdingbar für den Projekterfolg ist eine Akzeptanz des Vorhabens in weiten Teilen der Bevölkerung“, sagt Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg. „Ich bin überzeugt davon, dass sich mit den vier Partnern die richtige Allianz herausgebildet hat, die fachliches Know-how mit ihrer Verantwortung für die Region sowie einem guten Blick für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger vereinen.“
Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk ergänzt: „Schon im Koalitionsvertrag hat sich die Landesregierung dafür ausgesprochen, konsequenten Klimaschutz mit wirtschaftlicher Stärke und Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft zu denken. Ein Bürgerwindpark als innovatives neues Projekt in unserer Region trägt wie kaum ein anderes dazu bei, die Bürger in eine gute Zukunft mitzunehmen.“ Neckargemünds Gemeinderat unterstützt die Projektgemeinschaft, indem die Stadt den beantragenden Partnern ein windreiches Teilstück auf ihrem Gebiet, das an die ForstBW-Fläche anschließt, zur Verfügung stellt.

 

Weitere Informationen zum Bürgerwindpark:

https://www.heidelberg.de/hd/HD/entwickeln/buergerwindpark+lammerskopf.htm

 

Stadtwerke Heidelberg GmbH

Kurfürsten-Anlage 42-50

69115 Heidelberg

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