„Naturnahe“ Kommunen punkten mehrfach
Trittsteinbiotope sind ein Schritt in die richtige Richtung

Wie kann die biologische Vielfalt in unseren Kommunen erhalten und gefördert werden? Ein gelungenes Beispiel liefert das im Oktober 2024 entstandene Trittsteinbiotop im AVA-Kiez in Berlin-Reinickendorf. Hier zeigt sich, wie artenreiche Blühinseln nicht nur das Stadtbild mit neuen, farbenfrohen Akzenten bereichern, sondern auch als ideale Orte für Umweltbildung dienen können.
Von einfachen Grünflächen zu farbenfrohen Lebensräumen
Straßenränder und Rasenflächen bergen enormes Potenzial für mehr Artenvielfalt auf kommunalen Flächen: Durch ihre ökologische Aufwertung können sie zu wertvollen Lebensräumen für Insekten, Vögel und andere Tiere werden. Berlin hat seit 2012 eine Biodiversitätsstrategie und damit die biologische Vielfalt zum Thema für die gesamte Stadt gemacht. Mit dem Pilotprojekt „Naturnahe Trittsteine entlang der Grünen Hauptwege“ der Stiftung für Mensch und Umwelt fördert die Berliner Senatsverwaltung für
Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt das Vorhaben, mehr artenreiche Flächen ins Stadtbild zu bringen.
Aus natürlichen Baustoffen (heimische Pflanzen, Totholz, Natursteine) entstand im AVA-Kiez (das Quartier rund um die Auguste-Viktoria-Allee) eine strukturreiche „Insel“ auf 40 Quadratmetern. „An dem neuen Trittsteinbiotop lassen sich prima Umweltbildungsangebote für Kinder und Erwachsene realisieren. die das Interesse für heimische Wildpflanzen und Wildtiere wecken“, erklärt Kristine Tschirschnitz, Planerin des Naturgarten-Teams der Stiftung für Mensch und Umwelt.
Die Umsetzung wurde durch das Quartiersmanagement (QM) vor Ort begleitet. Als lokal gut vernetzter Akteur unterstützt das QM Projekte, die das Wohnquartier stärken und weiterentwickeln. So half das QM-Team dabei, die Anwohnerschaft zu informieren und zum Mitmachen zu motivieren. Um die langfristige Pflege kümmert sich der Verein „NaturFreunde Berlin“ im Rahmen seiner Stadtgartenprojekte.

Warum Kommunen jetzt handeln sollten
Naturnahe Grünflächen leisten weit mehr als einen ästhetischen Beitrag. Sie sind:
- Rückzugsort für zahlreiche Arten: Heimische Wildpflanzen locken Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber an.
- Klimapuffer: Offene Bodenstellen und Pflanzen helfen, Regenwasser langsam versickern zu lassen und die Umgebungstemperatur zu regulieren.
- Verbindungsbrücken: Als „Trittsteine“ verbinden sie isolierte Lebensräume und tragen so zur genetischen Vielfalt bei.
Kommunen spielen daher eine zentrale Rolle bei der Förderung und dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Die naturnahe Gestaltung öffentlicher Grünflächen und Straßenränder trägt nicht nur wesentlich zum Erscheinungsbild einer Kommune bei, sondern bietet auch vielfältige Möglichkeiten, Naturerlebnisse in das tägliche Leben der Menschen zu integrieren. Entscheidungsträger in Landratsämtern, Gemeinden und öffentlichen Verwaltungen können durch die Integration solcher Projekte ökologische und soziale Vorteile für ihre Kommune erzielen und damit andere wiederum zum Nachmachen motivieren.

Unterstützung durch Online-Kurs / Pflanzwettbewerb
Die Stiftung für Mensch und Umwelt bietet den Online-Kurs „Naturnahes Grün“ sowie einen praxisnahen Handlungsleitfaden zum Thema an. Interessierte finden darin eine fundierte Grundlage rund um die naturnahe Gestaltung von Grünflächen, insbesondere in Wohnquartieren.
Ab dem 1. April 2025 sind zudem bundesweit alle Kommunen eingeladen, beim „Deutschland summt!“-Pflanzwettbewerb mitzumachen, zum Wohle von Kommune, Wildbiene & Co.

Weitere Informationen zum Thema:
Trittsteinbiotope:
stiftung-mensch-umwelt.de/unsere-projekte/treffpunkte-der-vielfalt/trittsteinbiotope.html
Weiterbildung:
stiftung-mensch-umwelt.de/unsere-projekte/treffpunkte-der-vielfalt/online-lernplattform.html
Autor: Stiftung für Mensch und Umwelt
Stiftung für Mensch und Umwelt
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14163 Berlin-Zehlendorf
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