Neues Viertel in München wagt den Versuch
Autofreie Zukunft als Gewinn statt Verzicht

Der Süden und Südosten von München gehören zu den vielleicht beliebtesten Wohngegenden ganz Deutschlands. Die Alpen und die zahlreichen Voralpenseen sind in greifbarer Nähe, trotzdem ist die beliebte Innenstadt mit ihren kulturellen Angeboten natürlich auch nicht weit. Gleichzeitig hat jeder Stadtteil seinen völlig eigenen Charakter.
Hier findet man von der ländlich wirkenden Au bis zum hochherrschaftlichen Bogenhausen, vom künstlerisch inspirierten Haching bis zum einstigen Arbeiterviertel Sendling überall die Vielfältigkeit der Stadt. Ein Bummel reicht aus, und man weiß, warum München zu den lebenswertesten Städten der Welt gehört und bei weltweiten Rankings immer unter den drei besten Städten zu finden ist.
In Bogenhausen, das vor allem für seine vornehmen Stadtvillen und edlen Altbauwohnungen bekannt ist, entstand nun auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne ein völlig neuer Stadtteil: der Prinz-Eugen-Park. In 1800 Wohneinheiten leben hier rund 4000 Bewohner aller Altersgruppen. Die ersten Wohnungen waren 2019 fertig. 2020 wurde aus dem Traum von einem ökologischen und zukunftsträchtigen neuen Quartier nun Wirklichkeit, denn fast alle Wohnungen sind inzwischen vermietet oder verkauft.
Jeder soll sich hier zuhause fühlen. Deshalb gibt es die unterschiedlichsten Wohnangebote. Man kann kaufen oder mieten, es gibt Atriumhäuser und Reihenhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser mit Sozialwohnungen oder vornehme Stadtvillen.
Mehrere gemeinnützige Vereine und Soziale Träger sind im Prinz-Eugen-Park miteinbezogen, damit alle Anwohner von Anfang an ihre Nachbarschaft mitgestalten können. Die Mietwohnungen werden von Genossenschaften und von städtischen Wohnungsbaugesellschaften angeboten. Bei den Eigentumswohnungen sind Baugemeinschaften die Träger.
Auch an eine funktionierende Infrastruktur wurde von Anfang an gedacht. Neben Wohnungen gibt es Supermärkte und Geschäfte, Ärzte, eine Schule mit Dreifachsporthalle und Gesellschaftsräume für Familientreffen und kulturelle Veranstaltungen.

Alte Bäume, grüne Dächer, urbane Gärten
Zwei Punkte standen bei der Planung von Anfang an im Mittelpunkt: die Ökologie und ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept. Es gibt begrünte Dächer, Wohnhäuser aus Holz und urbane Gärten, in denen die Bewohner ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen können. Die Energieversorgung verläuft teilweise als Fernwärme über die Stadtwerke München, teilweise über solarenergetische Nutzung der Dachflächen.
Außerdem sind die Gebäude in ihren Höhen und Abständen so aufeinander abgestimmt, dass jedes Gebäude in den Genuss von Sonneneinstrahlung kommt. Auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände gab es einen uralten Baumbestand, der in die neue Wohnanlage integriert werden konnte. Dazu kommen große Wiesen und ein dichtes Netz an Fuß- und Radwegen. Denn auch die klimafreundliche und zukunftsweisende Mobilität spielt hier eine wichtige Rolle.
Die Bewohner des Prinz-Eugen-Parks sollen so weit wie möglich auf private PKWs verzichten können. Teilen – so das Motto – ist besser als Besitzen. Damit das auch in der Praxis funktioniert, ist das ganze Viertel ein Stadtteil der kurzen Wege. Egal, ob Supermarkt, Kita oder Arzt – alles kann bequem zu Fuß oder mit einem Fahrrad erreicht werden. Wer in die Stadt will, hat die berühmte Münchner Trambahn direkt vor der Haustür. Aber auch eine breite Auswahl an Buslinien steht zur Verfügung, so dass der Weg zur U- oder S-Bahn unproblematisch ist.

Freude statt Verzicht
Alle Bewohner können sich bei Bedarf Autos leihen. In einem Mobilitätszentrum können die Interessenten sich jederzeit über die aktuellen Möglichkeiten, über Fahrpläne, Mitfahrgelegenheiten und andere Angebote informieren. Dies ist sowohl real als auch digital möglich. Damit der Prinz-Eugen-Park auch von Lieferautos so weit wie möglich verschont wird, gibt es am Eingang der Wohnanlage einen Empfang. Hier werden Pakete und andere Lieferungen entgegengenommen. Der Prinz-Eugen-Park soll ein Viertel der Ruhe und Gelassenheit sein, in dem sich Fußgänger und Radfahrer wohl fühlen. Radler können sich deshalb auch jederzeit ein Lastenrad ausleihen: Eine praktische Lösung für den großen Einkauf am Samstag oder bei der Lieferung eines besonders großen und schweren Pakets. Alle Anwohner-Parkplätze wurden in Tiefgaragen verlegt. Autos gehören deshalb im Prinz-Eugen-Park nicht zum normalen Stadtbild. Für viele ist das großem Enthusiasmus auch eine Umstellung. Unter dem Stichwort „Wohnen ohne Auto“ finden im Park deshalb regelmäßig Treffen statt, in dem der jetzige Zustand mit den Möglichkeiten der Zukunft verglichen wird.
Der Verleih von E-Bikes soll beispielsweise ausgebaut werden, die Beschaffung von Lastenrädern muss – so heißt es – in Zukunft noch einfacher und praktischer ablaufen. Außerdem sollen alle Häuser Infoboards erhalten, über die sie schon an der Haustür erfahren können, welche Möglichkeiten sie aktuell haben. Apps und Mitgliedschaften auf Buchungsplattformen weisen auf Parkplätze in der Nachbarschaft hin oder ermöglichen den ungehinderten Pkw-Verkehr durch den Prinz-Eugen-Park für jene, die das Auto dringend bis zur Haustür benötigen. Die Umstellung auf die umweltfreundliche Mobilität soll keine negativen Gefühle wie Verlust oder Verzicht auslösen. Im Gegenteil, jeder soll sich wohlfühlen und sich über die saubere Luft und über die Ruhe im Stadtviertel freuen können. [ raa ]

Weitere Informationen:
www.prinzeugenpark.de/mobilitaet/mobilitaetskonzept.html

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